Mein 6. Jahr mit Canon

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  • Christian Ahrens
    Free-Member
    • 26.01.2004
    • 2723

    #1

    Mein 6. Jahr mit Canon

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    Ende Oktober/Anfang November ist ja immer Jahrestag für meinen Einstieg in die Canon-Fotografie, und wie in den vergangenen Jahren, lasse ich auch 2010 das Canon-Jahr Revue passieren und berichte aus der Perspektive des Berufsfotografen resümierend über die Erfahrungen, die ich in den vergangenen 12 Monaten gemacht habe.

    Wer sich für die früheren Beiträge zum Thema interessiert, kann sie hier nachlesen:

    Hallo liebe Forumsmitglieder, Ende Oktober ist ja immer Jahrestag für meinen Einstieg in die Canon-Fotografie, und wie in den vergangenen Jahren, lasse ich auch in 2009 das Canon-Jahr Revue passieren und berichte aus der Perspektive des Berufsfotografen resümierend über die Erfahrungen, die ich in den vergangenen 12 Monaten

    Hallo Forumsmitglieder, es ist für mich mittlerweile eine richtige Tradition geworden, zum Jahresende das Canon-Jahr Revue passieren zu lassen. Mittlerweile ist mein 4. Jahr mit Canon-Equipment "rum", ein Jahr das manche Erkenntnisse gebracht hat, die ich gerne weitergeben möchte. Wer sich für die früheren

    Tja, jetzt ist der Termin doch glatt schon vorüber gegangen. Irgendwann Ende Oktober vor drei Jahren lag mein Einstieg in die Canon-Fotografie. 36 Monate, dass ich mit dem Zeug aus dem Hause Canon fotografiere und zunehmend auch meinen Lebensunterhalt bestreite.... Erstaunlich. Und heute ist mal wieder so ein richtig eklig

    Hallo, ich fürchte, dieser Beitrag wird ein wenig besinnlich und auch schrecklich positiv - aber nichtsdestotrotz voller ganz persönlicher Wahrheiten... Da dieses Forum naturgemäß dazu tendiert, dass auch eine Menge über Probleme und technische Schwierigkeiten debattiert wird und diese daher vielleicht ein zu großes

    Jetzt, Ende Oktober, jährt sich der zweite Jahrestag, an dem ich meine erste digitale Spiegelreflexkamera gekauft habe. Das war die 300D, dann kam die 20D und dann die 1DMk2. Einen ausführlichen Bericht über mein erstes "Jahr mit Canon" habe ich vor rund einem Jahr hier veröffentlicht. Die langen Herbstabende, der



    Neues im Canon-Umfeld?

    Auch in diesem Jahr kann ich vermelden: Kameratechnisch gibt es nichts Neues, denn ich fotografiere weiterhin mit 1D III und 1Ds II, zu meiner Zufriedenheit, es gibt keine Objektivneukäufe, keine zusätzlichen Blitzgeräte oder sonstige Dinge, die den Namen Canon tragen. Als Geschäftsmann und Unternehmer kann ich das nur begrüßen, denn die 3 bis 6 KiloEuro, die eine neue Kamera bedeuten würde, bedeutet auch, dass die entsprechende Summe meinen Gewinn schmälern würde. Ich bin sehr zufrieden damit, dass meine beiden Arbeitspferde weiterhin zu meiner vollsten Zufriedenheit arbeiten und meinen Lebensunterhalt sichern helfen.

    Warum ist das so? Weil es keinen Grund gab und gibt, die Kameras auszutauschen. Beide Geräte, die ich auch schon im vergangenen Jahr in Betrieb hatte, funktionieren einwandfrei. Vielleicht ist der Lack rund um den Auslöseknopf meiner Hauptkamera, der 1DsII, etwas abgegriffener, mag sein. Doch nach wie vor arbeitet die Kamera perfekt und liefert Bildergebnisse, die ich und meine Kunden ohne Einschränkungen als state of the art ansehen. Braucht man mehr? Derzeit nicht. Die einzige Kamera, die mich vielleicht in Versuchung führen könnte, wäre eine sehr starke 1Ds Mk IV. Doch die gibt es bis heute nicht, weder als reales Produkt noch als Ankündigungs-Fata-Morgana.

    Das Thema Video beschäftigt mich allerdings schon, wenn auch nur am Rande. Ich sehe es als wunderbare kreative Ergänzung zu den bisherigen Möglichkeiten einer digitalen Spiegelreflexkamera, egal, ob man das nun privat und spielerisch oder geschäftlich nutzen will. Schon als Schüler habe ich mir gewünscht, professionelles Filmmaterial belichten zu können, aber mehr als ein paar Super-8-Versuche waren damals nicht drin. Von 16mm oder professionellen Videoformaten konnte man nur träumen. Jetzt stecken diese Möglichkeiten in jeder aktuellen Spiegelreflex gleich mit drin; das fasziniert mich schon. Auch unter diesem Aspekt wäre eine DSIV sicherlich spannend. Wenn sie denn irgendwann mal kommt, lieferbar wird und sich auch die ersten Preishörner abgestoßen hat.

    Gerätetechnisch gab es ansonsten nur ein paar Ausfälle: das 24-70 hatte eine defekt Zoom-Mechanik und musste repariert werden. Das gleiche bei einem 580er, der auf einmal nur noch volle Pulle blitzen wollte. Beides hat Canon Willich schnell und erfolgreich erledigt, die Rechnung über 500 Euro buche ich als nicht zu ändernde Notwendigkeit, wie eine Autoreparatur. Das mit dem Objektiv war übrigens richtig tricky: das Objektiv hakte schon eine ganze Weile, aber das habe ich ignoriert, bis zu dem Zeitpunkt als mitten im Shooting für einen großen deutschen Dienstleister die Bilder auf einmal immer unschärfer wurden. Gottseidank hat es meine Kollegin und Geschäftspartnerin, die bei dem Job assistiert hat, rechtzeitig bemerkt, so dass nur ein Motiv von dem Problem in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich habe dann mit dem Objektiv meiner Kollegin weiter fotografiert, mit besten Ergebnissen.

    Gemeinsam arbeiten

    Apropos Kollegin. Schon seit zwei Jahren arbeite ich eng mit der Fotografin Silvia Steinbach zusammen. Wir tauschen uns aus, knobeln neue Techniken aus, leihen uns gegenseitig Equipment und so weiter. Seit 1. Juni haben wir auch eine gemeinsame Firma: www.ahrens-steinbach-projekte.de. Ziel dieser Unternehmung ist es, fotografische Projekte im größeren Stil, vor allem im Umfeld von Zukunftsthemen, zu realisieren. Einen ersten Auftraggeber haben wir bereits gefunden, der ein sehr schönes Thema von uns ausarbeiten lässt. Mehr dazu im Frühjahr 2011, dann werde ich wieder eine Ausstellung ankündigen können!

    Aber auch sonst ist diese Zusammenarbeit unschätzbar wertvoll. Bei unseren kommerziellen Einzelprojekten assistieren wir uns gegenseitig, was unerhört hilfreich und effizienzsteigernd ist. Außerdem kommt es gut bei den Kunden an, und der jeweils federführende Fotograf/Fotografin bekommt bestmögliche Unterstützung. Die Produktionen werden sicherer, schneller und machen nicht zuletzt auch viel mehr Spaß.

    Licht

    Am meisten haben wir in diesem Jahr am Licht gearbeitet bzw. an unseren Fähigkeiten, damit umzugehen. Zu unserer feinen Lumedyne-Anlage ist ein großer Elinchrom Ranger dazu gekommen, das erweitert manche Möglichkeiten. Gleichzeitig haben wir weiter an unserer Fähigkeit des Licht-Setzens gearbeitet, wir sind subtiler geworden, haben mehr Feinheiten im Angebot, auch mehr Routine. Das ist ein langer Weg und noch gilt es vieles zu entdecken. Ich freue mich auf neue Erkenntnisse und Horizonte!

    Technisch haben wir gerade die Microsync-Funk-Sender/Empfänger ausgemustert und erwarten täglich die Lieferung von 6 Pocket Wizards. Die Microsyncs sind gut in unkritischen Umgebungen, aber wir haben die Erfahrung machen müssen, dass sie im rauhen Umfeld in der Industrie mitunter schnell aussteigen. So haben wir beispielsweise vor einigen Wochen in einem Werk fotografiert, in dem Riesenbagger gebaut werden. Viel Stahl usw., aber selbst aus Nahdistanzen haben die Microsyncs kaum jemals ausgelöst, es war wirklich katastrophal und wir müssten schnell eine optische Brücke improvisieren. Ob das an überlagernden Funknetzen oder sonst etwas gelegen hat, wissen wir nicht. Wir erhoffen uns, von den Pocket Wizards hier einfach mehr, einen besseren Stör-Signalabstand, höhere Zuverlässigkeit. Hoffentlich werden die Teile ihrem Ruf gerecht, hoffentlich rechnet sich die Investition!

    Mentoren und Zukunft - Einstieg als Buchautor

    Eine große persönliche Freude hatte ich jetzt im Herbst, als ich den von mir hoch geschätzten Fotografen und Filmemacher Gert Wagner erstmals persönlich kennenlernen durfte ( http://www.fotografr.de/4815/intervi...nd-filmemacher ). Ich bin ja erst seit 5 Jahren aktiv im Geschäft; und im Gespräch mit einem Altmeister merkt man schnell, wie viel man noch lernen, erfahren, verfeinern und verbessern kann. "Lebenslanges Lernen" ist absolut nicht übertrieben in der Fotografie, es ist eine Realität. Als Folge dieser Begegnung haben wir uns entschlossen, ein gemeinsames Buch zu realisieren. Mit (abenteuerlichen) Geschichten aus der beruflichen Fotopraxis, mit spannenden Erlebnissen, Katastrophen und Sensationen – und vor allem auch dem, was man daraus lernen kann. Wie man seine Technik verfeinert, seine Fähigkeiten schult und seine Möglichkeiten ausbaut. Wir werden dieses Buch als eBook über die entsprechenden Kanäle vertreiben; wann es soweit ist, werde ich natürlich im dforum berichten.

    Geschäftliches

    Auch geschäftlich sind wir in diesem Jahr neue Wege gegangen und haben in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Uwe Völkner an einer europaweiten Ausschreibung einer großen europäischen Behörde teilgenommen. Immerhin war uns ein Teilerfolg beschieden und wir haben eines von drei Losen gewinnen können. Etwas ähnliches ergab sich mit einer Agentur, für die wir regelmäßig arbeiten: diese hat einen Großauftrag an Land gezogen und uns mit der fotografischen Umsetzung von ca. 60 Broschüren beauftragt. Schön und neu daran ist, dass eine gewisse Planungssicherheit entsteht: statt sich von Job zu Job zu hangeln stehen heute schon über 40 Produktionstage für 2011 fest, ein gutes Gefühl.

    Privates


    So sehr die berufliche Seite der Fotografie mich in Anspruch nimmt, so sehr bin ich auch der Meinung, dass privates und freies Fotografieren wichtig ist. Eine kleine smarte Kamera, die einen ständig begleitet und die subtilen Momente des Dramas Leben einfängt habe ich mir schon lange gewünscht. Die Kameraindustrie hat jedoch außer der preislich indiskutablen M9 nichts passendes im Angebot. Mit der Sensation der Photokina, der Ankündigung der Fujifilm Finepix X100, wird nun ein Traum wahr. Hoffentlich wird dieses wunderschöne Stück Kameratechnik ab Frühjahr 2011 mein ständiger Begleiter werden. Ich freue mich schon heute darauf.

    Ausblick

    Nach auftragsmäßig schwachem Start entwickelte sich 2010 zu einem sehr spannenden fotografischen Jahr, mit vielen Erfolgen, interessanten Entwicklungen und manchen Linien in die Zukunft. Projekte, Pläne, Ideen und Wünsche: es gibt noch viel zu tun. Langweilig wird es nicht werden 2011. Ich werde berichten.


    Beste Grüße
    Christian Ahrens

    Industrie-Fotograf Christian Ahrens aus Köln: Unternehmensfotografie / Corporate-Fotografie für Kommunikation, Marketing, PR und für Personalmarketing-Projekte.
  • seeyou
    Free-Member
    • 05.06.2008
    • 541

    #2
    AW: Mein 6. Jahr mit Canon

    Moin Christian,


    das liest sich gut und es freut mich sehr! Ich wünsche Dir/Euch weiterhin viel Erfolg... das sind die Geschichten/Entwicklungen von denen ich gerne lesen/verfolgen möchte!

    Gruß
    Jürgen


    PS: was die Aufrüstung des Equipments angeht... dito

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    • ehemaliger Benutzer

      #3
      AW: Mein 6. Jahr mit Canon

      Hallo Christian,


      wie immer ein Genuß, Deinen Bericht zu lesen. Bin schon jetzt gespannt, was Du in einem Jahr zu berichten hast.


      Gruß


      Martin

      Kommentar

      • Loricaria
        Full-Member
        • 27.02.2006
        • 1994

        #4
        AW: Mein 6. Jahr mit Canon

        Sehr interessanter Bericht, der zeigt, dass Equipment nur ein Mittel zum Zweck ist, egal was für eine Marke darauf steht. Bilder werden nur besser mit einer selbst auferlegten objektiven Selbstkritik und dem Ansatz zum ständigen lernen und sich weiterentwickeln. Davor sind auch "Profis" nicht gefeit...

        Betriebswirtschaftlich geht es ja auch in die richtige Richtung, somit kann ich nur weiterhin alles Gute und weiterhin viel Erfolg wünschen.
        Viele Grüße, Mike.

        Kommentar

        • febrika3
          Full-Member
          • 28.04.2006
          • 2290

          #5
          AW: Mein 6. Jahr mit Canon

          Hi Christian,

          schöner Bericht .

          Das Problem mit dem 24-70 hatte ich auch schon einmal. Damals noch zum Glück in der Garantiezeit. Auch nach fünf Jahren mit Canon ist das heute noch eines meiner Lieblingsobjektive (und es hat sich in der Zeit viel angesammelt).

          Deinen Kamerastandpunkt sehe ich allerdings etwas anders,. Ich bin froh, seit drei Jahren nicht mehr mit der DsII arbeiten zu müssen. Allein der Bildschirm….

          Das beruhigende Gefühl der gebuchten Sicherheit kenne ich auch. Manchmal terminlich stressig, dafür mit Sicherheit.
          Grüße aus der Region der Industriekultur
          Karsten

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          • Christian Ahrens
            Free-Member
            • 26.01.2004
            • 2723

            #6
            AW: Mein 6. Jahr mit Canon

            Zitat von febrika3 Beitrag anzeigen
            Deinen Kamerastandpunkt sehe ich allerdings etwas anders,. Ich bin froh, seit drei Jahren nicht mehr mit der DsII arbeiten zu müssen. Allein der Bildschirm….
            Hallo Karsten,

            zugegebenermaßen, der Monitor der DsII ist grottenschlecht. Und auch die Bedienung der aktuellen 1er-Modelle ist um Größenordnungen einfacher und intuitiver als bei den Kameras mit dem alten Bedienungskonzept.

            Zumindest das Monitor-Problem ist für mich aber keines. Ich arbeite schon seit geraumer Zeit bei allen Jobs mit einem Laptop als Kontrolle. Dafür setze ich die Eye-Fi Karten ein, die die kleinen JPG an den Mac senden und dort anzeigen lassen. Dies geschieht mit etwas Verzögerung, vor allem, wenn man Serien fotografiert, aber es ist eine traumhafte Kontrolle – und natürlich jedem noch so guten Kamera-Monitor überlegen.

            Der Laptop wird wirklich überall eingesetzt, auch outdoor, auch im Regen. Ich habe entsprechende Vorkehrungen getroffen, dass dieses System praktisch überall genutzt werden kann. Übrigens: nur deshalb konnte meine Kollegin das aus dem Ruder laufende 24-70 als defekt outen. Auf dem Kameramonitor wäre das definitiv nicht möglich gewesen und ich hätte womöglich die halbe Produktion damit fotografiert (ziemlich schreckliche Vorstellung).

            Aber ja: das Bessere wird das Gute verdrängen. Aber wohl doch erst bei der kommenden Generation, so wie es aussieht.... :-)

            VLG
            Christian

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