AW: Umfrage: In welchem Farbraum fotografiert ihr?
Ich finde die Einstellung von AdobeRGB an der Kamera grundsätzlich absolut überflüssig und irreführend. Diese Einstellung ist nur von tragender Relevanz, wenn man im JPEG-Format speichert. Speichert man die Raw-Daten, dann hat die Einstellung des Farbraumes nur Einfluss auf das angezeigte Bild auf dem Kameradisplay und auf die Erstellung des Histogrammes, und nicht auf die eigentlichen Farben.
Wenn man meint, AdobeRGB zu benötigen, dann sollte man definitv im Raw-Format speichern - und somit ist eine Einstellung in der Kamera irrelevant. Speichert man in JPEG, bedeutet das zwangsläufig, dass man 8bittig speichert. Und 8bit und AdobeRGB passen nicht gut zusammen. Eine Farbtiefe von 8 Bit ist gerade so ausreichend für einen kleinen Farbraum wie sRGB. AdobeRGB ist ca. 45% größer als sRGB. Da bei 8 Bit aber pro Farbe nur 256 Abstufungen bereitgestellt werden, wird dieses Raster also auch um 45% gestreckt. Somit ist der Unterschied zwischen zwei benachbarten Farbtönen in AdobeRGB deutlich größer - platt gesagt. Die Farbabstufungen werden also grober, wenn man AdobeRGB in Verbindung mit JPEG verwendet.
Man gewinnt in AdobeRGB ein paar Farben hinzu, das stimmt, aber man sollte mal kritisch betrachten, ob sich das lohnt. Die meisten Motive im Portrait- oder Landschaftsbereich liegen innerhalb von sRGB. Wenn man da mit AdobeRGB arbeitet, dann erweitert man seinen Farbraum um gar nicht benötigte Farben, und dünnt damit gleichzeitig den verfügbaren Wertebereich der vorhandenen Farben um 30% aus (sRGB macht innerhalb des von AdobeRGB darstellbaren Bereichs 70% aus, also beschreiben 30% der Werte-Tripel Farben außerhalb von sRGB). Und wenn Farben mal außerhalb von sRGB liegen, dann sind es meistens nur ganz vereinzelte Farbtöne. Wenn man die nun "retten" will, sollte man sich bewusst sein, dass man dafür alle anderen Farben in Mitleidenschaft zieht. Ein typisches Motiv, das viele Farben außerhalb von sRGB enthält, sind knallige Blüten. Aber gerade bei einem so anspruchsvollen Motiv mit feinsten Tonwerten in hochgesättigten Bereichen verbietet sich eigentlich das Speichern von JPEG-Daten sowieso - und wenn man eh in Raw speichert, dann ist wiederum die Kamera-Farbraumfrage eine non-existente.
Außerdem sollte man sich auch klar darüber sein, dass per AdobeRGB "dazugewonnenen" Farben, die außerhalb von sRGB liegen, bei der Konvertierung nach sRGB einfach abgeschnitten werden - und man somit nichts gewonnen hat. Aber verloren hat man viel, nämlich 30% der Tonwerte in sRGB. Das Aufnehmen in JPEG-AdobeRGB und die spätere Konvertierung nach sRGB ist also eine besonders schlechte Idee.
AdobeRGB hat durchaus seinen Sinn, aber nicht 8bittig als Kamera-Farbraum, sondern 16bittig als Arbeitsfarbraum in Photoshop. AdobeRGB wurde ursprünglich geschaffen, um ein paar kleine Ecken im Cyan- und Gelb-Bereich abzudecken, die im Druck mit Prozessfarben erreichbar sind, aber knapp außerhalb von sRGB liegen. Das kann man sich wunderbar bei www.iccview.de anschauen. Wer also nicht in einem Prozessverfahren druckt, sondern die Daten auf einem Tintenstrahler ausgibt oder an ein Labor schickt, der hat eigentlich in AdobeRGB nichts verloren. Denn hochwertige Drucker sprengen auch AdobeRGB. Da hilft nur Raw.
Und wer mit AdobeRGB fotografiert, weil bei sRGB die Farben zu knallig werden, der sollte lieber mal seine Geräte korrekt einstellen, als den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Man kann das natürlich auch als kreativen Kniff verwenden, indem man AdobeRGB-Bilder mit sRGB tagged, das gibt dann manchmal recht ansehnliche matte oder leicht melancholische Farben - aber solche Sachen sollte man lieber gezielt und individuell auf dem Rechner machen, und nicht defaultmäßig in der Kamera.
Ich finde die Einstellung von AdobeRGB an der Kamera grundsätzlich absolut überflüssig und irreführend. Diese Einstellung ist nur von tragender Relevanz, wenn man im JPEG-Format speichert. Speichert man die Raw-Daten, dann hat die Einstellung des Farbraumes nur Einfluss auf das angezeigte Bild auf dem Kameradisplay und auf die Erstellung des Histogrammes, und nicht auf die eigentlichen Farben.
Wenn man meint, AdobeRGB zu benötigen, dann sollte man definitv im Raw-Format speichern - und somit ist eine Einstellung in der Kamera irrelevant. Speichert man in JPEG, bedeutet das zwangsläufig, dass man 8bittig speichert. Und 8bit und AdobeRGB passen nicht gut zusammen. Eine Farbtiefe von 8 Bit ist gerade so ausreichend für einen kleinen Farbraum wie sRGB. AdobeRGB ist ca. 45% größer als sRGB. Da bei 8 Bit aber pro Farbe nur 256 Abstufungen bereitgestellt werden, wird dieses Raster also auch um 45% gestreckt. Somit ist der Unterschied zwischen zwei benachbarten Farbtönen in AdobeRGB deutlich größer - platt gesagt. Die Farbabstufungen werden also grober, wenn man AdobeRGB in Verbindung mit JPEG verwendet.
Man gewinnt in AdobeRGB ein paar Farben hinzu, das stimmt, aber man sollte mal kritisch betrachten, ob sich das lohnt. Die meisten Motive im Portrait- oder Landschaftsbereich liegen innerhalb von sRGB. Wenn man da mit AdobeRGB arbeitet, dann erweitert man seinen Farbraum um gar nicht benötigte Farben, und dünnt damit gleichzeitig den verfügbaren Wertebereich der vorhandenen Farben um 30% aus (sRGB macht innerhalb des von AdobeRGB darstellbaren Bereichs 70% aus, also beschreiben 30% der Werte-Tripel Farben außerhalb von sRGB). Und wenn Farben mal außerhalb von sRGB liegen, dann sind es meistens nur ganz vereinzelte Farbtöne. Wenn man die nun "retten" will, sollte man sich bewusst sein, dass man dafür alle anderen Farben in Mitleidenschaft zieht. Ein typisches Motiv, das viele Farben außerhalb von sRGB enthält, sind knallige Blüten. Aber gerade bei einem so anspruchsvollen Motiv mit feinsten Tonwerten in hochgesättigten Bereichen verbietet sich eigentlich das Speichern von JPEG-Daten sowieso - und wenn man eh in Raw speichert, dann ist wiederum die Kamera-Farbraumfrage eine non-existente.
Außerdem sollte man sich auch klar darüber sein, dass per AdobeRGB "dazugewonnenen" Farben, die außerhalb von sRGB liegen, bei der Konvertierung nach sRGB einfach abgeschnitten werden - und man somit nichts gewonnen hat. Aber verloren hat man viel, nämlich 30% der Tonwerte in sRGB. Das Aufnehmen in JPEG-AdobeRGB und die spätere Konvertierung nach sRGB ist also eine besonders schlechte Idee.
AdobeRGB hat durchaus seinen Sinn, aber nicht 8bittig als Kamera-Farbraum, sondern 16bittig als Arbeitsfarbraum in Photoshop. AdobeRGB wurde ursprünglich geschaffen, um ein paar kleine Ecken im Cyan- und Gelb-Bereich abzudecken, die im Druck mit Prozessfarben erreichbar sind, aber knapp außerhalb von sRGB liegen. Das kann man sich wunderbar bei www.iccview.de anschauen. Wer also nicht in einem Prozessverfahren druckt, sondern die Daten auf einem Tintenstrahler ausgibt oder an ein Labor schickt, der hat eigentlich in AdobeRGB nichts verloren. Denn hochwertige Drucker sprengen auch AdobeRGB. Da hilft nur Raw.
Und wer mit AdobeRGB fotografiert, weil bei sRGB die Farben zu knallig werden, der sollte lieber mal seine Geräte korrekt einstellen, als den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Man kann das natürlich auch als kreativen Kniff verwenden, indem man AdobeRGB-Bilder mit sRGB tagged, das gibt dann manchmal recht ansehnliche matte oder leicht melancholische Farben - aber solche Sachen sollte man lieber gezielt und individuell auf dem Rechner machen, und nicht defaultmäßig in der Kamera.
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