Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

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  • ehemaliger Benutzer

    #16
    AW: Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

    Zitat von Martin Offermanns Beitrag anzeigen
    Das habe ich anders verstanden. Anläßlich des damaligen atomaren Notstands wurden erhöhte Grenzwerte eingeführt und in Kraft gesetzt. Nach Beendigung des atomaren Notstands galten wieder die normalen und bis heute gültigen Grenzwerte. Die ebenfalls weiterhin gültigen erhöhten Grenzwerte wurden anläßlich des aktuellen "atomaren Notstands" wieder in Kraft gesetzt. Eine erneute Erhöhung der erhöhten Grenzwerte hat demnach nicht stattgefunden.
    "Tatsächlich wurden die Maximalbelastungen schon 1987 als Reaktion auf die Tschernobyl-Katastrophe festgelegt und seitdem nicht mehr verändert."
    Quelle.

    Vielleicht habe ich das aber auch fehlinterpretiert, ich weiss es nicht.

    Dass allerdings laut Umweltinstitut tw. nun 20fache Werte erlaubt sind, nimmt persönlicher Interpretation ohnehin jede Bedeutung: Das ist mehr als eine Größenordnung, i.e.: mehr als eine Zehnerpotenz ...

    Der japanische Grenzwert für Trinkwasser (für Kinder) liegt regulär bei 100Bq, der europäische -ebenfalls für Kinder- regulär bei 500Bq. Das sind von vorne herein schon deutlich höhere Werte. Und die wurden jetzt noch Mal erhöht.

    Allerdings werden allenthalben doch eine Reihe Nebelkerzen von den Behörden gezündet, es ist schwer, da durchzublicken. Ich habe den Eindruck, als verschaffe man sich mit der Art der Information einerseits ein Alibi (wir haben ja informiert), aber man ist nicht bemüht, Vergleichbarkeit herzustellen - auf dass sich der Bürger bloß kein klares Bild machen kann.

    Denn zum Einen werden Bequerel-Werte ohne jede Spezifizierung angegeben, dann wieder unterschieden zwischen Radioisotopen kurzer und langer Halbwertszeit. Mal werden diese Zeiten auch angegeben, ein anderes Mal dann wieder nicht, dann wird wieder unterschieden für Werte die für Kinder gelten, dann wieder für Babys oder zur Abwechslung auch mal bezogen auf Erwachsene. Außerdem ist mal das Trinkwasser gemeint, dann wieder die Milch ...

    Vertrauen schafft das nicht. Und vor allem gibt es bis jetzt keine Erklärung für die Maßnahme der EU. Darauf hat das niedere Volk m.E. aber Anspruch.



    PS: Auch lesenswert.

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    • Panorama Kontor
      Free-Member
      • 18.09.2010
      • 2822

      #17
      AW: Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

      Zitat von sbatto Beitrag anzeigen

      Allerdings werden allenthalben doch eine Reihe Nebelkerzen von den Behörden gezündet, es ist schwer, da durchzublicken. Ich habe den Eindruck, als verschaffe man sich mit der Art der Information einerseits ein Alibi (wir haben ja informiert), aber man ist nicht bemüht, Vergleichbarkeit herzustellen - auf dass sich der Bürger bloß kein klares Bild machen kann.

      Denn zum Einen werden Bequerel-Werte ohne jede Spezifizierung angegeben, dann wieder unterschieden zwischen Radioisotopen kurzer und langer Halbwertszeit. Mal werden diese Zeiten auch angegeben, ein anderes Mal dann wieder nicht, dann wird wieder unterschieden für Werte die für Kinder gelten, dann wieder für Babys oder zur Abwechslung auch mal bezogen auf Erwachsene. Außerdem ist mal das Trinkwasser gemeint, dann wieder die Milch ...

      Vertrauen schafft das nicht. Und vor allem gibt es bis jetzt keine Erklärung für die Maßnahme der EU. Darauf hat das niedere Volk m.E. aber Anspruch.
      Bei dieser Aussage hast Du meine volle Zustimmung!

      Der gemeine Bürger wird wieder einmal für dumm verkauft und verarscht.

      Man kann Messwerte / Grenzwerte ohne Ende veröffentlichen. wenn man die nicht in Relation stellen und gewichten kann, sind diese Informationen gar nichts wert und verunsichern lediglich.

      Den Gipfel der Leidensfähigkeit bilden aber meiner Meinung nach die Japaner selbst. Warum dort noch niemand massiven Druck auf die Betreiberfirma ausübt und die Verschleierungstaktik und die bewußten Desinformationen nicht geahndet werden, verstehe ich nicht. Auch dass niemand massiv gegen die Informationspolitik protestiert.

      Wie paranoid muss man aber sein, um bei Conrad einen Geigerzähler zu kaufen und sich hier mit Jodtabletten aus der Apotheke (die keine Wirkung gegen Radioaktivität haben), ein zu decken?

      Auch hier gilt die alte Elektriker-Weisheit: "Wer viel misst, misst Mist"

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      • ehemaliger Benutzer

        #18
        AW: Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

        Zum Thema Erhöhung der Grenzwerte:

        "Nach dem GAU in Japan gelten jetzt den entsprechenden Verordnungen der Europäischen Union zufolge höhere Grenzwerte für importierte Nahrungsmittel als nach Tschernobyl. Näheres und Aktuelles dazu hat Strahlentelex zuletzt in seiner Ausgabe vom 3. März 2011 berichtet: www.strahlentelex.de/Stx_11_580_S16.pdf . Staatliche deutsche Meßstellen dürfen zudem keine Produkt- und Firmennamen veröffentlichen."

        [...]

        Still und leise und ohne daß auch das deutsche Verbraucherschutzministerium aktiv darauf hinwies, hat die EU-Kommission am 25. März 2011 mit einer Durchführungsverordnung (EU) Nr. 297/2011 die Anwendung der neuen hohen Grenzwerte auf die Einfuhr von Lebens- und Futtermitteln aus Japan beschränkt (http://bit.ly/hgjgE9). Diese neuen Grenzwerte liegen nicht nur höher als nach Tschernobyl, sondern sind auch höher als die in Japan zulässigen Werte selbst (Comparison EU-Japan small.pdf) Die EU erlaubt also den Import radioaktiv belasteter Nahrungsmittel, die in Japan selbst nicht mehr zum Verzehr zugelassen sind."


        Quelle.

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        • ehemaliger Benutzer

          #19
          AW: Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

          Zitat von sbatto Beitrag anzeigen
          Die EU erlaubt also den Import radioaktiv belasteter Nahrungsmittel, die in Japan selbst nicht mehr zum Verzehr zugelassen sind."

          Quelle.
          Wenn das so zutrifft - wovon ich bei dieser Quelle gerne ausgehe - ist das ziemlich bemerkenswert.

          Kommentar

          • Eric D.
            Free-Member
            • 17.03.2004
            • 21311

            #20
            AW: Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

            Aktuell jetzt (vor 2 Minuten WDR/ZDF) wird es im Fernsehen gesendet, aber nicht kritisch, immerhin sachlich.

            In Japan gilt AKTUELL 200Bq, in der EU bis zu 1250 Bq (seit 25.03.11);
            nach Tschernobyl waren es 600Bq.

            Es geht nicht um den Grenzwert und die konkrete Erhöhung jetzt, sondern ums Prinzip.
            Der Bürger wird nicht gefragt, sondern vorgeführt.

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            • Observer
              Free-Member
              • 18.08.2009
              • 1154

              #21
              AW: Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

              Was da mit den Grenzwerten passiert, das kann ich nur eine grosse Sauerei nennen. Am liebsten hätte man da offensichtlich geheim gehalten. Der österr. Gesundheitsminister Stöger hat sich auf Vorhaltungen heute im Fernsehen wie ein Wurm gewunden und gesagt, dass Österreich ohnehin dagegen gestimmt hätte. Ei österreichisches Importverbot sei aber aus europarechtlichen Gründen nicht möglich. Wer hat dann eigentlich für diese Chuzpe gestimmt? Wäre interessant zu wissen, welche Länder und welche Namen hinter dieser Entscheidung stehen. Wem sind wirtschaftliche Gründe denn wichtiger als die Gesundheit seiner BürgerInnen ? Wenn übrigens ähnliches in Europa passiert wäre, dann hätte Japan umgehend ein entsprechendes Omportverbot erlassen und das absolut zu Recht. Das hat sich bei diversen Lebensmittelskandalen in Europa dort schon einige Male gezeigt.

              Grüsse
              Heinz

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              • ehemaliger Benutzer

                #22
                AW: Höhere Grenzwerte in der EU wegen Japan-Krise

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