Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik..........

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  • IR. Gendwer
    Free-Member
    • 04.11.2008
    • 3704

    #1

    Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik..........

    .......über Ärztekompetenz und Hilfsbereitschaft..............

    Hallo,

    auch wenn's nicht hierher hört und vielleicht nervt aber ich muss es mal loswerden.

    Es fing damit an das 2 Wochen vor Weihnachten das Telefon ging und meine Mutter anrief, dem Vater ginge es schlecht.
    Ich also hin , Vater eingepackt und ab zum Hausarzt. Der untersuchte ihn dann und meinte "ein bisschen Schnupfen nichts ernstes".
    Mit der Info fuhren wir wieder nach Hause aber es ging ihm immer schlechter und als er abends aus dem Sessel fiel rief ich dann doch den Notarzt der dann sofort die Einweisung in die Klinik veranlasste.
    Als alle Untersuchungen abgeschlossen waren hatte er eine schwere Lungenentzündung und einen Harnwegsinfekt.

    Ein Hoch auf den Hausarzt!

    Meiner Mutter ging es auch schon nicht gut, aber man ahnt schon, Hausarzt "alles OK".

    Ein toller Hausarzt!

    Kurz vor Weihnachten sollte Vater entlassen werden. Am Entlassungstag wollten wir Ihn abholen.
    Ich Parkte auf einem Parkplatz direkt gegenüber vom Krankenhaus ca. 15m entfernt.
    Meine Mutter stieg schon mal aus und ich fuhr in die Parklücke, da sah ich im Spiegel das Mutter quer über den Parkplatz fiel.
    Ich direkt raus und versuchte sie aufzurichten aber sie konnte nicht mehr aufstehen und schrie vor Schmerzen.
    Ich habe sie dann in die Sitzstellung gebracht und Ihr meine Jacke untergelegt, dann bin ich schnell zur Krankenhauspforte gerannt und um Hilfe gebeten.

    Dort meinte mann "der Parkplatz gehört nicht zu uns, da sind wir nicht zuständig". Ich wies darauf hin das Mutter nicht mehr auf käme und wofür sie wohl ein Krankenhaus sind. Das ging jetzt hin und her dann meinte sie sie würde den Notarztwagen rufen das könne aber etwas dauern. Da ist mir dann vollends der Kragen geplatzt, es war Nass und Kalt und Mutter saß auf dem Parkplatz. Jedenfalls konnte ich wohl Glaubhaft machen das ich gleich durch die Scheibe käme und ihr den Hals umdrehen würde denn auf einmal konnte sie den Hauseigenen Transportdienst anrufen der meine Mutter dann schnell mit einem Rollstuhl abholte.

    Ein tolles Hilfsbereites Personal!

    Mutter wurde dann untersucht und hatte sich schwere Rippenprellungen bei dem Sturz zugezogen. Ausserdem war sie total schlapp, sollte da bleiben aber wollte wieder mit nach Hause.
    Am nächsten Tag ging es Ihr so schlecht das sie wieder in die Klinik musste, die Untersuchungen ergaben zu den Prellungen noch eine Schwere Lungenentzündung.
    Das wurde jetzt eine längere Sache da die Antibiotika nicht anschlugen und mehrere ausprobiert wurden.
    Zu der Zeit war Mutter nicht mehr wieder zu erkennen. Sie war noch nie im Leben krank und jetzt lag sie im Bett ohne Lebensmut ohne Kraft, konnte nicht mehr alleine gehen. Wenn sie auf Toilette musste konnte sie klingeln so lange sie wollte frühestens nach 20-30 Minuten ließ sich eine Schwester sehen.
    Zum Glück war sie nicht alleine auf dem Zimmer, neben ihr lag eine nette Türkin die Ihr dann half.

    Der Frau bin ich echt Dankbar.

    So verging dann Weihnachten und Neujahr und vorige Woche hieß es dann morgen früh wird nochmal Geröntgt. Die gute Nachricht war das die Lungenentzündung ausgeheilt sei und Mutter am nächsten Tag Gesund entlassen wird.
    Zwischenzeitlich hatte ich so einen Rollator besorgt mit dem Sie schon mal ein wenig über die Gänge laufen konnte.
    Am Entlassungstag hatte ich beim Konditor eine ordentliche Portion Kuchen geholt und alles zur Rückkehr vorbereitet.
    Es klappte auch alles und Mutter schmeckte es sogar wieder, sie aß ein ganzes Stück auf.

    Ich bin dann irgendwann wieder nach hause gefahren und wir waren alle Glücklich das es wieder Bergauf ging.

    Abends um 22:00 Uhr rief Vater nochmal an und berichtete das Mutter ganz alleine die Treppe zum Schlafzimmer geschafft habe, eine gute Nachricht.

    Am nächsten Morgen so um 5:00 Uhr geht plötzlich meine Schlafzimmertüre auf und ein Mann steht in der Türe, ich dachte schlaftrunken erst ich werde überfallen. Leider war es mein völlig aufgelöster Vater der meinte, "Die Mutter ist Tot". Das war wie ein schlechter Alptraum aber Leider Realität. Vater konnte mich nicht erreichen weil ich mein Telefon nicht mit ans Bett genommen hatte. Mutter war gegen 3:00 Uhr verstorben und der arme hat die ganze Zeit versucht mich zu erreichen. Vielleicht wenn ich rechtzeitig da gewesen wäre hätte ich noch was machen können, der Notarzt konnte es jedenfalls nicht. Der Zweifel nagt.....

    Der war auch noch so gestört das er "unklare Todesursache" auf schrieb wodurch dann auch noch die Polizei hinzu kam und Mutter wurde in die Gerichtsmedizin gefahren, ich hatte sie also nicht mehr sehen können. Selbst die Polizisten schüttelten nur mit dem Kopf über diesen Idiot. Ich habe in der Folgezeit alle Hebel in Bewegung gesetzt um zu verhindern das meine Mutter da noch zerschnitten wird und konnte auch erreichen das man keine Obduktion vornahm.

    So konnte ich mich diese Woche noch verabschieden. Allein der Albtraum kommt jede Nacht........................

    LG

    PS. ein schönes neues Jahr.......
  • daxie
    Free-Member
    • 13.01.2009
    • 4072

    #2
    AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

    Oh mein Gott...

    Mir fehlen wirklich die Worte.


    Mein tiefes Mitgefuehl......

    Kommentar

    • Dr.Kralle
      Free-Member
      • 05.06.2007
      • 5678

      #3
      AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

      Kann mich Daxie nur anschließen.....

      Mein herzliches Beileid!

      So schlimm es auch klingt, jetzt weiß ich wieder, wieso ich Privatpatient bin....

      Ich wünsche dir, deiner Familie und deinem Vater viel Kraft und gute Besserung!

      Liebe Grüße,
      Sebastian

      Kommentar

      • Bata
        Free-Member
        • 03.07.2006
        • 4979

        #4
        AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

        Mein Beileid.

        Gruß Christian

        Kommentar

        • Dirk_Eagle
          Free-Member
          • 18.12.2008
          • 1134

          #5
          AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

          Zitat von IR. Gendwer Beitrag anzeigen
          So konnte ich mich diese Woche noch verabschieden. Allein der Albtraum kommt jede Nacht........................
          Habe jetzt lange überlegt, ob ich antworten soll oder nicht ... aber ich mache es dann nun doch mal.

          Zu Deinen Selbstvorwürfen:
          Nein, DU hättest nichts mehr machen können. Manchmal ist ein Körper am Ende seiner Kraft, am Ende seines Lebens angekommen. Weder ein Arzt, noch Du können dann helfen. Das einzige wäre eine Maschine, die dann eine Lunge oder das Herz ersetzt, und so den Körper hindert von uns zu gehen. Die Frage ist dann, wer möchte noch so an einer Maschine leben?
          Ist das überhaupt noch leben?

          Habe mit einem Betreuten Wohnen zu tun, daher viel Kontakt zu alten Menschen und somit auch mit Menschen die leider sterben. Sicherlich können Ärzte einige Krankheiten heilen, ein Herz transplantieren und Viren bekämpfen, doch wenn mehrere Organe ihr Alter erreicht haben, kann man nicht mehr "austauschen". Es gibt einfach Grenzen.

          Die Vorwürfe, welche Du Dir nun machst sind verständlich und jeder würde wohl darüber nachdenken - Was wäre wenn ...?
          Doch wenn es dann so weit ist, muss man es leider akzeptieren. Ob man nun möchte oder nicht. Für Dich ist aber wichtig, dass es nicht Deine Schuld ist.

          Habe erst vor wenigen Monaten einen sehr guten Freund verloren. Er hatte einen Herzinfarkt, aber seine Frau konnte noch rechtzeitig den Notarzt anrufen. Eine Woche später ging es ihm wieder gut und er erzählte mir, dass er nun mit dem Rauchen aufhören möchte und sein Leben etwas umstellen werde. Wir haben uns dann für den nächsten Tag verabredet, doch zur vereinbarten Zeit kam er nicht. Als ich dann bei ihm Zuhause angerufen habe, ging seine Frau ans Telefon - und sie weinte. Ich fragte "Was ist los?" und sie sagte "Karl ist tot ... er hatte wieder einen Herzinfarkt".
          Seine Frau hatte wieder den Notarzt gerufen, der auch wieder rechtzeitig dort war, doch auf dem Weg zur Klinik und dort war er noch 3 mal klinisch tot, konnte aber wiederbelebt werden. Beim vierten mal haben sie es nicht mehr geschafft.

          Selbst mit modernster Technik und dem heutigen Wissen, gibt es trotzdem noch Grenzen.

          Wünsche Dir, dass Du Deine Gedanken ordnen und verarbeiten kannst.
          Mein Beileid für Dich und Deine Familie.

          Gruß

          Dirk

          Kommentar

          • seeyou
            Free-Member
            • 05.06.2008
            • 541

            #6
            AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

            Mehr als Beileid kann ich irgendwie nicht aussprechen... dennoch, aus eigener Erfahrung kann ich nachvollziehen. Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft!

            Herzlichen und traurigen Gruß
            Jürgen

            Kommentar

            • IR. Gendwer
              Free-Member
              • 04.11.2008
              • 3704

              #7
              AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

              Zitat von Dirk_Eagle Beitrag anzeigen
              Habe jetzt lange überlegt, ob ich antworten soll oder nicht ... aber ich mache es dann nun doch mal.

              Zu Deinen Selbstvorwürfen:
              Nein, DU hättest nichts mehr machen können. Manchmal ist ein Körper am Ende seiner Kraft, am Ende seines Lebens angekommen. Weder ein Arzt, noch Du können dann helfen. Das einzige wäre eine Maschine, die dann eine Lunge oder das Herz ersetzt, und so den Körper hindert von uns zu gehen. Die Frage ist dann, wer möchte noch so an einer Maschine leben?
              Ist das überhaupt noch leben?

              Habe mit einem Betreuten Wohnen zu tun, daher viel Kontakt zu alten Menschen und somit auch mit Menschen die leider sterben. Sicherlich können Ärzte einige Krankheiten heilen, ein Herz transplantieren und Viren bekämpfen, doch wenn mehrere Organe ihr Alter erreicht haben, kann man nicht mehr "austauschen". Es gibt einfach Grenzen.

              Die Vorwürfe, welche Du Dir nun machst sind verständlich und jeder würde wohl darüber nachdenken - Was wäre wenn ...?
              Doch wenn es dann so weit ist, muss man es leider akzeptieren. Ob man nun möchte oder nicht. Für Dich ist aber wichtig, dass es nicht Deine Schuld ist.

              Habe erst vor wenigen Monaten einen sehr guten Freund verloren. Er hatte einen Herzinfarkt, aber seine Frau konnte noch rechtzeitig den Notarzt anrufen. Eine Woche später ging es ihm wieder gut und er erzählte mir, dass er nun mit dem Rauchen aufhören möchte und sein Leben etwas umstellen werde. Wir haben uns dann für den nächsten Tag verabredet, doch zur vereinbarten Zeit kam er nicht. Als ich dann bei ihm Zuhause angerufen habe, ging seine Frau ans Telefon - und sie weinte. Ich fragte "Was ist los?" und sie sagte "Karl ist tot ... er hatte wieder einen Herzinfarkt".
              Seine Frau hatte wieder den Notarzt gerufen, der auch wieder rechtzeitig dort war, doch auf dem Weg zur Klinik und dort war er noch 3 mal klinisch tot, konnte aber wiederbelebt werden. Beim vierten mal haben sie es nicht mehr geschafft.

              Selbst mit modernster Technik und dem heutigen Wissen, gibt es trotzdem noch Grenzen.

              Wünsche Dir, dass Du Deine Gedanken ordnen und verarbeiten kannst.
              Mein Beileid für Dich und Deine Familie.

              Gruß

              Dirk
              Hallo,

              besten Dank für die aufmunternden Worte, gut das Du es Dir überlegt hast.
              Mit den Selbstvorwürfen hast Du wohl Recht aber es sind halt die Gedanken die einem im Kopf umgehen.
              Es wird wohl auch noch einige Zeit ins Land gehen bis sich das Leben wieder einigermaßen in normalen Bahnen läuft.

              Nein an Kabeln und Maschinen hätte ich meine Mutter auch nicht sehen mögen für den Rest Ihres Lebens. Sie ist ja wohl auch friedlich "Entschlafen" wie man so sagt.

              Sie hatte sich auch Früher schon so geäußert das sie wenn, dann genau so Sterben wollte.

              Ein genaues Gegenbeispiel sehe ich bei unserem Nachbarn.

              Der hatte einen Herzstillstand und der Notarzt kam erst nach 25 Minuten, hat ewig lange Reanimiert und den Nachbarn wieder ins Leben zurück geholt.

              Leider sitzt er jetzt seit Jahren im Rollstuhl(festgebunden) und rollt nur noch mit den Augen, kann sich nicht mehr bewegen, nicht äußern.

              Es ist schlimm den vorher Kraft-strotzenden Menschen so zu sehen.

              Meine Eltern wären nächstes Jahr gemeinsam 80 Jahre geworden und wollten groß Feiern, jetzt kümmere ich mich um meinen Vater dem ja solche Sachen wie Waschen/Kochen/Bügeln fremd sind.

              Seine Hobbys waren mehr der Garten und das Staubsaugen.
              Da werde ich jetzt einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen das er sich nicht von Dosenpappe ernährt.

              Waschen/Bügeln/Einkaufen etc. werde ich solange übernehmen.

              Ich habe meinen Vater noch nie im Leben so Weinen gesehen(war immer der Fels in der Brandung), aber ich glaube es tut ihm gut.

              Danke und Gute Nacht

              Kommentar

              • IR. Gendwer
                Free-Member
                • 04.11.2008
                • 3704

                #8
                AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                Danke auch an alle anderen.

                Grüsse.

                Kommentar

                • Detlef
                  Free-Member
                  • 27.03.2003
                  • 111

                  #9
                  AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                  Zitat von Dr.Kralle Beitrag anzeigen
                  Kann mich Daxie nur anschließen.....

                  Mein herzliches Beileid!

                  So schlimm es auch klingt, jetzt weiß ich wieder, wieso ich Privatpatient bin....

                  Ich wünsche dir, deiner Familie und deinem Vater viel Kraft und gute Besserung!

                  Liebe Grüße,
                  Sebastian

                  Ich lag als Privatpatient alleine ( zweites Bett war noch leer) in einer Klinik nach einer Bandscheibenoperation. 3 Stunden nachdem ich aus der Narkose erwachte hatte ich Stuhldrang. Ich drückte auf den Knopf damit mir ein Pfleger helfen konnte die Toilette zu erreichen. Niemand kam. Ich habe mir - ich bin Fotograf und nicht Arzt- dann selbst alle Schläuche vom Körper getrennt und die Toilette aufgesucht, dann alle Schläuche wieder angeklemmt. Als später ein Pfleger auftauchte, wies ich ihn darauf hin, dass sich niemand gemeldet hatte. Er kontrollierte die äußere Rotlampe im Flur und entschuldigte sich, dass man wohl vergessen habe diese zu aktivieren.

                  Es ging nur um Sch....e. Aber es hätte auch schlimmeres sein können.

                  Soweit zum Thema privat versichert.


                  Auch von mir meine Anteilnahme für den TO.

                  det

                  Kommentar

                  • ayreon
                    Free-Member
                    • 01.06.2006
                    • 737

                    #10
                    AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                    Auch von meiner Seite mein Beileid und viel Kraft für Dich und Deinen Vater.

                    Wenn Du Dich nicht um Deine Eltern so gekümmert hättest wäre es beiden eventuell noch viel schlechter ergangen. Es ist wichtig, Menschen um sich zu haben die sich um einen kümmern und für einen einsetzen.

                    Zu Ärzten und Gesundheitssystem: Es ist besser, wenn man als Laie keinen zu genauen Einblick in das System hat, sonst könnte man eventuell nicht mhr ruhig schlafen, wenn man wüsste wo gepfuscht und geschludert wird

                    Kommentar

                    • Bata
                      Free-Member
                      • 03.07.2006
                      • 4979

                      #11
                      AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                      Zitat von ayreon Beitrag anzeigen
                      Auch von meiner Seite mein Beileid und viel Kraft für Dich und Deinen Vater.

                      Wenn Du Dich nicht um Deine Eltern so gekümmert hättest wäre es beiden eventuell noch viel schlechter ergangen. Es ist wichtig, Menschen um sich zu haben die sich um einen kümmern und für einen einsetzen.

                      Zu Ärzten und Gesundheitssystem: Es ist besser, wenn man als Laie keinen zu genauen Einblick in das System hat, sonst könnte man eventuell nicht mhr ruhig schlafen, wenn man wüsste wo gepfuscht und geschludert wird
                      Nur als Ergänzung dazu fällt mir gerade ein Spruch einer Radio commedy Sendung zur Ulla Schmidt ein:
                      "Und denken Sie dran. Bleiben Sie gesund, denn anders wäre es schlecht."

                      Kommentar

                      • Andreas Koch
                        Moderator
                        • 21.05.2003
                        • 5399

                        #12
                        AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                        Zitat von ayreon Beitrag anzeigen
                        Zu Ärzten und Gesundheitssystem: Es ist besser, wenn man als Laie keinen zu genauen Einblick in das System hat, sonst könnte man eventuell nicht mhr ruhig schlafen, wenn man wüsste wo gepfuscht und geschludert wird
                        Sehr schöner aktueller Artikel zu diesem Thema auf Spiegel Online:

                        Schwarz-gelb streitet über Korrekturen in der Gesundheitspolitik, dabei müsste das ganze System auf den Prüfstand. Wie groß die Mängel sind, enthüllt ein neuer Report: Die Deutschen gehen immer öfter zum Arzt, verursachen so immer höhere Kosten - und bekommen oft abstruse Diagnosen.


                        Gruß, Andreas
                        Meine Bilder bei flickr

                        “Der Sinn einer Kamera ist nicht, glatte und unverrauschte Pixelmengen mit bester Schärfe in den Rändern zu produzieren, sondern BILDER.“
                        (J. Denter)


                        Kommentar

                        • schreddman
                          Free-Member
                          • 28.06.2007
                          • 276

                          #13
                          AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                          Mein herzliches Beileid!

                          Ich kann deinen Wut sehr gut nachvollziehen, auch ich habe es in ungefährer Form vor zwei Jahren selber erlebt.
                          Schwiegervater ging es am Morgen der Taufe unserer Söhne schlecht.
                          Diagnose des Arztes "Erkältung"...zwei Stunden später war er Tod. Auch die Anrufe meiner Schwiegermutter beim Notruf wurden lapidar abgewickelt, anscheinend denken einige in der Rettungsleitstelle sie wären Ärzte, anstatt einfach einen Notarzt zu schicken.

                          Leider kam alles so plötzlich an diesem eigentlichen Feiertag das meine Frau und ich nach wie vor darunter leiden. Selbst beim schreiben der wenigen Worte von mir, wird mir ganz übel.

                          LG Tino

                          Kommentar

                          • ceving
                            Free-Member
                            • 28.09.2006
                            • 2219

                            #14
                            AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                            Zitat von Detlef Beitrag anzeigen
                            Es ging nur um Sch....e. Aber es hätte auch schlimmeres sein können.
                            Fehlende Hilfe ist nur eine Seite der modernen Medizin. Man muss heutzutage auch aufpassen, dass man nicht von seinem Arzt umgebracht wird.

                            Bei meinem Vater ist Krebs diagnostiziert worden, ohne genau zu prüfen welche Art von Krebs es war. Wie ich später herausgefunden habe, ist diese Prüfung bei einer Chemo das wichtigste überhaupt, da eine Chemo darauf basiert, den Krebs mehr als den Körper zu schädigen. Das kann nur dadurch erreicht werden, dass man den Krebs genau kennt und genau das Mittel auswählt, dass den Krebs am effektivsten schädigt. Wählt man das falsche Mittel aus, schädigt man den Körper mehr als den Krebs was zu Folge hat, das man die Krankheit beschleunigt. Aber zu Beginn kannte ich diese Zusammenhänge nicht und daher haben wir auch nicht derauf bestanden, das die Vorschläge eines Chirugen durchgeführt werden, die geschwollenen Lymphknoten zu entfernen, um sie analysieren zu können, wodurch man herausgefunden hätte, welche Art Krebs es gewesen wäre. Statt dessen ist uns vom Chefarzt höchst persönlich eingeredet worden, dass diese Art der Vorgehensweise Unsinn sei. Außerdem sind die vielen über den ganzen Körper verteilten Muttermale ignoriert worden und eine Begutachtung durch einen Hautarzt ist ebenfalls mit der Begründung abgelehnt worden, dass das zu viel Zeit kosten würde. Statt dessen wurde Ruckzuck eine undifferenzierte Chemotherapie durchgeführt. Durchgesetzt wurde sie damit, dass mein Vater unter Druck gesetzt wurde, die Chemo müsse jetzt sofort begonnen werden, weil sie sonst nicht mehr wirken würde. Das Ergebnis war, dass wie sich später herausstellte die Chemo für den vorliegenden Hautkrebs völlig ungeeignet war. Dadurch ist nicht der Hautkrebs geschädigt worden sondern nur der Körper meiner Vaters, wodurch er selber noch wenig dem Hautkrebs entgegensetzen konnte. Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber dass das Leben meines Vaters durch die die undifferenzierte Chemo verkürzt und nicht verlängert wurde, liegt auf der Hand.

                            Die Zeiten zu denen das Wohl des Patienten im Vordergrund standen sind Geschichte.

                            Kommentar

                            • TXLRudi
                              Free-Member
                              • 13.07.2004
                              • 695

                              #15
                              AW: Geschichte aus dem Leben..........vorsicht Menschlich.........keine Technik......

                              Hallo IR.gentwer,

                              mein herzliches Beileid zu diesen tragischen Ereignissen, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie diese gebündelten Ereignisse auf Dich wirken mögen.

                              Aber in einer Sache möchte ich Dir gerne etwas sagen:

                              Der Notarzt, der i.d.R. Deine Mutter nicht kennt, wird fast immer sein Kreuz auf dem Leichenschauschein bei "ungeklärt" machen. Der Arzt hat eine Verantwortung diesbezüglich, welcher er im Prinzip gar nicht nachkommen kann. Er kann ohne genaue Kenntnis über den Fall nicht "natürlich" ankreuzen. Er weiß nicht, woran letztlich Deine Mutti verstorben ist. Sie ist frisch aus dem Krankenhaus gekommen, vielleicht liegt ein Kunstfehler vor?

                              Ich habe beruflich leider sehr viel mit diesem Leid zu tun und bis auf ein einziges Mal noch keinen Notarzt erlebt, der sein Kreuz bei "natürlich" gemacht hätte.

                              In diesen Fällen wird die Polizei hinzugezogen, die sich um die Dinge zunächst zu kümmern hat.

                              Ich wünsche Dir viel viel Kraft, diesen Verlust zu überwinden und vor allem auch, dass Du Deine Mutti immer in der Erinnerung behälst, wie Du sie eigentlich kanntest.

                              Viele Grüße

                              TXLRudi

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