Umgangsformen im dforum

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  • redkon
    Free-Member
    • 15.04.2008
    • 134

    #1

    Umgangsformen im dforum

    Hallo,

    ich habe hier im dforum sehr viele freundliche, interessante und kompetente Hobby- und Berufsfotografen "kennengelernt", sofern man die Begegnungen mit ganz unterschiedlicher Intensität und Dauer so bezeichnen kann.

    Und es ist für mich jedesmal wieder eine Freude, mit derlei Gleichgesinnten zu kommunizieren.

    Umso erstaunter und irritierter bin ich, wenn ich auf freundliche, nicht aufdringliche Anfragen, Angebote oder Kontaktaufnahmen per PN keinerlei Reaktionen bekomme. Selbst wenn ich dann höflich nachfrage, erhalte ich zuweilen keine Rückmeldung.

    Das zu verstehen fällt mir schwer. Die Forumsgründer bieten allen Mitgliedern eine Plattform zum Austausch. Das ist ein wirklich tolles Angebot. Ich empfinde es als eine Frage des Respekts, sich hier untereinander mit guten sozialen Umgangsformen zu begegnen - auch wenn es gerade kein Schnäppchen zu ergattern gilt oder kein dringendes Informationsbedürfnis zugrundeliegt.

    Bin ich heute nur mit dem linken Fuß aufgestanden oder fehlt auch anderen Mitgliedern das Verständnis dafür?

    (Wohlgemerkt: Es geht mir dabei nur am Rande um den Stil von Bildkritiken. Dieses heikle Thema klammere ich bewusst aus.)

    Viele Grüße
    Gerhard
  • Fusselhirnchen
    Free-Member
    • 28.01.2010
    • 82

    #2
    AW: Umgangsformen im dforum

    .................und hier schreibt dir auch keiner eine Antwort................


    Hi Gerhard,

    das ist oft ein kleines Problem mit Kontaktaufnahmen. Viele haben keine Zeit - schreiben aber dutzende von Beiträgen an jedem Tag. Andere fühlen sich vielleicht zu professionell, um mit 'kleinen Leuten' Mails auszutauschen. Sicherlich alles keine Gründe, eine freundliche Anfrage nicht zu beantworten. So viel Anstand - und wenn es auch nur eine kurze Absage ist - sollte mMn schon sein.

    Vielleicht hast du einfach nur Pech gehabt und die falschen Leute angeschrieben. Versuch's weiterhin, es gibt bestimmt auch andere.

    Ist wie bei der Suche nach der richtigen Partnerin.............das kann auch ewig dauern.

    Gruß
    Ralf

    Kommentar

    • hs
      Free-Member
      • 01.07.2003
      • 7949

      #3
      AW: Umgangsformen im dforum

      Habe hier noch nichts verkauft, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass bei einem guten Angebot doch einige zig Anfragen auflaufen. Wenn der TO dann auch noch zu schusselig ist den Artikel als verkauft zu markieren ...

      Kommentar

      • redkon
        Free-Member
        • 15.04.2008
        • 134

        #4
        AW: Umgangsformen im dforum

        Hallo,

        wie schon gesagt ist die Mehrzahl der Mitglieder ausgesprochen freundlich und kommunikativ. Und ich habe kein Problem damit, dass es auch solche gibt, die mit ihrer Umwelt auf ihre ganz eigene Weise kommunizieren.

        Nur - wenn sich Menschen mit ähnlichen/gleichen Interessen in einem Forum wie hier zusammenfinden, sollte die grundsätzliche Bereitschaft/Fähigkeit zu einem guten Umgang miteinander groß genug sein.

        Das Zeitargument lasse ich nicht gelten. Uns allen fehlt es (mehr oder weniger) daran. Kleine Leute? Wer so empfindet, dessen Fallhöhe ist gefährlich groß ...

        In diesem Sinne
        euch allen ein schönes Wochenende
        Gerhard

        Kommentar

        • Panorama Kontor
          Free-Member
          • 18.09.2010
          • 2822

          #5
          AW: Umgangsformen im dforum

          Gerhard, das Forum ist recht groß. Damit hast Du einen guten Schnitt durch alle Eigenarten der Menschen in Bezug auf Bildung, Sozialisierung, Befindlichkeiten, etc. Da hilft auch das Argument nicht viel, dass ja alle an ein und demselben Hobby interessiert sind.

          Ich bin sicher, dass man eine Tendenz zu immer mehr Egomanie, sozialer Gestörtheit, mangelder Kommunikationsfähigkeit, unbewältigten Problemem mit dem eigenen Leben, Stress, Drang zur Selbstdarstellung, etc. ausmachen kann. Hier, wie auch überall anders in unserer Gesellschaft.

          Sich darüber zu ärgern, lohnt sich einfach nicht.

          Du vermisst gutes Benehmen und gute Umgangsformen? Immer mehr Menschen haben so etwas gar nicht mitbekommen und können Deinen Erwartungen somit auch nicht entsprechen.

          Es ist, wie es ist!

          Gruß,
          Andreas

          Kommentar

          • redkon
            Free-Member
            • 15.04.2008
            • 134

            #6
            AW: Umgangsformen im dforum

            Andreas, da sind wir nahezu einer Meinung.

            Mich darüber zu ärgern, das habe ich schon längere Zeit hinter mir. Ich wundere mich nur weiterhin - schon allein deshalb, um mir immer wieder bewusst zu machen, dass es auch anders geht.

            Einerseits - auch darin stimme ich dir zu - ist es, wie es ist. Andererseits, wenn man aufhört, es zu benennen, woran es oft und immer häufiger mangelt, wird der Gedanke daran irgendwann verloren gehen.

            Genug gegeistert ...

            Kommentar

            • marcus2388
              Free-Member
              • 14.01.2007
              • 1673

              #7
              AW: Umgangsformen im dforum

              Zitat von Panorama Kontor Beitrag anzeigen
              Gerhard, das Forum ist recht groß. Damit hast Du einen guten Schnitt durch alle Eigenarten der Menschen in Bezug auf Bildung, Sozialisierung, Befindlichkeiten, etc. Da hilft auch das Argument nicht viel, dass ja alle an ein und demselben Hobby interessiert sind.

              [...]

              Du vermisst gutes Benehmen und gute Umgangsformen? Immer mehr Menschen haben so etwas gar nicht mitbekommen und können Deinen Erwartungen somit auch nicht entsprechen.
              Hallo Andreas,

              der erste Teil des von mir ausgewählten Zitats deines Postings entspricht einer Aussage, die man so vor 10-20 Jahren ohne schlechtes Gewissen hätte machen können und die man heute auch immer noch gern so tätigen würde. Der zweite Teil deines Zitats verweist jedoch auf einen Wandel, der sich auch auf den ersten Teil auswirken muss.

              Ich möchte dir daher widersprechen und behaupten, dass es hier im Forum keinen repräsentativen Schnitt quer durch alle sozialen Schichten gibt. Viel mehr stellt das Dforum einen Ort dar, der einer tendenziell elitären Gruppe der Bevölkerung entspricht.
              Der Sozialwissenschaftler tät nun in allererster Linie kritisieren dass man einen Computer und Internetzugang besitzen muss - was natürlich eine recht altbackende Kritik ist, da heute jeder Mensch ins Internet kommt. Allerdings gibt es tatsächlich wirtschaftliche Grenzen in Form der Anschaffungskosten einer Fotoausrüstung - jene ist bei den meisten doch notwendig, um so viel Interesse zu entwickeln, dass man sich in dieses konkrete Forum verirrt.

              Eine Fotoausrüstung also. Lass uns mal sagen, dass man wenigstens 500 Euro dafür benötigt (auch wenn die meisten hier mit Objektiven rumlaufen die einzeln jeweils wenigstens das Doppelte kosten). Weiterhin benötigt man Geld-werte Zeit, zur Ausübung der Fotografie.
              Die alleinerziehende Mutter (oder Vater!) mit niedrigem Schulabschluss, nahe dem Existenzminimum, wird sich nun wohl weder finanziell noch zeitlich die Fotografie leisten wollen (können vielleicht, aber eben auf Kosten von den Rücklagen für Anschaffungen anderer Art... Kind, Fahrzeug, Lifestyle, Kultur).

              Um sich jetzt von diesem bewusst extremen Beispiel zu entfernen: Es bedarf also entweder eines bereits enorm ausgeprägten Interesses für die Fotografie, oder aber eines gesättigtem Leben in Wohlstand um eine solche Ausgabe für diesen Zeitvertreib zu tätigen.

              Soweit nichts neues... so war es ja schon immer.

              Neu ist jedoch:
              - Durch die voranschreitende Ausdifferenzierung der Gesellschaft wird jene Gruppe am unteren Ende der Gesellschaft immer größer, die die Hemmschwelle zur Fotografiebegeisterung nicht von alleine überschreiten kann.

              - Die Fotografie hat viel Konkurrenz bekommen - gerade wenn es um den Begeisterungsfaktor bei Jugendlichen geht. Wer sich heute langweilt, dem stehen nicht nur Instrumente, Sport, kreative Betätigung, Reisen und Lesen wie "früher" zur Verfügung, sondern zusätzlich das Angebot einer riesigen Unterhaltungsindustrie, die für jedes Bedürfnis eine Vielzahl an Konsumprodukten bereit hält.

              Der zuletzt genannte Unterschied ist nun einer, der in einen Teufelskreis führt. "Früher" war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man mit etwas Produktiven in Berührung kam, wenn man denn seine Freizeit zu gestalten suchte - ziemlich egal welcher sozialer Abstammung man entstammte. Heute ist die Wahrscheinlichkeit jedoch groß, dass sich soziale Abstammung manifestiert, weil der passive Konsum von Medien so viel leichter und günstiger ist, als die aktive Betätigung eines Hobbys.


              Das klingt jetzt vermutlich alles nicht so wild und erst recht nicht neu - aber ich empfand es als wichtig das noch ein mal so zu skizzieren, bevor ich dir von meiner Erfahrung aus der heutigen Generation 20-30 Jahre berichte:

              Ich bin mittlerweile erstaunt, wenn ich auf Gleichaltrige treffe, die echte Freizeitaktivitäten ausüben. Es ist mittlerweile sogar schon normal, dass die meisten meiner Bekanntschaften Personen sind, die nicht mal mehr über ausgeprägte Interessen verfügen. Ohne Witz. So unvorstellbar wie ein solches Leben für mich wär - 60% aller Bekanntschaften haben nicht mal mehr Interessen. Wahnsinn. Über was wird da dann noch kommuniziert? Nur noch über Gemeinsamkeiten beim Medienkonsum. Da sitzt man da - und die einzigen Gesprächsthemen sind entweder Erlebnisberichte von der Ausbildung/Arbeit, oder die Berichte über Erlebnisse von Bekannten, oder eben über Inhalte aus dem Medienbereich. Mehr nicht. Niente. Nix. Null... der blanke Wahnsinn. So interessant wie Kartoffeln im Keller.
              Und nebenbei: der Großteil dieser Leute studiert genau wie ich an einer Hochschule.

              Wenn man nun unterstellt, dass der Bildungsstand und die Bereitschaft zur aktiven Zeitverwertung in direkten Zusammenhang stehen, dann kann man sich ausmalen, wie das in niedrigeren Bildungsschichten aussehen müsste... nämlich noch ein Stück düsterer... noch weniger Aktivitäten.


              Was bedeutet das?
              Es bedeutet das, was du bereits gesagt hast, denn schließlich bekommen nicht nur immer weniger Jugendliche die Regeln mit, die für eine angenehme Unterhaltung sorgen, sondern es werden auch immer weniger Jugendliche an einen Lebenswandel herangeführt, der durch aktive Selbstgestaltung bestimmt ist.

              Wie reagiert man darauf?
              Keine Ahnung. Froh sein, wenn man auf der richtigen Seite des Ufers steht und Glück mit seinen Eltern (bzw. deren sozialer und kultureller Stellung) hatte. Sonst gibt es da herzlich wenig Handlungsmöglichkeiten.

              Kommentar

              • Panorama Kontor
                Free-Member
                • 18.09.2010
                • 2822

                #8
                AW: Umgangsformen im dforum

                Marcus, ich hatte in meinem kuzen Text das Wort "repräsentativ" mit Bedacht vermieden.

                Du hast natürlich Recht mit Deiner Ausführung darüber, dass aus finanzieller Sicht betrachtet, das Forum keinen Schnitt durch die Bevölkerung des Landes darstellt.

                Auch hast Du aus meiner Sicht recht mit Deiner interessanten Theorie, dass sich soziale Abstammung im Vergleich zu z.B. den 50er bis 80er Jahren vestärkt manifestiert. Dieser Kreislauf kann nur durch Bildung unterbrochen werden.

                Allerdings ist ein Mangel an der Fähigkeit zu sozialem Verhalten nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal der unteren Einkommenschichten.

                Das vollkommene Ausblenden der Interessen und der Bedürfnisse seiner Mitmenschen findet sich als Verhalten in allen Gesellschaftsschichten und ist kein Zeichen von finanzieller oder intellektueller Benachteiligung.

                Vielleicht liegt die Ursache tatsächlich in der medialen Welt in der ein Großteil der Freizeit verbracht wird und hinter der die direkte Auseinandersetzung mit seinen Mitmenschen zurück tritt.

                Eine "Herdprämie" wie sie die Bundesregierung nun auf den Weg gebracht hat, wird noch mehr kleine Egomanen produzieren da die Kinder sich nicht von klein an mit anderen Gleichaltigen auseinandersetzen müssen. Ein Schritt in die falsche Richtung, aus meiner Sicht.

                Kommentar

                • BP
                  Free-Member
                  • 13.04.2012
                  • 311

                  #9
                  AW: Umgangsformen im dforum

                  Zitat von marcus2388 Beitrag anzeigen
                  ...Ich möchte dir daher widersprechen und behaupten, dass es hier im Forum keinen repräsentativen Schnitt quer durch alle sozialen Schichten gibt. Viel mehr stellt das Dforum einen Ort dar, der einer tendenziell elitären Gruppe der Bevölkerung entspricht.....
                  Danke für deinen interessanten Beitrag. Diesem kann ich aus meiner Sicht nur zustimmen.
                  Lass mich eines hinzufügen. Auch die elitäre Gruppe, so hattest du sie genannt, wird aufgeweicht. Du erinnerst dich vielleicht an die Anfänge des DFORUM. Damals (heute manchmal auch noch) ist die einzig wahre Canon DSLR eine 1er! Alles andere nur schmückendes, eigentlich unnützes Beiwerk. Gut, die 5er kommt so langsam in die Kreise wo sie als DSLR akzeptiert wird. Aber das nur am Rande.
                  Das Dforum nimmt aber auch mehr und mehr alle Bevöälkerungsgruppen auf. Markante Hinweise auf die entsprechnde Bildung der User sind Schreibweisen wie "währe", "ziehmlich", "persöhnlich", "höhren" (das sind die normalen Klassiker) eben alle Wörter bei denen man den Buchstaben "h" "hineinwerfen" kann und die zunehmende Apostrophitis (Foto's, CDs, Kamera's, etc). Solche Kleinigkeiten sind oft ein Zeichen eines gewissen Bildungsstand.
                  Allerdings sehe ich das Dforum in vielen Aspekten als positiver und informativer an als andere Foren. Wenn Beiträge ohne "Punkt und Komma" hingeworfen werden, dann hat man, Korrektektur: habe ich keine Lust, diese zu lesen. Im Hinblick auf andere Foren geben/gaben sich die User hier mehr Mühe ihr Anliegen richtig zu beschreiben. Nur dadurch kann auch geholfen werden.
                  Ich persönlich schreibe hier sehr wenig im Forum. Allerdings hege und pflege ich den einen oder anderen Kontakt über PN. Eigentlich immer ausgelöst durch Beiträge im Forum. Die dadurch entstandenen Kontakte sind mir wichtiger als "Forumsgeplänkel".
                  Mögen meine Worte für den einen oder anderen hart sein, wenn sie zum Nachdenken anregen, dann ist es doch okay.

                  Ich schaue hier gerne rein und hoffe, dass das Dforum noch lange das erarbeitete Niveau halten kann.
                  Viele Grüße.

                  Kommentar

                  • ehemaliger Benutzer

                    #10
                    AW: Umgangsformen im dforum

                    Zitat von redkon Beitrag anzeigen
                    Hallo,

                    ich habe hier im dforum sehr viele freundliche, interessante und kompetente Hobby- und Berufsfotografen "kennengelernt", sofern man die Begegnungen mit ganz unterschiedlicher Intensität und Dauer so bezeichnen kann.

                    Und es ist für mich jedesmal wieder eine Freude, mit derlei Gleichgesinnten zu kommunizieren.

                    Umso erstaunter und irritierter bin ich, wenn ich auf freundliche, nicht aufdringliche Anfragen, Angebote oder Kontaktaufnahmen per PN keinerlei Reaktionen bekomme. Selbst wenn ich dann höflich nachfrage, erhalte ich zuweilen keine Rückmeldung.

                    Das zu verstehen fällt mir schwer. Die Forumsgründer bieten allen Mitgliedern eine Plattform zum Austausch. Das ist ein wirklich tolles Angebot. Ich empfinde es als eine Frage des Respekts, sich hier untereinander mit guten sozialen Umgangsformen zu begegnen - auch wenn es gerade kein Schnäppchen zu ergattern gilt oder kein dringendes Informationsbedürfnis zugrundeliegt.

                    Bin ich heute nur mit dem linken Fuß aufgestanden oder fehlt auch anderen Mitgliedern das Verständnis dafür?

                    (Wohlgemerkt: Es geht mir dabei nur am Rande um den Stil von Bildkritiken. Dieses heikle Thema klammere ich bewusst aus.)

                    Viele Grüße
                    Gerhard
                    ....ja, das unterschreib ich mal so!
                    Wobei der "Rücklauf" im dforum noch relativ hoch ist.

                    Kommentar

                    • maxl
                      Free-Member
                      • 08.01.2012
                      • 66

                      #11
                      AW: Umgangsformen im dforum

                      Also ich bin hier ja noch nicht lange unterwegs, aber eines kann ich mit Sicherheit sagen: so zivilisiert wie hier geht es wirklich selten in Foren zu. Ich bin selbst in einem Forum Moderator (nichts mit Foto) , da würden wir uns oft so Umgangsformen wie hier wünschen
                      Dirk kann sich wirklich glücklich schätzen hier so eine "freundliche" Community zu haben.

                      Kommentar

                      • Eric D.
                        Free-Member
                        • 17.03.2004
                        • 21311

                        #12
                        AW: Umgangsformen im dforum

                        Zitat von Panorama Kontor Beitrag anzeigen

                        Eine "Herdprämie" wie sie die Bundesregierung nun auf den Weg gebracht hat, wird noch mehr kleine Egomanen produzieren da die Kinder sich nicht von klein an mit anderen Gleichaltigen auseinandersetzen müssen. Ein Schritt in die falsche Richtung, aus meiner Sicht.
                        Völlig offtopic fast, aber hier möchte ich mal (unpolitisch) einen Einwand erheben:

                        Dieses Beispiel sehe ich sehr viel differnzierter, mancher mag sagen konservativer: Es gibt einige Studien, welche Klein- und Kleinstkindern (Ich spreche hier von den 2 bis 4 jährigen Kindern) in Kitas oder ähnlichen Einrichtungen ein sehr stark erhöhtes Stresspotential bescheinigen. Ich kenne aber keine Studien, welche einen signifikanten Vorteil der Kleinkinder in Kitas gegenüber einer vernünftigen Betreuung im Elternhaus in den ersten Jahren bestätigen.

                        Die ganz Kleinen sind (zu?) früh gezwungen, sich in grösseren Gruppen mit zuwenig "Betreuern" durchzusetzen bzw. irgendwie zu behaupten.

                        Haben wir, die jetzt über 30 Jahre und älter sind, keine sozialen Kontakte mehr, weil wir eventuell erst mit 4 oder 5 Jahren in den KiGa geschickt wurden oder gar erst mit 6 in die Schule?
                        Haben wir deswegen keine soziale Kompetenz ?

                        Provokativ:
                        Die Idee der frühen Betreuung mag in der Theorie Vorzüge haben, wenn aber die praktische Umsetzung mit umgeschulten "Schlecker Frauen" zu erfolgen hat, weil gar keine kompetenten Personen (Erzieher mit Idealismus) vorhanden sind, dann lieber bei den Eltern.


                        Sorry, fürs Offtopic

                        PS: Hab selber 2 Kids...
                        Zuletzt geändert von Eric D.; 03.07.2012, 18:17.

                        Kommentar

                        • Unclefish
                          Free-Member
                          • 25.03.2011
                          • 120

                          #13
                          AW: Umgangsformen im dforum

                          Hi !

                          Das Dforum nimmt aber auch mehr und mehr alle Bevöälkerungsgruppen auf. Markante Hinweise auf die entsprechnde Bildung der User sind Schreibweisen wie "währe", "ziehmlich", "persöhnlich", "höhren" (das sind die normalen Klassiker) eben alle Wörter bei denen man den Buchstaben "h" "hineinwerfen" kann und die zunehmende Apostrophitis (Foto's, CDs, Kamera's, etc). Solche Kleinigkeiten sind oft ein Zeichen eines gewissen Bildungsstand.
                          Das Hineinwerfen von Buchstaben wie "ä" werte ich mal als Tippfehler.

                          Ich halte mich nicht für ungebildet, habe aber dennoch einige Probleme mit der deutschen Sprache (trotz Deutsch LK).
                          Ob es daran liegt, dass ich als Kind vom Linkshänder zum Rechtshänder umtrainiert wurde?
                          Ein Arbeitskollege meinte einmal, wir Computerleute haben alle einen Defekt im Gehirn, wobei sich die Fähigkeit zum logischen Denken zum Nachteil anderer Fähigkeiten entwickelt hat (Vulkanier).

                          Ich versuche zumindest die Fehler in meinen Postings so gering wie möglich zu halten.
                          Dennoch wird kaum ein Posting von mir nicht noch einmal editiert, weil ich nachher noch Fehler gefunden habe.

                          Aber im übrigen stimmt das schon, wobei andere Foren (nicht Foto) um ein vielfaches schlimmer sind.
                          Dort lassen sich manche Postings garnicht mehr lesen, selbst wenn man wollte.
                          Es wird so geschrieben wie man denkt, da liegt das Problem.

                          Ich bin auf die nächste Rechtschreibreform gespannt, dann ist wahrscheinlich alles erlaubt.

                          Mir passiert es auch oft, dass ich Fragen oder PNs einfach übersehe, das ist keine böse Absicht.
                          Ich habe schon mal eine PN drei Monate nach Erhalten entdeckt, obwohl ich das Forum (nicht dieses) fast täglich lese.

                          Bekommt man hier auch ein Pop-Up beim Einloggen, dass man eine PN erhalten hat?

                          Gruß, Ralf
                          Zuletzt geändert von Unclefish; 04.07.2012, 15:56.

                          Kommentar

                          • marcus2388
                            Free-Member
                            • 14.01.2007
                            • 1673

                            #14
                            AW: Umgangsformen im dforum

                            Zitat von Eric D. Beitrag anzeigen
                            Haben wir, die jetzt über 30 Jahre und älter sind, keine sozialen Kontakte mehr, weil wir eventuell erst mit 4 oder 5 Jahren in den KiGa geschickt wurden oder gar erst mit 6 in die Schule?
                            Haben wir deswegen keine soziale Kompetenz ?
                            Die Kritik ist ja eher die, dass es keine soziale Durchmischung mehr gibt. Durch Kinderbetreuung - gerade jene, bei der Eltern noch stark und oft einbezogen werden müssen - entstehen zwischen den Eltern der unterschiedlichen Kinder unter Umständen Freundschaften, die einen gesellschaftlichen Aufstieg (wenigstens für das Kind) erleichtern. Also das Thema Netzwerke und Beziehungen außerhalb des eigenen Milieus.

                            Das mag jetzt ein wenig weit hergeholt klingen, aber wenn man sich das Gegenkonstrukt anschaut wird das doch schon klarer: Alle bleiben unter sich - die Sozial-schwachen sind (verständlicherweise, bei den geringen HartzIV Sätzen) heilfroh über die zusätzlichen 150 Euro und bleiben "unter sich". Der Rest der auf dieses Geld verzichten kann und will grenzt damit jene aus, die ihr Kind nicht in eine Kita-stecken. Und um diese Ausdifferenzierung der Gesellschaft noch weiter zu steigern kommen nun noch in diversen Großstädten immer mehr private "Eliten-Kindergärten" hinzu.

                            Andererseits kann ich es auch gut nachvollziehen, wenn man das klassische Familienmodell unterstützen will... wenigstens der proklamierte Wille ist ja an sich löblich, nur das Mittel der Wahl ist halt schlecht. Was hier ja eigentlich passiert ist: Mit dem Einführen dieser Regelung gibt es plötzlich mehr als ausreichend viele Kita-Stellen, die bösen Migranten und sozial Schwachen verschwinden immer mehr aus den Augen der Mittelschicht und alles passiert im Namen der Familienförderung.


                            @Unclefish:
                            Du hast da einen Punkt angesprochen, den ich besonders gut nachvollziehen kann: Die Sache mit der Rechtschreibreform. Gerade die neuen Regeln bzgl. der Worttrennung sind doch irgendwie "Irre-führend" (<- ) und auch der Rest ist teilweise schrecklich Sinn-befreit. Das macht es immer schwieriger, eine höfliche Sprache, mit möglichst angenehmen Lesefluss, unter einen Hut mit der korrekten Rechtschreibung zu bringen.

                            @Andreas:
                            Ich finde das sehr erfrischend, dass wir hier die Möglichkeit haben, solche Gespräche zu führen und freue mich immer wieder sehr über Kommentare wie die von dir.
                            Gespräche müssen sich ja entwickeln dürfen - und letztlich ist eh kein Thema so wirklich von einem beliebig Anderen abtrennbar. Zusammenhänge lassen sich doch immer konstruieren.

                            Gruß
                            Marcus

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                            • Bata
                              Free-Member
                              • 03.07.2006
                              • 4979

                              #15
                              AW: Umgangsformen im dforum

                              Zitat von marcus2388 Beitrag anzeigen
                              Die Kritik ist ja eher die, dass es keine soziale Durchmischung mehr gibt. Durch Kinderbetreuung - gerade jene, bei der Eltern noch stark und oft einbezogen werden müssen - entstehen zwischen den Eltern der unterschiedlichen Kinder unter Umständen Freundschaften, die einen gesellschaftlichen Aufstieg (wenigstens für das Kind) erleichtern. Also das Thema Netzwerke und Beziehungen außerhalb des eigenen Milieus.

                              Das mag jetzt ein wenig weit hergeholt klingen, aber wenn man sich das Gegenkonstrukt anschaut wird das doch schon klarer: Alle bleiben unter sich - die Sozial-schwachen sind (verständlicherweise, bei den geringen HartzIV Sätzen) heilfroh über die zusätzlichen 150 Euro und bleiben "unter sich". Der Rest der auf dieses Geld verzichten kann und will grenzt damit jene aus, die ihr Kind nicht in eine Kita-stecken. Und um diese Ausdifferenzierung der Gesellschaft noch weiter zu steigern kommen nun noch in diversen Großstädten immer mehr private "Eliten-Kindergärten" hinzu.

                              Andererseits kann ich es auch gut nachvollziehen, wenn man das klassische Familienmodell unterstützen will... wenigstens der proklamierte Wille ist ja an sich löblich, nur das Mittel der Wahl ist halt schlecht. Was hier ja eigentlich passiert ist: Mit dem Einführen dieser Regelung gibt es plötzlich mehr als ausreichend viele Kita-Stellen, die bösen Migranten und sozial Schwachen verschwinden immer mehr aus den Augen der Mittelschicht und alles passiert im Namen der Familienförderung.

                              Die von so manchem Politiker vehement geforderten 150€ sehe ich eher als peinlichen Weg den Bürger für dumm zu verkaufen.
                              Warum wird nun mit Hochdruck daran gewerkelt diese durchzuboxen?
                              Ab 2013 soll doch jedes Kind einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kitaplatz haben....das wird aller Wahrscheinlichkeit nicht möglich werden.
                              Jetzt hätte dann das Kind die Möglichkeit dagegen zu klagen.
                              Das dürfte den Staat teurer kommen...daher sehe ich diese 150€ so, dass man diesem Problem gedacht geschickt aus dem Wege gehen möchte.
                              Wen man mal überlegt wieviel Geld der Staat für Elterngeld/Elternzeit + diese 150€ im Jahr ausgibt, dann wird das schon ein ordentliches Sümmchen sein. Meiner Meinung nach solte das Geld lieber gleich in Kitas fliessen.
                              Christian

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