Verlange ich zuviel???

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  • CamBoy
    Free-Member
    • 25.09.2003
    • 7621

    #1

    Verlange ich zuviel???

    Vielen Neu- und Kompaktkameraumsteigern wird es ja irgendwie bekannt sein, das man sich erhoft, mit der neuen DSLR einfach bessere Bilder zu machen.
    Leider werden sie oft aber auch enttäuscht...

    Was mir schon länger aufgefallen ist, möchte ich jetzt einfach mal ansprechen und zur Diskussion in den Raum stellen...

    Es geht um Bilder "Out of the Cam".

    Viele wollen ja keine großartige Nachbearbeitung und Arbeit mit den Bildern hinterher. Einfach abdrücken, fertig und freuen. Bei einer Kompaktkamera und deren interner Verarbeitung mag dies meist zutreffen, aber bei einer DSLR ist dies meiner Meinung nach nicht immer der Fall.

    Ich habe mal ein Beispiel herrausgesucht, wo es mit mal wieder aufgefallen ist.

    Erstmal das Original direkt aus der Cam. (RAW alles Standart nur in JPEG konvertiert, Kamera Canon 20D)



    Sieht irgendwie recht trüb und nicht gerade, nach der schönen Abendstimmung aus, die man vielleicht noch in Erinnerung hatte.

    Sollte man sich jetzt mit sowas als Bildergebnis zufrieden geben? Ich behaupte mal einfach NEIN!

    Aber was macht man als Neuein- Umsteiger? Man ärgert sich dann doch irgendwie, das die teure Ausrüstung jetzt vielleicht sogar schlechtere Bilder macht, als Omas Kompakte... Natürlich kann man in der Kamera jetzt die Sättigung und den Kontrast verändern / hochnehmen, aber das Ergebnis wird nicht wirklich überzeugen.

    Ich bin ja schon länger (eigentlich immer) der Meinung, das Bilder einfach nachbearbeitet werden müssen, um das Ergebnis wenigstens annähernd an den vor Ort gesehenen an zu gleichen. Wer es nicht macht, verschenkt meiner Meinung nach viel Qualität.

    Jetzt wollte ich mal zur Diskussion stellen, wie Ihr das Ganze so seht. Reichen euch die Bilder "Out of the Cam", so wie sie sind? Seit ihr damit zufrieden? Haben gerade Neu- und Umsteiger ähnliche Erfahrungen gemacht? (Mich betrifft es ja nicht direkt, da ich die 20D bald schon fast 3 Jahre habe.) Liegt es vielleicht doch nur an mir, das ich zuviel erwarte?

    Auf jeden Fall habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt, jedes Bild nach zu bearbeiten, um keine Qualität zu verschenken...

    Ach ja, hier noch die Version, so wie ich sie vor Ort gesehen haben will... (sprich nach der Bearbeitung)
    Sorry, wenn die Sättigung vielleicht nen Tick zu stark ist, aber ich mag das irgendwie... (Aufnahme war mit Polfilter)

    Natürlich dürft ihr euch zur Not auch mal am Original versuchen und zeigen, wie ihr das so sehen würdet. (sprich verschiedene Nachbearbeitung)

  • Rauti
    Free-Member
    • 19.04.2005
    • 3961

    #2
    AW: Verlange ich zuviel???

    Irgend jemand (berühmtes?) hat mal gesagt: "Ich fotografiere, um zu sehen wie etwas aussieht wenn es fotografiert wurde."

    Dieser Satz impliziert ja, dass etwas auf einem Foto anders aussieht, als man es selbst gesehen hat.

    Einerseits traurig, andererseits doch unabänderlich. Man sieht eben nicht nur, man hört, man riecht, man schmeckt und man fühlt. Und das alles formt wohl die ganz subjektive Erfahrung. Die in ein Foto zu verfrachten ist meines Erachtens unmöglich. Der Fotograf selbst erinnert sich an die eigene Wahrnehmung zur Zeit des entstandenen Bildes, der "fremde" Betrachter ist auf seine Phantasie angewiesen.

    Doch nun zur Technik:

    Du sagst, DU hast das so gesehen. Und da ist der Knackpunkt: Du! Deine eventuellen Begleiter sehen das vllt. schon wieder ganz anders. Und das kann wohl keine Kamera "riechen".

    Also entweder bleibt man beim Bild, so wie es aus der Kamera kommt. Oder man passt es der subjektiven Sehweise an, die aber wie der Name schon sagt, je nach Person völlig unterschiedlich sein kann.

    Obwohl auch eine Person kann 2 gleiche Orte völlig unterschiedlich empfinden. Mir fällt immer der Weg zur Schule vor der Prüfung und der Weg aus der Schule nach der Prüfung auf.
    Der Himmel danach ist einfach viel blauer

    Tut mir leid, diesmal kam die Technik ein wenig kurz.

    Grüße Rauti

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    • Christopher Kamper
      Free-Member
      • 27.06.2006
      • 3154

      #3
      AW: Verlange ich zuviel???

      Ob die Bilder out-of-cam reichen hängt maßgeblich davon ab, was ich fotografiere. Da ich z.B. fast nur Serien schiesse, bei denen ein paar Bilder verwendet werden, mache ich ausschließlich RAW und meistens eine ziemlich aufwendige Nachbearbeitung. Out-of-cam Bildern von Kompakten sind mir meisten zu quitschbunt, so eine irreale Farbgebung muss seinen Grund auch irgendwo im Motiv wiederfinden, bei normalen Menschenknipsbildchen ruiniert die übertriebene Sättigung und zu Artefakten neigende Schärfe von Kompakten imho das Bild. Da gefallen mir natürliche, mit Reserven ausgestattete DSLR Bilder hundertmal besser, auch wenn ich tendenziell die Sättigung erhöhe und die Bilder via Temperatur etwas wärmer mache.

      Deine Nachbearbeitung ist in meinem Augen ziemlich misslungen. Der Himmel ist oben schon fast oberhalb der Schmerzgrenze, wirkt aber trotzdem besser. Das knallende Grün unten geht hingegen garnicht! Tut mir geradezu in den Augen weh.

      Hier meine Version, darunter Original. Gnah, auch etwas mit der Sättigung übertrieben ^^

      Kommentar

      • M_L
        Free-Member
        • 05.10.2006
        • 3831

        #4
        AW: Verlange ich zuviel???

        Unabänderlich ist es nicht. Es bräuchte Sensoren mit höherem Kontrastumfang. Selbst wenn dann sicherlich oft auch noch Nachbearbeitet werden muss sind mehr Reserven vorhanden.
        Mich nervt die Nachbearbeitung auch oft, andererseits gehört sie oft auch dazu. Es gibt Motive, die kann man durch Bearbeitung gänzlich anders wirken lassen. Bei anderen wiederum geht es darum das ganze halbwegs gut aussehen zu lassen.
        Dieses stark dunkle aber etwas blasse Blau des Himmels macht aber der Polfilter. Und ohne ihn wäre vermutlich mehr grau als blau zu sehen.

        Mir gefallt die zweite Aufnahme, zwar merkt man dass bei der Bearbeitung etwas übertrieben wurde, dafür strahlt sie aber richtig Freude aus, hat ein sehr schönes, warmes Licht. Die Erste ist das Gegenteil.

        Kommentar

        • alba63
          Free-Member
          • 29.08.2003
          • 825

          #5
          AW: Verlange ich zuviel???

          Was man an Deinem Beispiel sieht, ist ewas Banales und hat nur wenig mit der Kamera zu tun: Der Himmel ist einfach heller als der Boden mit dem Grünzeug. Um das out of the camera gut hinzubekommen, wie Du es gerne hättest, müsstest du einen Grauverlaufsfilter verwenden, der den Himmel um 1-2 Blenden abdunkelt. Geht bei Kompaktkameras nur bedingt.
          Wenn du einfach nur heller belichtest, wird der Boden leuchtender, aber der Himmel fast weiß.

          Der eins drüber erwähnte höhere Kontrastumfang (Dynamikumfang) des Sensors hilft da auch nicht, der verhindert nur, dass die Schatten schwarz zulaufen und die weißen Wolken ausbrennen. Aber der Helligkeitsunterschied bleibt.

          Manchmal tuts auch ein Polfilter, aber im Prinzip ist ein Verlaufsfilter das beste. Oder eben auf die Tageszeit achten: Wenn bei schräger Sonne (im Sommer also früh und abends) die Sonne im Rücken ist und schräg die Bäume und Häuser usw. anstrahlt, leuchtet der Boden hell genug, um nicht zu dunkel zu werden.

          Bernhard

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          • gnmpf
            Free-Member
            • 11.11.2005
            • 509

            #6
            AW: Verlange ich zuviel???

            Shogoki, du hattest zwar nur die kleine Version als Vorlage, aber in deinem Bild fehlt der großen Wolke jegliche Zeichnung. Kein gelungenes Beispiel um zu zeigen, wie es besser geht.


            Mir reichen die Fotos "out of the cam" nicht, da ich auch immer in RAW fotografiere und dann Kontrast, Sättigung & Co. selber anpasse und ggf. auch dasselbe Bild verschieden "belichtet" entwickel, um den Dynamikumfang zu erhöhen. Bei Landschaftsaufnahmen benutze ich immer einen Grauverlaufsfilter. Das hätte ich auch in diesem Fall getan. Man kann dazu auch einfach einen "digitalen Filter" nehmen, aber ich glaube, diesen Link poste ich hier ständig: http://www.fredmiranda.com/article_2/.

            Gruß,
            Robin

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            • ehemaliger Benutzer

              #7
              AW: Verlange ich zuviel???

              Ganz Deiner Meinung. Bilder meiner 10D und 20D mache ich immer in RAW und nach der nachbearbeiten bin ich dann zufrieden. Anders aber die 5D hier mache ich mittlerweile nur noch JPG, so wie die aus der Kamera kommen sind sie für mich einfach fertig. Mit der 5d mache ich nur noch RAW wenn ich vorher schon weiss dass ich grosse Poster drucken will.

              Kommentar

              • Christopher Kamper
                Free-Member
                • 27.06.2006
                • 3154

                #8
                AW: Verlange ich zuviel???

                Zitat von gnmpf
                Shogoki, du hattest zwar nur die kleine Version als Vorlage, aber in deinem Bild fehlt der großen Wolke jegliche Zeichnung. Kein gelungenes Beispiel um zu zeigen, wie es besser geht.


                Mir reichen die Fotos "out of the cam" nicht, da ich auch immer in RAW fotografiere und dann Kontrast, Sättigung & Co. selber anpasse und ggf. auch dasselbe Bild verschieden "belichtet" entwickel, um den Dynamikumfang zu erhöhen. Bei Landschaftsaufnahmen benutze ich immer einen Grauverlaufsfilter. Das hätte ich auch in diesem Fall getan. Man kann dazu auch einfach einen "digitalen Filter" nehmen, aber ich glaube, diesen Link poste ich hier ständig: http://www.fredmiranda.com/article_2/.

                Gruß,
                Robin

                Hast Recht, da ist ein einfarbiger, großer Fleck draus geworden. Habe nur auf den Vordergrund geguckt damit der nicht zu sehr absäuft (was er im Original ja schon ist) und bin nicht selektiv vorgegangen.

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                • Detroit
                  Full-Member
                  • 16.05.2005
                  • 2383

                  #9
                  AW: Verlange ich zuviel???

                  Wenn ich unter schwierigen Lichtverhältnissen (z.B. große Kontrastunterschiede bei Nachtbildern) Bilder mache, sehe ich die Nachbearbeitung schon ein. Es ist aber schon ärgerlich, wenn z.B. auf einem Kindergeburtstag eine aktuelle digitale Kompaktkamera einigermaßen gute fertige Bilder liefert und meine D-SLR sagen wir mal - zu sanfte Bilder liefert (selbst wenn die Bildparameter der Kamera erhöht sind). Es sollte schon etwas besser gehen, oder es müsste ein Kompaktkamera-Style-Modus existieren.
                  bis dann
                  Frank



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                  • Benutzer

                    #10
                    AW: Verlange ich zuviel???

                    Zitat von CamBoy
                    Es geht um Bilder "Out of the Cam". [...] Liegt es vielleicht doch nur an mir, das ich zuviel erwarte?
                    Ich tippe auf "ja".

                    Du wolltest, dass die Kamera die Abendstimmung transportiert. Neben dem Abendlicht wären es unsichtbare, mit anderen Sinnen wahrgenommene Eindrücke: die abkühlende Abendluft der Hochebene (?), die Geräusche der Natur, die Aromen der Vegetation, der leichte Windhauch - kurz, alles, was zum "Dasein in einer Landschaft" beiträgt und was auf Fotos nicht rüberkommt.

                    Dann ist sie plötzlich da, die Enttäuschung angesichts der Landschaftsfotos, die so alt wie die Fotografie selbst. "Es sah doch alles ganz anders aus!" - Nein, tat es nicht. Eine Kamera kann nur das festhalten, was sichtbar ist. Das hat Deine Kamera auch sehr gut getan. Vielleicht wäre es mit der Verstellung des Weißabgleiches getan. Vielleicht.

                    Wie es so schön in einem Buch heißt: Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Man sieht nur mit dem Herzen gut. Hin und wieder ist es sinnvoll, sich auf diese Worte zu erinnern und dieses Wesentliche auf irgendeine andere Art und Weise in die Fotos zu übertragen.

                    gruß
                    aljen

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                    • Searcher78
                      Free-Member
                      • 18.04.2005
                      • 97

                      #11
                      AW: Verlange ich zuviel???

                      Also,

                      bei mir zum Beispiel geht eigentlich jedes Foto bei Lightroom durch die Korrektur (also die Manuelle). Ich bin mit den Ergebnissen meiner 20D zufrieden, aber wenn ich zum Beispiel eine größere Städtetour mache und mit 500 Bildern nach Hause komme, dann werden erstmal die rausgesucht, welche vom Bildaufbau etc. gut passen. Die dann vielleicht 250, welche übriggeblieben sind, gehen dann durch die Korrektur.
                      Davon gehen dann die vielleicht besten 10-20 Stück noch den Umweg über Photoshop, wo eventuell noch störende Schilder oder ähnliches entfernt werden.

                      Bei anderen Gelegenheiten, z.b. Partyfotos von Abi-Feiern sind die Fotos meistens so ok, wie sie auf meiner Kamera kommen, da wird höchstens nochmal die Belichtung angepasst, wegen der teils schwierigen Lichtverhältnisse.

                      LG

                      Carsten

                      P.S: Früher wurde beim Entwickeln ja auch noch nachträglich korrigiert (sehe ich z.b. bei einer Bekannten, wenn die ihre analog SW-Fotos entwickelt). Mir macht dieser Vorgang am Rechner aber auch zu einem gewissen Grad Spaß, deshalb ist das für mich nix negatives.

                      Kommentar

                      • ceving
                        Free-Member
                        • 28.09.2006
                        • 2219

                        #12
                        AW: Verlange ich zuviel???

                        Zitat von Searcher78
                        P.S: Früher wurde beim Entwickeln ja auch noch nachträglich korrigiert (sehe ich z.b. bei einer Bekannten, wenn die ihre analog SW-Fotos entwickelt). Mir macht dieser Vorgang am Rechner aber auch zu einem gewissen Grad Spaß, deshalb ist das für mich nix negatives.
                        Jup und länger gedauert hat es auch. Alleine das Trocknen der Filme! Und wieder Wasserflecken drauf. Grrr. Dann das ganze drum herum: Negative schneiden; eintüten; Kontaktabzüge; warten bis die trocken sind; der Ausschuss, wenn wieder mal den Depp die Tür aufgerissen hat .... Da sind ein paar Klicks in irgendeiner Software deutlich einfacher und schneller.

                        Mal ganz davon abgesehen, dass man die Möglichkeiten der Nachbearbeitung gar nicht hatte. Früher wäre aus einem unterbelichteten Original einfach nur ein unterbelichtetes Foto geworden. Es sei denn man hätte den Aufwand, den man heute praktischerweise in die Nachbearbeitung steckt, schon bei der Aufnahme getrieben: Landschaft -> hoher Kontrast -> Graufverlauffilter. Wenn man bei der Aufnahme nicht auf sowas achtet, muss man eben nachbearbeiten. Heute hat man die Freiheit, sich zu entscheiden, ob man bei der Aufnahme aufpasst oder die Korrekturen hinterher macht. Früher musste man immer vorher aufpassen.

                        cu Sascha

                        Kommentar

                        • Alex K.
                          Free-Member
                          • 20.09.2005
                          • 2188

                          #13
                          AW: Verlange ich zuviel???

                          Das hört man ja immer wieder, dass Bilder out of the cam bei einer Kompakten besser aussehen würden als bei einer DSLR. Da würde ich mal sehr gerne Beispielbilder des gleichen Motivs sehen, weil ich mir das nicht vorstellen kann.
                          Außer dass eine Kompakte eben klein und handlich ist und kein Auslösegeräusch hat, sehe ich keinen einzigen Vorteil. Selbst die vielleicht erwünschte große Schärfentiefe durch den kleinen Sensor kann man doch auch mit einer DSLR haben, indem man die ISO hochknallt und abblendet. Das Rauschen dürfte das gleiche sein. Der einzige Unterschied könnte noch sein, dass eine Kompakte mehr out of the cam Rauschfilter liefert und dies subjektiv gefälliger aussieht. Aber das kann man ja auch als Batch bei allen Bildern einer DSLR ohne Aufwand haben.

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                          • Benutzer

                            #14
                            AW: Verlange ich zuviel???

                            Zitat von Alex K.
                            Das Rauschen dürfte das gleiche sein.
                            Das Gegenteil dürfte zutreffend sein.

                            Kommentar

                            • Alex K.
                              Free-Member
                              • 20.09.2005
                              • 2188

                              #15
                              AW: Verlange ich zuviel???

                              Zitat von Martin Offermannns
                              Das Gegenteil dürfte zutreffend sein.
                              Na ja, ob die Kompakte bei ISO100 mehr Rauschen hat als die DSLR bei ISO1600 weiß ich auch nicht. Ist aber auch nicht so entscheidend, jedenfalls fällt mir kein technischer Vorteil einer Kompakten ein.

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