AW: Erfahrungsbericht eines Online-Betruges (Kamerakauf) - Betrüger werden immer perf
eBay-Kleinanzeigen sollte man tatsächlich konsequent nur mit Selbstabholung nutzen. Auch dann ist es nicht risikofrei.
Abgesehen von dem Initialfehler "Versand" hast Du vorbildlich gehandelt: nicht abgewartet und gehofft, sondern an allen Hebeln gezogen. Ich kann mir vorstellen, dass das Geld zurückkommt und drücke die Daumen!
Eine Perso-Kopie hätte Dir nicht viel gebracht. Hätte sie sich als entwendet oder gephotoshopt herausgestellt, wäre sie nur Bestätigung für das, was Du eh weißt. Wäre sie echt, hätte sie nur auf das hingedeutet, was der Anruf bei der Bank ebenfalls ergeben hat. Da ist eine Person auf Abwegen.
Die Nennung des Namens oben ist allerdings bedenklich. Selbst wenn sich kein Dritter die Identität angeeignet haben sollte, verstößt das Anprangern recht eindeutig gegen Persönlichkeitsrechte.
Bei mir liefen vor zwei, drei Jahren etliche Filme ab, als ich mit 36 50-Euro-Scheinen im Portemonnaie auf dem Weg zu einer Person war, die sich zwar einigermaßen schlüssig googlen ließ, aber auch viele Fragen aufwarf, und die mich in die Wohnung seiner Freundin lotste, sehr viel redete - viel von sich preisgab, vielleicht aus Freundlichkeit, um Spannung abzubauen, eventuell, um abzulenken -, mehrfach Kaffee anbot, nie drängte.
Da Rechnung und OVP, obwohl im Angebot angeführt, für ihn plötzlich nicht auffindbar waren, war ich sehr, sehr unsicher. Dass er anbot, ein Schreiben aufzusetzen - und gleich an den Computer sprang -, baute bei mir null Skepsis ab. (Ich verzichtete darauf.)
Nebenher ließ er Sprüche wie "Ich glaub, ich habe in Deutschland noch kein einziges Foto gemacht" ab, was bei mir das Schwätzer-Warnlicht aufblinken ließ. Andererseits kannte ich aus dem Netz seine atemraubende Reisefotografie aus der Pazifikgegend zwischen Indien und Papua-Neuguinea, auch hatte ich einen sehr gebildeten, angenehm reflektierten Menschen vor mir. Der Gesamteindruck war nicht allzu kohärent.
Mir war so klar, dass ich mich leichtsinnig verhalte, dass es egal war, was er tat oder ließ. Ähnlich wie bei Dir war mein Entschluss zum Kauf vermutlich eh schon vorher gefallen. Ich hätte mir die Sache allerdings selbst dann schön denken können, wenn sich die Kamera als Totalausfall erwiesen hätte (sie ist einwandfrei und auch problemlos bei CPS registiert). Ich hatte das Geld zu diesem Zeitpunkt schlicht über, und wenn es ihm bei seinem verneigenswerten Lebensentwurf geholfen hat, dann war es in den richtigen Händen.
Ein Verkaufsgrund waren bei ihm Krankenhausgeschichten, kaputte Kniee ("Sonst sähe die Kamera anders aus").
Die Zahl der Auslösungen lag 2000 Klicks höher als angegeben 15000 statt 13000, so what.
Alles irgendwie schräg, aber letztlich gut.
Zitat von KloBoBBerLe
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Abgesehen von dem Initialfehler "Versand" hast Du vorbildlich gehandelt: nicht abgewartet und gehofft, sondern an allen Hebeln gezogen. Ich kann mir vorstellen, dass das Geld zurückkommt und drücke die Daumen!
Eine Perso-Kopie hätte Dir nicht viel gebracht. Hätte sie sich als entwendet oder gephotoshopt herausgestellt, wäre sie nur Bestätigung für das, was Du eh weißt. Wäre sie echt, hätte sie nur auf das hingedeutet, was der Anruf bei der Bank ebenfalls ergeben hat. Da ist eine Person auf Abwegen.
Die Nennung des Namens oben ist allerdings bedenklich. Selbst wenn sich kein Dritter die Identität angeeignet haben sollte, verstößt das Anprangern recht eindeutig gegen Persönlichkeitsrechte.
Bei mir liefen vor zwei, drei Jahren etliche Filme ab, als ich mit 36 50-Euro-Scheinen im Portemonnaie auf dem Weg zu einer Person war, die sich zwar einigermaßen schlüssig googlen ließ, aber auch viele Fragen aufwarf, und die mich in die Wohnung seiner Freundin lotste, sehr viel redete - viel von sich preisgab, vielleicht aus Freundlichkeit, um Spannung abzubauen, eventuell, um abzulenken -, mehrfach Kaffee anbot, nie drängte.
Da Rechnung und OVP, obwohl im Angebot angeführt, für ihn plötzlich nicht auffindbar waren, war ich sehr, sehr unsicher. Dass er anbot, ein Schreiben aufzusetzen - und gleich an den Computer sprang -, baute bei mir null Skepsis ab. (Ich verzichtete darauf.)
Nebenher ließ er Sprüche wie "Ich glaub, ich habe in Deutschland noch kein einziges Foto gemacht" ab, was bei mir das Schwätzer-Warnlicht aufblinken ließ. Andererseits kannte ich aus dem Netz seine atemraubende Reisefotografie aus der Pazifikgegend zwischen Indien und Papua-Neuguinea, auch hatte ich einen sehr gebildeten, angenehm reflektierten Menschen vor mir. Der Gesamteindruck war nicht allzu kohärent.
Mir war so klar, dass ich mich leichtsinnig verhalte, dass es egal war, was er tat oder ließ. Ähnlich wie bei Dir war mein Entschluss zum Kauf vermutlich eh schon vorher gefallen. Ich hätte mir die Sache allerdings selbst dann schön denken können, wenn sich die Kamera als Totalausfall erwiesen hätte (sie ist einwandfrei und auch problemlos bei CPS registiert). Ich hatte das Geld zu diesem Zeitpunkt schlicht über, und wenn es ihm bei seinem verneigenswerten Lebensentwurf geholfen hat, dann war es in den richtigen Händen.
Ein Verkaufsgrund waren bei ihm Krankenhausgeschichten, kaputte Kniee ("Sonst sähe die Kamera anders aus").
Die Zahl der Auslösungen lag 2000 Klicks höher als angegeben 15000 statt 13000, so what.
Alles irgendwie schräg, aber letztlich gut.
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