Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

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  • Dirk Wächter
    webmaster
    • 16.06.2002
    • 14618

    #676
    AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

    Es ist eben doch ein Unterschied, ob man 24.000 Leute, die in bescheidenen Verhältnissen auf 220 km² leben organisieren muss oder 83 Mio. in einem hochtechnisierten Land auf 357.000 km². Hier in Deutschland spielen meiner Meinung nach die Medien eine unsägliche Rolle, weil sie seit Monaten nichts als Angst und Schrecken verbreiten und damit die Leute in Panik versetzen. Kritik an der Verhältnismäßigkeit der angewandten Maßnahmen und am Fehlen einer fundierten Nutzen-Schaden-Abwägung kommt nur von den alternativen Medien, die unisono vom Mainstream als Verschwörungstheoretiker, Corona-Leugner und rechte Impfgegner diffamiert werden. Einzelne Personen pickt man sich heraus und eröffnet gegen sie eine wahre Hexenjagd. Aufkeimender Protest in den Straßen wird in der Regel von der Polizei massiv unterdrückt und alle, die da draußen "spazieren gehen" werden über einen Kamm als Reichsbürger verunglimpft.

    Ich weiß nicht, wo das alles noch hinführt, aber das Ganze ist irgendwie nicht mehr lustig, gerade auch im Hinblick auf den abgewürgten Kultur- und Wirtschaftsmotor. Man nötigt in Zeiten, wo die Infiziertenzahlen inzwischen im Null-Komma-Promille-Bereich sind, die Leute weiterhin, mit Masken durch die Gegend zu laufen und schreit nach einem 1,50 m Abstand. Vor Baumärkten stehen jetzt die Türsteher aus der Rotlichtszene, weil dort der Betrieb auch stillsteht, und lassen nur Maskierte eintreten. Wer keine "medizinische" Maske hat, der hängt sich einfach seinen Einkaufsbeutel um die Ohren und wird so akzeptiert (habe das selber fotodokumentarisch festgehalten, siehe Foto im Anhang). In Läden, wo es keine Pflicht ist, eine Maske zu tragen, haben die Leute sie trotzdem auf und raunzen die ganz Wenigen, die ohne Maske kommen, wegen "Unbelehrbarkeit" an.

    Der Verfasser eines geleakten Dossiers des BMI, der die Corona-Krise darin unterm Strich als den größten Fehlalarm der Geschichte bezeichnet und die Bundesregierung als den größten FakeNews-Produzenten betitelt, wird vom Dienst suspendiert und in der BPK als irrer Hampelmann hingestellt. Vor einer zweiten "Welle, die mit Sicherheit kommt" wird bereits eindringlich gewarnt und wenn der MP von Bayern dann im TV offen erklärt (Zitat): "Also wir haben ja auch den totalen Ernstfall jetzt geprobt!", dann interessiert das keinen Menschen.

    Ja, lieber Richard, so sieht es derzeit hier im Irrenhaus Deutschland aus. Genieß deine Zeit in der Ferne!

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    Zitat von Richard Fritz Braun Beitrag anzeigen
    Ich verfolge das Ganze ja aus weiter Ferne den Kapverdischen Inseln und wir haben "nur" 4 Todesfälle. Die Leute wurden angesteckt von Touristen aus England. Die Touristen sind jetzt alle weg und die Hotels zu. Nach der Quarantäne haben wir jetzt noch 365 aktive Fälle die jeden Tag weniger werden. Ich verstehe viele Dinge wie es in Deutschland gemacht wird auch nicht. Z. B. dürfen 22 Millionäre Fußball spielen aber die Kinder nicht. Für mich persönlich ist das wie im Krieg, man wird gleich erschossen, man wird verwundet, man bekommt einen psychischen Schaden oder es passiert überhaupt nichts und man überlebt es ohne Probleme. Auf der Insel Sal sind wir gerade mal 24000 Einwohner und man kann sich immer aus dem Weg gehen es gibt keine Ballungszentren. Die Telecom von Cabo Verde hat jeder Telefonnummer im April und Mai jeweils 5Gb Internetguthaben geschenkt damit die Leute zu Hause bleiben. Die Schule wird durch das Fernsehen und die Telekom unterstützt. Wir haben sogar schon eine App wo man sich registrieren kann und sich selbst oder andere Fälle melden kann. Und komisch hier gab es keine Hamsterkäufe (Klopapier, Nudeln etc.). Aber hier zeigt sich dass die ärmeren Leute besser zurecht kommen. Wer sich früher jeden Tag seinen Fisch gefangen hat und einen Sack Reis und Bohnen zu Hause hat der lebt wie vorher auch. Man sieht wie die Wirtschaft einbricht wenn die Leute nur das kaufen was sie brauchen. Und das ganze Home Office kann ich schon gar nicht mehr lesen oder hören. Es gibt genug Menschen die für ihre Arbeit etwas mehr brauchen als einen Computer und das eben nicht von zu Hause aus machen können. Jetzt kann man sich fragen wo ist mehr Banana in Afrika oder in Deutschland. Mal sehen wann sie die Touristen wieder reinlassen. Bis dahin leben wir noch entspannt. Bleibt gesund.

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    • ehemaliger Benutzer

      #677
      AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

      Zitat von Richard Fritz Braun Beitrag anzeigen
      Wir haben sogar schon eine App wo man sich registrieren kann und sich selbst oder andere Fälle melden kann.
      Also wenn der Nachbar mal laut hustet kann man ihn vorsichtshalber gleich den Behörden zum Wohl aller melden ?

      Zitat von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
      Man nötigt in Zeiten, wo die Infiziertenzahlen inzwischen im Null-Komma-Promille-Bereich sind, die Leute weiterhin, mit Masken durch die Gegend zu laufen und schreit nach einem 1,50 m Abstand.
      Es haben sich über 40 Menschen mit Corona trotz der eingehaltenen Reglen (wird zumindest behauptet) bei einem Gottesdienst infiziert.
      Nötigt mich wieder die Situation neu zu überdenken.

      Ich wünsche mir einen klaren Plan auf Bundesebene und mehr Transparenz und Offenheit gegenüber der Bevölkerung
      Zuletzt geändert von Gast; 24.05.2020, 08:46.

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      • hs
        Free-Member
        • 01.07.2003
        • 7949

        #678
        AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

        Zitat von Holger Leyrer Beitrag anzeigen
        Nötigt mich wieder die Situation neu zu überdenken.
        Eigentlich ist es ganz einfach, das Virus ist ein Virus und verhält sich wie ein Virus. Der Mensch hat prinzipiell den Intellekt der Situation zu begegnen, praktisch sorgen aber "Aussetzer", "Unachtsamkeiten", "Ignoranz" oder auch einfach "Notwendigkeiten" dafür, dass das Virus sich trotzdem weiter verbreitet. Und dies kann jedem passieren, besonders auch weil man den Kontakt zu anderen Menschen braucht. Ich kann mich nicht wirklich schützen wenn meine Tochter zu Besuch kommt, wäre sie krank würde ich wohl ebenfalls zur Gruppe gehören. Im Supermarkt ist es immer möglich jemanden zu nah zu kommen, beim Friseur geht es nicht ohne.

        Der Spuk hat erst ein Ende wenn die viel zitierte Herdenimmunität vorhanden ist, bzw. ein Impfstoff zur Verfügung steht. Beides ist bekanntlich noch nicht der Fall.

        Da dies auch nicht mit wenigen Wochen aus der Welt ist bleibt doch nix anderes übrig als die Schleusen wieder zu öffnen. Und damit steigt dann auch wieder die Gefahr der weiteren Verbreitung.

        Ich denke irgendwann werde ich auch Bekanntschaft mit dem Virus machen, trotz dem Privileg zu Hause arbeiten zu können, trotz den persönlichen Einschränkungen. Ich denke 70% der Forenten hier werden die selbe Erfahrung machen. Meistens läuft es ja auch glimpflich ab, und wenn nicht ist es gut zu wissen, dass die medizinische Versorgung noch funktioniert. Die Briten haben nicht deswegen soviele Tote weil die stärker gefährdet sind als Deutsche, bei denen ist schlicht das Gesundheitssystem an die Wand gefahren. Das selbe in Italien.

        Ich bin definitiv für Lockerungen, weniger für mich, aber ich habe gute Freunde die wirtschaftlich sehr unter der aktuellen Situation leiden. Was ich nicht nachvollziehen kann ist dieses "binäre Darf - Darf Nicht - Denken". Das Virus ist weiter vorhanden, nur ein "Weiter So" geht halt auch nicht mehr. Viele verhalten sich aber leider so dass sie mit den Lockerungen sich bestätigt sehen. War doch alles nicht so schlimm. Der größte Fehlalarm (sorry Dirk). Bei dem Thema gibt es aber kein Richtig oder Falsch, die Frage ist das "Wann" und ob mir im Fall der Fälle medizinische Versorgung garantiert werden kann. Das ist Deutschland bislang mustergültig gelungen, weltweit werden wir als positives Bsp. angesehen.

        Die Frage ist doch: Wie mit dem Virus leben?

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        • Dirk Wächter
          webmaster
          • 16.06.2002
          • 14618

          #679
          AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

          Zitat von hs Beitrag anzeigen
          ...Die Frage ist doch: Wie mit dem Virus leben?
          Genau in dieser Frage steckt schon der falsche Ansatz, denn die Formulierung suggeriert, als wenn es nur ein einziges Virus gibt, das uns gefährlich werden könnte. Wir leben seit Anbeginn der Zeit mit "dem" Virus! Nur haben wir bislang nie drüber geredet. Naja, nicht ganz, 2009 eigentlich das letzte mal. Videotipp: https://www.youtube.com/watch?v=1--c2SBYlMY (Doku, arte/NDR 2009)

          Habe heute einen Witz (im Anbetracht der traurigen Lage eigentlich kein passendes Wort) dazu gelesen, was die Sache meiner Meinung nach sehr gut auf den Punkt bringt:

          Trifft ein Influenza-Virus auf ein Corona-Virus. Sagt das Influenza-Virus: "Warum reden alle nur über dich? Ich habe 5x mehr Tote verursacht!" Antwortet das Corona-Virus: "Meine Marketing-Abteilung arbeitet einfach besser!"

          Bevor ihr mich jetzt wieder als Verharmloser, Unvernünftigen oder Unblehrbaren abwatscht, fragt euch einfach mal, ob an diesem kleinen Witz nicht was Wahres dran ist.

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          • Narrenkoenig
            Free-Member
            • 17.09.2016
            • 166

            #680
            AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

            Zitat von Holger Leyrer Beitrag anzeigen

            Ich wünsche mir einen klaren Plan auf Bundesebene und mehr Transparenz und Offenheit gegenüber der Bevölkerung
            Den klaren Plan wird es nicht geben oder er wird nicht kommuniziert. Verständlicherweise. Der Bund ist da nicht zuständig. Wobei "nicht zuständig" heißen kann "was kümmerts mich, geht mich nix an" aber auch "laß die Finger weg, das geht dich nix an".
            Das Problem seh ich in Letzterem. Jetzt einen schönen durchdachten Plan präsentieren, an dem dann aber jeder Landesfürst rumkrittelt und doch sein eigenes Ding durchzieht. Vertrauen baut man so nicht auf, der Bund hat aber gar keine andere Möglichkeit. Segen und Fluch des Föderalismus.
            Es gab noch nie eine neue Krankheit die medial derartig begleitet wurde. Auch waren noch nie sämtliche Hintergrundinfos so einfach zugänglich. Wer mag kann sämtliche wissenschaftlichen Publikationen daheim am Rechner nachlesen, inklusive der Preprintversionen die den Peer Review Prozess noch nicht durchlaufen haben.
            Ob beim Drosten Podcast, Corona mit Kekulé, Paul Robert Vogt, und so weiter, sämtliche seriösen Medien verweisen auf die Quellen und Studien auf die sie sich beziehen.
            Mehr Transparenz kann es kaum geben.
            Ob wir, als Gesellschaft, mit so viel Information umgehen können ist die andere Frage. Scheinbar hat ein guter Teil damit so seine Schwierigkeiten.
            Wer heute noch seine wirtschaftliche Existenz auf Publikumsverkehr aufbaut wird mit Problemen rechnen müßen.
            Ob Reisebranche, Gaststätten, Disko, Hallensport. Da seh ich überall schwarz.
            Mit weitreichenden Hygienekonzepten und umfangreichen zeitnahen Tests kann ein bischen was gehen. Aber wie gewohnt wird das die nächsten Jahre nix mehr. Aber nicht aufgrund von Einschränkungen seitens der Politik, sondern aufgrund von einfach neuen Tatsachen.
            Mit Glück bekommen wir im Sommer nochmal eine dicke Welle mit unschönen Bildern im eigenen Land und Toten im eigenen Umfeld. Anders lernt es ein Großteil wohl nicht, fürchte ich. Bekommen wir das zweite Starten erst im Herbst und die setzt sich auf die Grippesaison noch oben drauf werden auch wir Eishallen umnutzen und Kühlcontainer brauchen.
            Mit dem Virus werden wir leben lernen, die eigene Dummheit wird uns mehr Probleme bereiten.

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            • hs
              Free-Member
              • 01.07.2003
              • 7949

              #681
              AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

              Zitat von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
              Genau in dieser Frage steckt schon der falsche Ansatz, denn die Formulierung suggeriert, als wenn es nur ein einziges Virus gibt, das uns gefährlich werden könnte.
              Ja, aber ich verweis noch mal auf die Mortalität von 0,37% von Heinsberg. Eine normale Influenza liegt deutlich drunter, bei beiden sind oft Vorerkrankungen die letztendlich Todesursache.

              Es gibt nicht die Wahrheit, bzw. die Wahrheit ist: das Leben endet tödlich. Es ist eine Gratwanderung, und die Politik darf die Republik nicht gegen die Wand fahren, anderseits können wir dankbar sein die Zustände von New York nicht selber erlebt zu haben.

              Wie in der Fotografie: there is a lot of grey between black and white.

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              • Richard Fritz Braun
                Free-Member
                • 14.08.2008
                • 1156

                #682
                AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                Dirk, so sehe ich das auch. Jetzt wollen alle Elektroauto fahren, aber erst jetzt kümmert man sich darum wo das Kobalt herkommt. Ich war 1990 im Kongo als Buschpilot und habe gesehen wie viele Leute dort jeden Tag im Krieg, vor Hunger oder an Krankheiten Malaria, TBC etc. gestorben sind. Aber das interessiert bis heute niemand wirklich da ja man nichts dran verdienen kann. Eher weniger wenn die Leute ordentlich bezahlt würden. Und wenn man die Risikogruppen und Todesfälle anschaut wäre es vielleicht besser wenn man das Land durchseucht. Alle wollen zurück zur Natur, aber gerade dort überleben nur die gesündesten und stärksten. Für mich ist Corona nach Hitler die grösste Verarschung des Volkes. Wie viele Drogentode, Raucher, Alkohol, Ermordete, Selbstmord, Verhungerte, Krankheiten, Katastrophen oder Verkehrstode gibt es jeden Tag auf der Welt ? Ja genau, die kann man nicht vermarkten. Dass man mit Respekt und Vorsicht damit umgeht ist klar, aber verarschen braucht man die Leute trotzdem nicht.

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                • hs
                  Free-Member
                  • 01.07.2003
                  • 7949

                  #683
                  AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                  Zitat von Richard Fritz Braun Beitrag anzeigen
                  Für mich ist Corona nach Hitler die grösste Verarschung des Volkes.
                  Jetzt wird es gewagt. Der Vergleich macht nun wirklich keinen Sinn.

                  Wie wäre es einfach damit, dass wir abwarten und schauen wie sich die Lage entwickelt. Es muss sich was ändern, es wird sich was ändern, der Motor wird dabei aber nicht mehr die 100% erreichen. Bei nicht wenigen fragwürdigen Entwicklungen bin ich sogar froh drum, dass es den Dämpfer gab. Es gibt genug Entwicklungen die schlicht überflüssig waren, z.B. Kreuzfahrten in der Arktis.

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                  • ehemaliger Benutzer

                    #684
                    AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                    Zitat von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
                    Trifft ein Influenza-Virus auf ein Corona-Virus. Sagt das Influenza-Virus: "Warum reden alle nur über dich? Ich habe 5x mehr Tote verursacht!" Antwortet das Corona-Virus: "Meine Marketing-Abteilung arbeitet einfach besser!"
                    ...., fragt euch einfach mal, ob an diesem kleinen Witz nicht was Wahres dran ist.
                    Dafür müsste ich erst Wissen wieviel Tote wir hätten wenn wir dem Coronavirus so frei Bahn gelassen hätten wie dem Grippevirus.
                    Oder wieviel Grippetote wir weniger hätten wenn wir in der Grippesaison Abstandsregeln und Hygieneregeln einhalten würden ?


                    Zitat von Narrenkoenig Beitrag anzeigen
                    Das Problem seh ich in Letzterem. Jetzt einen schönen durchdachten Plan präsentieren, an dem dann aber jeder Landesfürst rumkrittelt und doch sein eigenes Ding durchzieht. Vertrauen baut man so nicht auf, der Bund hat aber gar keine andere Möglichkeit. Segen und Fluch des Föderalismus.
                    Mag sein. Aber wenn ein ganzes Land runtergefahren wird sehe ich die Verantwortung nicht bei den Ländern, das ist für mich Bundesangelegenheit.

                    Kommentar

                    • Dirk Wächter
                      webmaster
                      • 16.06.2002
                      • 14618

                      #685
                      AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                      Wo sind im Anbetracht solcher sich nun sichtbar häufenden Meldungen all jene aus den Anfangsdiskussionsrunden, die seinerzeit jeden
                      noch so kleinen Coronakritikpups als "menschenverachtend" und "unverantwortlich" abgewatscht haben? Was ist nun aber mit jenen Menschenleben,
                      die als "Kollateralschaden" (schlimmes Wort in diesem Zusammenhang) in die Statistik eingehen werden? Was sagen wir denen denn jetzt, die durch
                      die Maßnahmen und nicht durch das Virus zu Schaden gekommen sind?

                      Für mich wirkte das Ganze von Anfang an wie ein (gestattet mir bitte diese Bildgeschichte) reifes Getreidefeld, welches durch einen Schädling befallen
                      war und das man vorsorglich komplett niedergebrannt hat, um das Korn zu retten und den Schädling zu erwischen.

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                      • hs
                        Free-Member
                        • 01.07.2003
                        • 7949

                        #686
                        AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                        Zitat von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
                        ... die seinerzeit jeden noch so kleinen Coronakritikpups als "menschenverachtend" und "unverantwortlich" abgewatscht haben?
                        Ich denke weiterhin dass beide Argumente berechtigt sind. Das Virus ist nicht aus der Welt, und hat bisweilen auch heftig gewütet, und die Schäden des Lockdowns sind in Gänze noch nicht begreifbar (und zwar weltweit).

                        Die bittere Pille kommt IMO eh noch, der Druck auf die Sozialkassen aufgrund von Arbeitslosigkeit und/oder Insolvenzen. Und das Schwungrad wird auch nicht mehr so viel Fahrt aufnehmen wie vor Corona, was aber nicht nur von Nachteil ist. Als Bsp.: was wohl aus der Tourismusbranche wird? Inkl. der Infrastruktur wie z.B. Flughäfen. Das wird eine gewaltige Delle bekommen, die nicht wieder vollständig hochkommt. Andererseits finde ich diverse Entwicklungen wie Wochenendflüge völlig daneben, jedenfalls sollten die so teuer sein dass es keine Option mehr für jedermann ist. Ganz konkret: meine Tochter war 4 Tage in Alicante für 80€ hin und zurück. Rechnet sich auch für Studenten wenn man für lau wohnen kann. Sollte sich aber so nicht rechnen dürfen. Für mich wäre der 10 fache Preis kein KO-Kriterium, wohl aber die 4 Tage (viel zu viel Stress, viel zu wenig Zeit). Ich denke da sollte man auch wieder hinkommen.

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                        • ehemaliger Benutzer

                          #687
                          AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                          Geschickte Gastronomen beschwerten sich meistens nicht über Zwangsschließungen, sondern reduzierten Kosten durch Kurzarbeit, nutzten die Zeit für Renovierungen und machten mit Takeaway-/Zustellungs- Konzepten zumindest ein bisschen Umsatz und hielten Kunden bei Laune. Die Realisten wissen auch, dass sie ohne behördlicher Schließung ohnehin sehr wenig Umsatz gemacht hätten und sehen Unterstützungsleistungen wie Kurzarbeitsgeld im Grunde positiv, anstatt Hilfeleistungen vom Staat als zu wenig zu bezeichnen. Ähnlich bei geschlossenen Ladengeschäften, die übers Internet ihre Leistungen angeboten haben.

                          Sehr hart trifft es natürlich jene, die im Umfeld von Veranstaltungen ihr Geld verdienen. Aber seien wir ehrlich, auch wenn es keine Verbote in diese Richtung gegeben hätte, wäre ohnehin das Publikum ausgeblieben. Die Regierenden für diese Verbote anzuprangern und für diese wirtschaftlichen Schäden zur Verantwortung zu ziehen, schießt meiner Meinung nach völlig an der Ursache vorbei. Die Ursache ist ganz einfach die Pandemie und ich behaupte sogar, dass jene Länder mit intelligenten und konsequenten Maßnahmen mit der Zeit auch wirtschaftlich den geringsten Schaden nehmen werden. Je schneller man eine geringe Infektionsrate im Land erreicht, desto früher kann man auch wieder den Veranstaltungsbereich stufenweise hochfahren.

                          Zum Thema der Selbstmorde: Der Unterschied zwischen dem Freitod und dem Corona-Tod ist jedenfalls, dass man auf letzteres keinen eigenen Einfluss hat und man Bürger daher davor zu schützen hat.

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                          • hs
                            Free-Member
                            • 01.07.2003
                            • 7949

                            #688
                            AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                            Zitat von sting_ Beitrag anzeigen
                            Geschickte Gastronomen beschwerten sich meistens nicht über Zwangsschließungen, sondern reduzierten Kosten durch Kurzarbeit, nutzten die Zeit für Renovierungen und machten mit Takeaway-/Zustellungs- Konzepten zumindest ein bisschen Umsatz und hielten Kunden bei Laune.
                            ... ja, aber, das bei Laune halten ist schwierig. Und für Renovierungen braucht es Cash. Blöd wenn man Schulden hat. Usw. Usf..


                            Zitat von sting_ Beitrag anzeigen
                            Die Realisten wissen auch, dass sie ohne behördlicher Schließung ohnehin sehr wenig Umsatz gemacht hätten und sehen Unterstützungsleistungen wie Kurzarbeitsgeld im Grunde positiv, anstatt Hilfeleistungen vom Staat als zu wenig zu bezeichnen.
                            Richtig, aber was keiner weiß ist was man in 3 Monaten noch erwarten kann.


                            Zitat von sting_ Beitrag anzeigen
                            Sehr hart trifft es natürlich jene, die im Umfeld von Veranstaltungen ihr Geld verdienen. Aber seien wir ehrlich, auch wenn es keine Verbote in diese Richtung gegeben hätte, wäre ohnehin das Publikum ausgeblieben.
                            Es trifft alle die an den Kontaktsperren leiden. Dies muss nicht nur wirtschaftlich sein. Nimm die Kinder die nicht mit Freuden spielen können, die Eltern die nun Home Schooling machen, die Alten die nicht besucht werden.

                            Da gibt es doch gerade bei Facebook eine Beschwerde einer Musikerin an Politiker, die in diesem Satz wohl am besten zusammen gefasst ist.

                            Alles klar, Miete und Essen - überschätzt.

                            Zitat von sting_ Beitrag anzeigen
                            Die Ursache ist ganz einfach die Pandemie und ich behaupte sogar, dass jene Länder mit intelligenten und konsequenten Maßnahmen mit der Zeit auch wirtschaftlich den geringsten Schaden nehmen werden.
                            Hier sind wir einer Meinung, sofern man in der Lage ist dies auch mit Kontakten zu kombinieren.

                            Zitat von sting_ Beitrag anzeigen
                            Je schneller man eine geringe Infektionsrate im Land erreicht, desto früher kann man auch wieder den Veranstaltungsbereich stufenweise hochfahren.
                            Da bin nur bedingt bei dir, im Grunde müssten Konzerte ebenfalls wie Restaurants alle Teilnehmer erfassen um eine weitere Verbreitung frühstmöglich zu erkennen. Ist bei der Anzahl aber schwierig. Schwachsinnig finde ich wie lange man auf Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich beharrt hat. Wenn die Kids von 5 Familien sich kontinuierlich zum Spielen treffen geht da doch davon keine erhöhte Gefahr aus. Die Kitas zu schließen hat sehr viele Arbeitnehmer vor große Probleme gestellt. Usw. Usf..


                            Zitat von sting_ Beitrag anzeigen
                            Zum Thema der Selbstmorde: Der Unterschied zwischen dem Freitod und dem Corona-Tod ist jedenfalls, dass man auf letzteres keinen eigenen Einfluss hat und man Bürger daher davor zu schützen hat.
                            Auch da würde ich gerne mehr abwägen, z.B. die Mortalitätsrate mit einbeziehen. Und muss man die Ehefrauen und Kinder nicht auch schützen, wenn der Mann seinen Lagerkoller oder die wirtschaftlichen Sorgen an denen auslässt?

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                            • josch312
                              Full-Member
                              • 15.11.2006
                              • 273

                              #689
                              AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                              Zitat von Dirk Wächter Beitrag anzeigen
                              Wo sind im Anbetracht solcher sich nun sichtbar häufenden Meldungen all jene aus den Anfangsdiskussionsrunden, die seinerzeit jeden
                              noch so kleinen Coronakritikpups als "menschenverachtend" und "unverantwortlich" abgewatscht haben? Was ist nun aber mit jenen Menschenleben,
                              die als "Kollateralschaden" (schlimmes Wort in diesem Zusammenhang) in die Statistik eingehen werden? Was sagen wir denen denn jetzt, die durch
                              die Maßnahmen und nicht durch das Virus zu Schaden gekommen sind?

                              Für mich wirkte das Ganze von Anfang an wie ein (gestattet mir bitte diese Bildgeschichte) reifes Getreidefeld, welches durch einen Schädling befallen
                              war und das man vorsorglich komplett niedergebrannt hat, um das Korn zu retten und den Schädling zu erwischen.

                              https://www.wochenblick.at/kollatera...plodieren/amp/
                              Es sollte nicht darum gehen, jemanden "abzuwatschen", sondern vielmehr darum, auch mal die Sicht des Anderen einzunehmen und zu versuchen, seine Sicht der Dinge zu verstehen. In meinem Fall ist es so, dass meine Sicht auf diese ganze Pandemie-Debatte davon geprägt ist, dass ich Patienten mit schwerem Covid-19-Verlauf gesehen habe, dass ich mit miterlebt habe, wie die Lungenfunktion immer schlechter wurde und auch die Beatmungsmaschinen es bei den schweren Verläufen teilweise nicht mehr geschafft haben, für eine ausreichende Oxygenierung des Blutes zu sorgen, wie wir versucht haben, die Pat. mit einem Hubschrauber in ein Zentrum verlegt zu bekommen für eine Lungenersatztherapie (ECMO=extrakorporale Membranoxygenierung) und wo die meisten Pat., die dieser Therapie bedurften, letztlich doch gestorben sind, alleine, an Schläuchen angeschlossen, streng isoliert. Junge zuvor völlig gesunde Patienten, die plötzliche einen Herzinfarkt oder eine Lungenembolie oder einen Schlaganfall bekamen, weil das Virus auch die Gefäßinnenwände massiv schädigt... Dazu kommen die Bilder aus überfüllten Kliniken in Italien, Spanien oder auch New York, mit Ärzten am Rande des körperlichen Zusammenbruchs, mit verzweifelten Pat., die schwer erkrankt stundenlang auf einer Pritsche im Flur oder gar im RTW warten mußten, weil so viele Kranke gleichzeitig kamen. Weiter die Berichte über Kollegen, die durch ihre Arbeit am Patienten selbst infiziert wurden und von denen auch einige gestorben sind. Meine Angst, unbemerkt das Virus zu Hause bei meiner Frau oder meinen Kindern zu verbreiten, bevor klinische Zeichen einer Infektion überhaupt erkennbar sind... Viele, die diese Erfahrungen nicht haben und auch nicht haben können, können Sars-CoV-2 dramatisch unterschätzen. Nein, es ist keine Influenza und schon gar kein Schnupfen!!! Und ja, bei den meisten Infizierten verläuft die Infektion symptomarm und komplikationslos, aber wer weiß schon, wer zu welcher Gruppe gehören wird?

                              Ich erkenne aber auch an, dass es eine andere Sicht der Dinge gibt. Dass Menschen und Betriebe wirtschaftlich in Not geraten sind durch die Lockdown-Maßnahmen. Menschen, die in Kurzarbeit geschickt wurden oder ganz arbeitslos wurden, die jetzt Zukunftsängste haben, nicht wissen, wie sie ihre Kinder oder Ehepartner versorgen können. Und die nicht wissen - wie wir alle übrigens - ob alle Maßnahmen, so wie sie verordnet wurden, gerechtfertigt waren. Dann gibt es auch die alten Menschen in den Altenheimen, die keinen Besuch empfangen durften, die das vielleicht noch nicht mal wegen einer Demenzerkrankung verstehen konnten, die darüber depressiv wurden. Auf der anderen Seite sind die Angehörigen von Senioren oder von Patienten im Krankenhaus, die nicht zu Besuch kommen durften, die keine frische Wäsche bringen konnten, die nicht helfen konnten, die Zeit im Krankenhaus zu vertreiben, die sich bei Tumorpatienten im Sterben nicht ausreichend verabschieden konnten... Das sind nur einige Beispiele für die gravierenden "Kollateralschäden", die diese Pandemie bzw. die daraus resultierenden Lockdown-Maßnahmen mit sich gebracht haben.

                              Beide Sichtweisen sind berechtigt, keine Seite hat für sich alleine Recht. Wenn wir das anerkennen, dann wären wir schon ein ganzes Stück weiter. Ob alle Maßnahmen, die die Bundes- und die verschiedenen Landesregierungen getroffen haben, wirklich alle gerechtfertigt waren, wird man erst viel später beurteilen können. Diese ganze Pandemie muß gründlich wissenschaftlich-epidemiologisch aufgearbeitet werden und erst dann sollte man über diejenigen urteilen, die heute die Entscheidungen treffen müssen, ohne selbst vom Fach zu sein, ohne persönliche Erfahrungen mit einer solchen Pandemie zu haben (wer von uns hat denn die letzte Pandemie diesen Ausmaßes, z.B. die spanische Grippe von 1918-1920 selbst miterlebt? Eben!), und die dem Rat von Virologen folgen müssen, die selbst kaum Erfahrungen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 bzw. mit einer solchen weltweiten Pandemie haben.

                              Um das Bild von Dirk aufzugreifen:
                              Vielleicht wurde das reife Getreidefeld komplett niedergebrannt, was wegen des Schädlingsbefall vielleicht nicht hätte sein müssen, aber wer kann denn mit Sicherheit sagen, dass bei einem anderen Vorgehen der Schädling nicht das Nachbarfeld und dann das nächste und das übernächste Feld befallen hätte, vielleicht eine Hungersnot ausgelöst hätte? Wer hätte alles richtig machen können, wenn der Schädling doch eine neue Art ist, die noch kaum bekannt ist, zu der es kaum wissenschaftliche gesicherte Erkenntnisse gibt?

                              Nachdenkliche Grüße,
                              Johannes

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                              • ehemaliger Benutzer

                                #690
                                AW: Hier können wir uns über das Corona-Virus und Covid-19 unterhalten...

                                Hallo Johannes,
                                danke für den sinnvollen und nachdenklichen Beitrag, vielleicht hilft es ja doch den ein oder anderen zu mehr Besonnenheit
                                anzuregen.
                                Bleib gesund Gruß Hans

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