Frage an Photoshop-Versteher

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  • Reinhard2
    Free-Member
    • 01.06.2005
    • 63

    #1

    Frage an Photoshop-Versteher

    Hallo Freunde,

    ich habe eine ungewöhnliche Frage:
    Ich habe ein Photo einer farbigen Lösung in verschiedenen Konzentrationen angefertigt und möchte nun eine Art Kolorimetrie mit PS durchführen.
    Das heißt: Ich habe in drei nebeneinanderstehenden Küvetten drei verschiedene (Blau-)Töne.
    Gibt es eine Funktion in PS, die sozusagen die Farbintensität der Farbtöne in Zahlen wiedergibt, sodaß man umgekehrt auf die Konzentration zurückschliessen kann?
    Ich habe das über die Zahlenwerte bei "Fenster/Info" versucht (RGB, LAB), finde aber keine sinnvolle Verbindung.
    Vielleicht hat ja jemand eine Idee.

    LG
    Reinhard
  • Thomas Madel
    Full-Member
    • 11.01.2011
    • 6673

    #2
    AW: Frage an Photoshop-Versteher

    Wenn du dir die Farbwerte in RGB oder LAB anzeigen lässt, dürfte das wenig erbauend für dein Ansinnen sein. Ich kann mit kaum vorstellen, dass du damit brauchbare Ergebnisse erzielen kannst.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, möchtest du drei Konzentrationen derselben Farbe "ausmessen". Versuche doch mal im Infofenster von Photoshop über die Bedienfeldoptionen als "Zweite Farbwertanzeige" Graustufen zu nehmen. Vielleicht bekommst du damit verwertbare Ergebnisse.
    Grüße Thomas

    www.thomasmadel.de

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    • ehemaliger Benutzer

      #3
      AW: Frage an Photoshop-Versteher

      Könnte man nicht Farbintensität mit Sättigung gleichsetzen? Wenn Du also mit der Pipette auf HSB umstellst, statt RGB, dann erhälst Du die Sättigung zum jeweiligen Wert.

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      • Steb
        Free-Member
        • 18.04.2016
        • 66

        #4
        AW: Frage an Photoshop-Versteher

        Aus Chemiker-Sicht eine hochinteressante Fragestellung. Bitte Ergebnisse mitteilen! Danke!

        Kommentar

        • Reinhard2
          Free-Member
          • 01.06.2005
          • 63

          #5
          AW: Frage an Photoshop-Versteher

          Hallo Thomas, hallo Frank, danke für die Tipps! Werde ich gleich ausprobieren. hallo Steb. ja, das ist gedacht für die Mikrochemie. Auch mit speziellen Mikrokuvetten sind die benötigten Flüssigkeitsmengen oft noch zu hoch. Mit einer starken Vergrößerung von Kapillarkuvetten unter einem Mikroskop (Mengen im Mikroliterbereich) lassen sich die Farben aber gut sichtbar machen und müssen dann irgendwie ausgemessen werden. (siehe: "mikrochemie.net") Gruß Reinhard

          Kommentar

          • ehemaliger Benutzer

            #6
            AW: Frage an Photoshop-Versteher

            Hallo Reinhard,

            beim Erstellen der Fotos solltest Du für verwertbare Ergebnisse auf jeden Fall auf gleichbleibende Bedingungen bezüglich des Lichts und der Lichttemperatur (Weißabgleich) achten.
            Am besten arbeitest Du dann mit einem kalibrierten System. (Stichwort: X-Rite Colorchecker)

            Kommentar

            • Reinhard2
              Free-Member
              • 01.06.2005
              • 63

              #7
              AW: Frage an Photoshop-Versteher

              Hallo Frank, das System eicht sich sozusagen selbst, weil sich die einzelnen Messungen auf einen Farbwert bei 0% (Konzentration) und 100% (Konz.) beziehen; das heißt, sie liegen dann auf einer konzentrationsbedingten Eichkurve zwischen den Farbwerten dieser Grenzkonzentrationen. Gruß Reinhard

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              • Steb
                Free-Member
                • 18.04.2016
                • 66

                #8
                AW: Frage an Photoshop-Versteher

                Hallo Reinhard,
                hab mir die Internetseite durchgelesen. Interessanter Zweig, der mir gar nicht so im Bewusstsein war. Ich bin Chemie-Lehrer und immer auf der Suche nach interessanten Themen für Schülerarbeiten (Seminararbeiten). Die Idee, einfache Bildbearbeitungsprogramme (möglicherweise außerhalb von Photoshop) als Ersatz für Photometrie zu benutzen, behalte ich mir im Hinterkopf. Könnte mir vorstellen, dass Schüler mit ihrem Smartphone Bilder von Konzentrationsreihen farbiger Lösungen (allerdings eher im Makro-Bereich) anfertigen und dann über die Sättigungswerte aus dem Bild Eichkurven erstellen. Vielleicht klappt das.
                Viele Grüße!
                Steb

                Kommentar

                • Reinhard2
                  Free-Member
                  • 01.06.2005
                  • 63

                  #9
                  AW: Frage an Photoshop-Versteher

                  Hallo Steb, ich werde auf jeden Fall über die Möglichkeiten berichten, die sich aus den Tipps von Thomas und Frank ergeben. Bezüglich Seminararbeiten: wie wär's mit dem Bau einer Glasfadenwaage mithilfe eines selbstgezogenen Glasfadens, (oder eines 0,3mm Messingdrahtes) und einem Märklingerüst (siehe entsprechendem link auf meiner o.g. Seite) Gruß Reinhard

                  Kommentar

                  • Dirk Wächter
                    webmaster
                    • 16.06.2002
                    • 14618

                    #10
                    AW: Frage an Photoshop-Versteher

                    Zitat von Reinhard2 Beitrag anzeigen
                    Hallo Frank, das System eicht sich sozusagen selbst, weil sich die einzelnen Messungen auf einen Farbwert bei 0% (Konzentration) und 100% (Konz.) beziehen; das heißt, sie liegen dann auf einer konzentrationsbedingten Eichkurve zwischen den Farbwerten dieser Grenzkonzentrationen. Gruß Reinhard
                    Ich finde auch, dass das insgesamt ein sehr interessanter Gedankenansatz ist, den man mal im Experiment erkunden müsste. Wenn man die Referenzpunkte 0% und 100% reproduzierbar unter qualitativ guten Lichtbedingungen (gleichmäßig verteilte Pigmente in der Flüssigkeit indirekt beleuchtet im verzerrungsfreien Glasbehälter) fotografiert und aus beiden Farben in Photoshop einen Farbverlauf erstellt, lässt sich dieser doch in jeweils benötigte Abschnitte unterteilen. Je nach Anzahl dieser daraus entstehenden Farbfelder (die allerdings auch in sich einen Farbverlauf enthalten) ergibt sich gewissermaßen eine Skala, anhand derer man durch optischen Vergleich mit dem Test zumindest eine Konzentration halbwegs vermuten kann. Je "sauberer" man diesen Workflow im Griff hat, umso besser müssten die Ergebnisse sein. Allerdings weiß ich nicht, ob bei gewissen chemischen Substanzen die Farbintensität expotentiell zur Konzentration verläuft.

                    Das Mitfotografieren eines Colorcheckrs ist sicher von Nutzen.

                    Kommentar

                    • Reinhard2
                      Free-Member
                      • 01.06.2005
                      • 63

                      #11
                      AW: Frage an Photoshop-Versteher

                      Das Experiment läuft ja! Nach dem "Lambert-Beer'schen Gesetz" ist die Lichtschwächung in einer farbigen Lösung (und somit der "Eindruck der Farbtiefe") nur linear abhängig von der Schichtdicke und der Konzentration der durchstrahlten Lösung. Exponentielle Faktoren bestehen hier also nicht, wenn es sich um einfache, echte Lösungen handelt. Bei Pigment-Suspensionen dürfte das Ganze nicht (gut) funktionieren. Dagegen ist die Qualität der Aufnahme eher sekundär; die optische Farbtiefe ist immer linear konzentrationsabhängig und damit immer erkenn- oder berechenbar (und um letzteres geht es bei meinem ursprünglichen Anliegen hier) aus dem Nullwert (Farbe nur des Lösungsmittels) und einem (beliebigen) 100%-Wert der Konzentration. Gruß Reinhard

                      Kommentar

                      • Dirk Wächter
                        webmaster
                        • 16.06.2002
                        • 14618

                        #12
                        AW: Frage an Photoshop-Versteher

                        Zitat von Reinhard2 Beitrag anzeigen
                        Das Experiment läuft ja! Nach dem "Lambert-Beer'schen Gesetz" ist die Lichtschwächung in einer farbigen Lösung (und somit der "Eindruck der Farbtiefe") nur linear abhängig von der Schichtdicke und der Konzentration der durchstrahlten Lösung. Exponentielle Faktoren bestehen hier also nicht, wenn es sich um einfache, echte Lösungen handelt. Bei Pigment-Suspensionen dürfte das Ganze nicht (gut) funktionieren. Dagegen ist die Qualität der Aufnahme eher sekundär; die optische Farbtiefe ist immer linear konzentrationsabhängig und damit immer erkenn- oder berechenbar (und um letzteres geht es bei meinem ursprünglichen Anliegen hier) aus dem Nullwert (Farbe nur des Lösungsmittels) und einem (beliebigen) 100%-Wert der Konzentration. Gruß Reinhard
                        Klingt doch super! Zeig uns gern Ergebnisse, wenn sie vorliegen! :-)

                        Kommentar

                        • Reinhard2
                          Free-Member
                          • 01.06.2005
                          • 63

                          #13
                          AW: Frage an Photoshop-Versteher

                          Hallo zusammen,
                          hier nun das Ergebnis meiner Versuche:
                          Es wurde eine blaue (echte) Lösung in den Konzentrationsstufen:
                          20-15-10-5-2-0
                          angefertigt und in gleicher Menge (Schichtdicke) in Kuvetten gefüllt.
                          Diese wurden auf eine diffuse homogene Lichtquelle (Lichtkasten) gestellt; die Umgebung schwarz abgedeckt. (siehe Bilder)
                          Photos wurden angefertigt und mit Photoshop (CS5) über "Info" vermessen.
                          Dabei wurden sowohl die hier gegebenen Empfehlungen, wie auch weitere Messparameter aus "Info", wie z.B. "Lab" oder "Gesamtfarbauftrag" verwendet.
                          Ergebnis: eine Spiegelung der Konzentrationsstufen findet sich in keiner der erhaltenen Messwertreihen.
                          Auffallend ist das dichtere Beieinanderliegen der Werte der höheren Konzentrationen; hier würde man evtl. kurz an logaritmische Verteilungen denken, die dann auf "halblogarithmischem" Papier eine Gerade ergeben könnten.
                          Eine kurze Überschlagsrechnung ergibt aber m.E. keine Lösung.
                          Das heißt für mich: Eine Berechnung von Farb (Konzentrations)-Werten von chemischen Lösungen aus Messwerten mit Photoshop erscheint leider nicht möglich. Aber vielleicht hat jemand eine Idee, wie die Farb-Messwerte bei Photoshop
                          funktionieren, und wann sie am ehesten die optischen Farbtiefe wiederspiegeln könnten.



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                          • ehemaliger Benutzer

                            #14
                            AW: Frage an Photoshop-Versteher

                            Hallo Reinhard,

                            eine Idee hätte ich noch. Die Info Pipette nimmt glaube ich nur den Wert vom aktuellen Pixel unter der Pipette.
                            Ermittle mal evtl. von jeder der 6 Proben mit dem Farbaufnehmer einen, je nach Auflösung Deines Fotos, 31*31, 51*51 oder 101*101 Pixel Durchschnitt. Mal dann mit der jeweils aufgenommenen ermittelten Farbe einen Klecks ins Bild und miss dann diese Farbkleckse mit der Info Pipette.

                            Kommentar

                            • Dirk Wächter
                              webmaster
                              • 16.06.2002
                              • 14618

                              #15
                              AW: Frage an Photoshop-Versteher

                              Zitat von FrankD Beitrag anzeigen
                              Hallo Reinhard,

                              eine Idee hätte ich noch. Die Info Pipette nimmt glaube ich nur den Wert vom aktuellen Pixel unter der Pipette.
                              Ermittle mal evtl. von jeder der 6 Proben mit dem Farbaufnehmer einen, je nach Auflösung Deines Fotos, 31*31, 51*51 oder 101*101 Pixel Durchschnitt. Mal dann mit der jeweils aufgenommenen ermittelten Farbe einen Klecks ins Bild und miss dann diese Farbkleckse mit der Info Pipette.
                              Sehr guter Hinweis!

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