So, jetzt ist es soweit. Ich schreibe meinen ersten Beitrag. Ich sitze in der Bahn und habe viel, sehr viel Zeit. Also wird mein Entrée sehr lang werden.
Zwar lese ich schon seit längerer Zeit mit, konnte mich aber erst sehr spät aufraffen mich anzumelden oder gar zu schreiben. Jetzt ist es soweit: ich bewunderte soeben ein Bild eines Kauzes. Viele loben es – ich hätte es zum einen niemals so aufgenommen. Und wenn doch: es ganz schnell und wortlos entsorgt.
Ich habe die eine oder andere Frage. Aber dazu später
Vorab:
Wer bin ich? Zunächst einmal in der Freizeit ein begeisterter Amateurfotograf. Ja richtig, kein Hobbyfotograf, denn von diesen möchte ich mich ausdrücklich abgrenzen. Amateur im Sinne von Liebhaber. Mir geht es um Bilder und nicht um Diskussionen bzgl. Fototechnik. Diese überlasse ich gerne den „Spezialiten“ die lieber Linien zählen usw.: Leute die nie im Leben auch nur ein einziges vorzeigbares Fotos zustande bringen. Ja, ihre Bilder sind scharf und richtig belichtet; aber mehr nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wenn ich mich schon jetzt unbeliebt gemacht haben sollte, dann sei es drum. Es muß ja keiner meine Meinung teilen.
Sonst fotografiere ich für andere (Schwerpunkte Werbung und Architektur).
Ach ja, ich vergaß: man wird nicht selten über die Ausrüstung beurteilt. Darum eine kurze Aufzählung:
Neben der obligatorischen optischen Bank plus Rückteil benutze ich [wir] zwei Canon 5 Ds, eine Nikon und zwei Systemkameras. Die 1 DsIII bzw. 5 II haben wir nach 7 Jahren ausrangiert; meist haben sie für alle anfallenden Aufgaben vollkommen ausgereicht. Sie liegen im Regal und dienen als Notbehelf. Nach zusammen ca. 500.000 Auslösungen sind sie zu „gefährlich“ geworden.
Hier nun meine erste Frage: Wieso kaufen viele Hobbyfotografen ständig neues Gerät wenn ihre Bilder in aller Regel nicht besser werden? Nein, ich rede nicht von Auflösung und Dynamikumfang: ich spreche von Inhalt (Semantik), Gestaltung etc. Ständig wird über schärfere und bessere Kameras und Objektive gesprochen. Aber ich sehe die immer gleichen fotografischen Ergebnisse. Zu mehr als 99,9% Belanglosigkeiten die die teure Ausrüstung in keinster Weise rechtfertigen. Glaubt man denn tatsächlich mit einer neuen Linse oder mit dem neuesten Kameramodell werden die Fotos besser? In den allermeisten Fällen sehe ich das Geld in einem Besuch bei einem guten Kurator oder Bildredakteur sinnvoller angelegt. Auch Gespräche mit Nutzern von Fotos könnten richtungsweisend sein. Leuten also die etwas von Bildern verstehen und sagen können woran es mangelt. Würden Hobbyfotografen, nur einen Bruchteil ihrer Energie die sie in die Suche nach dem besten Gerät investieren, für ihre Fotos einsetzen, dann wäre schon viel gewonnen.
Warum Canon: weil es für meine Anforderungen zur Zeit kein „besseres“ System gibt. Das betrifft aber ausschließlich meine Bedürfnisse. Modefotografen haben bestimmt ganz andere Vorstellungen. Ich bzw. wir benötigen verstellbare Objektive. Oftmals sind nicht alle Bildideen mit der „Großen“ umsetzbar. Vielfach wollen wir das aber auch nicht. Seit nunmehr einem Jahr läuft mehr und mehr über die beiden Kleinbildkameras. Das spart Zeit, Nerven und wirkt entspannend. Und das Wichtigste: die Bilder werden oftmals besser.
Ach ja, ich vergaß die Objektive: Shiftobjektive 17, 24, 50 und 80 sowie die Originallinsen 16-35, 50, 70-200. Das wär's. Mehr haben wir nicht für die beiden Canons.
Apropos Objektive: Ständig lese ich daß Profis bevorzugt mit dem unglaublich schweren, teuren und riesigen Prügel von einem 2,8/70-200 in der neuesten Ausführung ausgestattet sein sollen/wollen. Wer hat dieses Märchen in die Welt gesetzt? Kann mir das jemand erklären?
Ich sehe schon jetzt den einen oder anderen „Spezialisten“ die Nase rümpfen. Seit nunmehr 15 Jahren leistet mir ein 4/70-200 treue Dienste. Nix Stablisierung, nix Renomierlichtstärke, nix 3 Pfund Gewicht. Selbst auf der 5 Ds liefert es so gute Ergebnisse daß sich noch kein Kunde über mangelhafte Qualität der Fotos beklagt hat. Es wurden davon schon Bilder von mehr als 2 Meter Größe gedruckt. Ich frage mich, wieso soll ich ein lichtstarkes Objektiv kaufen wenn ich meist bei Blende 5,6-11 fotografiere? Nur weil es die Werbung oder ein Forist mir sagt? Das möge mir jemand erklären. Im Forum darf ich das ständig lesen. Gerne bin ich bereit dazuzulernen. Wer kann mich überzeugen?
Einverstanden: das 2,8/70-200 in seiner neuesten Ausführung mag theoretisch höher auflösen, aber sieht man das in der Praxis wirklich? Wenn ja, bezahlt mir das jemand? Sind meine mit dem 4/70-200 aufgenommenen Fotos deshalb schlechter?
Um die „Spezialisten“ ein wenig zu beruhigen: ich habe selbstverständlich auch das neueste 2,8/70-200 im Schrank. Setze es aber in der Regel nur dann ein wenn ich den Stabilisator benötige und aus der Hand fotografieren muß. Das kommt ganz selten vor. Weiter im Zusammenspiel mit einem Konverter. Längere Brennweiten besitzen wir nicht.
So, weiter geht es: mein momentaner Liebling ist das Canon 1,4/50 mm. Auch hier wieder die Frage wieso nicht ein Art oder ein Zeiss. Ganz einfach, weil ich so gut wie nie mit Offenblende fotografiere (näheres dazu später). Ab 2,8 liefert mir das „Billigobjektiv“ mehr als ausreichende Qualität.
Warum hat der Querulant jetzt noch eine Nikon und benutzt nicht die Canon? ganz einfach, Portraits fotografiere ich bevorzugt mit einer D 300 und einem 1,8/50. Oh ja, ich sehe schon wieder die „Spezialisten“ vor meinem geistigen Auge. Nach gängiger Forenmeinung ist das Nonplusultra für Portraits ein 1,2/85 auf einer "Vollformat" (Vollformat: pardon ich lache). Warum also die olle Nikon und dazu das kleinere Aufnahmeformat? Weiß er es nicht besser? Kann er es sich nicht leisten?
Hier möchte ich auf einen interessanten und klugen Beitrag von Hauke Fischer hinweisen:
Alles klar? Ich brauche diese Blende(n) nicht, denn Kunden wollen beide Augen scharf. Die Nikon deshalb, weil sie ihre Autofokuspunkte über einen weiten Bereich des Bildfeldes verteilt. Viel besser als bei einer sog. Vollformat. Bei den von mir verwendeten Blenden liefert die Billiglinse hinreichende Qualität. Mehr braucht die Praxis nicht.
Ja, ich höre die „Spezialisten“ abermals. Ihr habt sicher Recht. Die D 500 kann das alles viel besser. Selbstverständlich auch die vergleichbare Canon. Sie haben eine höhere Auflösung, bessere Dynamikwerte und können zudem noch viel mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen. Antwort: Das alles nutzt mir nichts weil mir die D300 vollkommen genügt. Von 12 Mpix kann ich wunderbar A 3 in Spitzenqualität drucken.
Warum jetzt noch die Systemkameras im APS-C-Format? Ganz einfach. Die Canons sind toll und gut. Aber mir oftmals viel zu groß, schwer und unhandlich.
Ich hasse riesige Kameras und Objektive die mein Gegenüber einschüchtern. Deshalb verwende ich mehr und mehr die kleineren Knipsen. Ich will ja mit meinen Kameras nicht angeben, sondern Bilder machen die den Kunden gefallen. Weiter fällt mir ein, wer hat das Märchen in die Welt gesetzt daß man als Fotograf, der für Geld Bilder macht, eine sog. Profikamera braucht und dies von den Auftraggebern auch so verlangt wird?
Jetzt freue ich mich über viele Antworten auf meine Fragen: Und ja, ich bin arrogant, ein Nestbeschmutzer und noch vieles mehr. Auf solche Hinweise bitte ich zu verzichten: ich sagte es schon, ich weiß das bereits. Viel Spaß bei der Diskussion.
Zwar lese ich schon seit längerer Zeit mit, konnte mich aber erst sehr spät aufraffen mich anzumelden oder gar zu schreiben. Jetzt ist es soweit: ich bewunderte soeben ein Bild eines Kauzes. Viele loben es – ich hätte es zum einen niemals so aufgenommen. Und wenn doch: es ganz schnell und wortlos entsorgt.
Ich habe die eine oder andere Frage. Aber dazu später
Vorab:
Wer bin ich? Zunächst einmal in der Freizeit ein begeisterter Amateurfotograf. Ja richtig, kein Hobbyfotograf, denn von diesen möchte ich mich ausdrücklich abgrenzen. Amateur im Sinne von Liebhaber. Mir geht es um Bilder und nicht um Diskussionen bzgl. Fototechnik. Diese überlasse ich gerne den „Spezialiten“ die lieber Linien zählen usw.: Leute die nie im Leben auch nur ein einziges vorzeigbares Fotos zustande bringen. Ja, ihre Bilder sind scharf und richtig belichtet; aber mehr nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wenn ich mich schon jetzt unbeliebt gemacht haben sollte, dann sei es drum. Es muß ja keiner meine Meinung teilen.
Sonst fotografiere ich für andere (Schwerpunkte Werbung und Architektur).
Ach ja, ich vergaß: man wird nicht selten über die Ausrüstung beurteilt. Darum eine kurze Aufzählung:
Neben der obligatorischen optischen Bank plus Rückteil benutze ich [wir] zwei Canon 5 Ds, eine Nikon und zwei Systemkameras. Die 1 DsIII bzw. 5 II haben wir nach 7 Jahren ausrangiert; meist haben sie für alle anfallenden Aufgaben vollkommen ausgereicht. Sie liegen im Regal und dienen als Notbehelf. Nach zusammen ca. 500.000 Auslösungen sind sie zu „gefährlich“ geworden.
Hier nun meine erste Frage: Wieso kaufen viele Hobbyfotografen ständig neues Gerät wenn ihre Bilder in aller Regel nicht besser werden? Nein, ich rede nicht von Auflösung und Dynamikumfang: ich spreche von Inhalt (Semantik), Gestaltung etc. Ständig wird über schärfere und bessere Kameras und Objektive gesprochen. Aber ich sehe die immer gleichen fotografischen Ergebnisse. Zu mehr als 99,9% Belanglosigkeiten die die teure Ausrüstung in keinster Weise rechtfertigen. Glaubt man denn tatsächlich mit einer neuen Linse oder mit dem neuesten Kameramodell werden die Fotos besser? In den allermeisten Fällen sehe ich das Geld in einem Besuch bei einem guten Kurator oder Bildredakteur sinnvoller angelegt. Auch Gespräche mit Nutzern von Fotos könnten richtungsweisend sein. Leuten also die etwas von Bildern verstehen und sagen können woran es mangelt. Würden Hobbyfotografen, nur einen Bruchteil ihrer Energie die sie in die Suche nach dem besten Gerät investieren, für ihre Fotos einsetzen, dann wäre schon viel gewonnen.
Warum Canon: weil es für meine Anforderungen zur Zeit kein „besseres“ System gibt. Das betrifft aber ausschließlich meine Bedürfnisse. Modefotografen haben bestimmt ganz andere Vorstellungen. Ich bzw. wir benötigen verstellbare Objektive. Oftmals sind nicht alle Bildideen mit der „Großen“ umsetzbar. Vielfach wollen wir das aber auch nicht. Seit nunmehr einem Jahr läuft mehr und mehr über die beiden Kleinbildkameras. Das spart Zeit, Nerven und wirkt entspannend. Und das Wichtigste: die Bilder werden oftmals besser.
Ach ja, ich vergaß die Objektive: Shiftobjektive 17, 24, 50 und 80 sowie die Originallinsen 16-35, 50, 70-200. Das wär's. Mehr haben wir nicht für die beiden Canons.
Apropos Objektive: Ständig lese ich daß Profis bevorzugt mit dem unglaublich schweren, teuren und riesigen Prügel von einem 2,8/70-200 in der neuesten Ausführung ausgestattet sein sollen/wollen. Wer hat dieses Märchen in die Welt gesetzt? Kann mir das jemand erklären?
Ich sehe schon jetzt den einen oder anderen „Spezialisten“ die Nase rümpfen. Seit nunmehr 15 Jahren leistet mir ein 4/70-200 treue Dienste. Nix Stablisierung, nix Renomierlichtstärke, nix 3 Pfund Gewicht. Selbst auf der 5 Ds liefert es so gute Ergebnisse daß sich noch kein Kunde über mangelhafte Qualität der Fotos beklagt hat. Es wurden davon schon Bilder von mehr als 2 Meter Größe gedruckt. Ich frage mich, wieso soll ich ein lichtstarkes Objektiv kaufen wenn ich meist bei Blende 5,6-11 fotografiere? Nur weil es die Werbung oder ein Forist mir sagt? Das möge mir jemand erklären. Im Forum darf ich das ständig lesen. Gerne bin ich bereit dazuzulernen. Wer kann mich überzeugen?
Einverstanden: das 2,8/70-200 in seiner neuesten Ausführung mag theoretisch höher auflösen, aber sieht man das in der Praxis wirklich? Wenn ja, bezahlt mir das jemand? Sind meine mit dem 4/70-200 aufgenommenen Fotos deshalb schlechter?
Um die „Spezialisten“ ein wenig zu beruhigen: ich habe selbstverständlich auch das neueste 2,8/70-200 im Schrank. Setze es aber in der Regel nur dann ein wenn ich den Stabilisator benötige und aus der Hand fotografieren muß. Das kommt ganz selten vor. Weiter im Zusammenspiel mit einem Konverter. Längere Brennweiten besitzen wir nicht.
So, weiter geht es: mein momentaner Liebling ist das Canon 1,4/50 mm. Auch hier wieder die Frage wieso nicht ein Art oder ein Zeiss. Ganz einfach, weil ich so gut wie nie mit Offenblende fotografiere (näheres dazu später). Ab 2,8 liefert mir das „Billigobjektiv“ mehr als ausreichende Qualität.
Warum hat der Querulant jetzt noch eine Nikon und benutzt nicht die Canon? ganz einfach, Portraits fotografiere ich bevorzugt mit einer D 300 und einem 1,8/50. Oh ja, ich sehe schon wieder die „Spezialisten“ vor meinem geistigen Auge. Nach gängiger Forenmeinung ist das Nonplusultra für Portraits ein 1,2/85 auf einer "Vollformat" (Vollformat: pardon ich lache). Warum also die olle Nikon und dazu das kleinere Aufnahmeformat? Weiß er es nicht besser? Kann er es sich nicht leisten?
Hier möchte ich auf einen interessanten und klugen Beitrag von Hauke Fischer hinweisen:
Alles klar? Ich brauche diese Blende(n) nicht, denn Kunden wollen beide Augen scharf. Die Nikon deshalb, weil sie ihre Autofokuspunkte über einen weiten Bereich des Bildfeldes verteilt. Viel besser als bei einer sog. Vollformat. Bei den von mir verwendeten Blenden liefert die Billiglinse hinreichende Qualität. Mehr braucht die Praxis nicht.
Ja, ich höre die „Spezialisten“ abermals. Ihr habt sicher Recht. Die D 500 kann das alles viel besser. Selbstverständlich auch die vergleichbare Canon. Sie haben eine höhere Auflösung, bessere Dynamikwerte und können zudem noch viel mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen. Antwort: Das alles nutzt mir nichts weil mir die D300 vollkommen genügt. Von 12 Mpix kann ich wunderbar A 3 in Spitzenqualität drucken.
Warum jetzt noch die Systemkameras im APS-C-Format? Ganz einfach. Die Canons sind toll und gut. Aber mir oftmals viel zu groß, schwer und unhandlich.
Ich hasse riesige Kameras und Objektive die mein Gegenüber einschüchtern. Deshalb verwende ich mehr und mehr die kleineren Knipsen. Ich will ja mit meinen Kameras nicht angeben, sondern Bilder machen die den Kunden gefallen. Weiter fällt mir ein, wer hat das Märchen in die Welt gesetzt daß man als Fotograf, der für Geld Bilder macht, eine sog. Profikamera braucht und dies von den Auftraggebern auch so verlangt wird?
Jetzt freue ich mich über viele Antworten auf meine Fragen: Und ja, ich bin arrogant, ein Nestbeschmutzer und noch vieles mehr. Auf solche Hinweise bitte ich zu verzichten: ich sagte es schon, ich weiß das bereits. Viel Spaß bei der Diskussion.
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