Hochzeitsfotografie - Ausrüstung

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  • patrykb
    Free-Member
    • 28.06.2008
    • 1294

    #31
    AW: Hochzeitsfotografie - Ausrüstung

    Zitat von engis Beitrag anzeigen
    ok, dann will ich auch mal:

    5D II, Batteriegriff
    24-70 Canon
    70-200 Canon
    12-24 Sigma

    Als Notfall-Body meine 7D
    Als Ferngesteuerte Kamera im Hintergrund und als weiterer Notfallbody eine alte 20D (die Kamera ist oft unbeobachtet und ich rechne immer damit, dass sie mal weg ist)

    Ich fotografiere immer mit Vollformat. Ich liebe den Tiefenschärfebereich und da geht nichts über die 5D!
    Also muss ich regelmässig Objektive wechseln. Ist aber im Gegensatz zum Sport noch nie ein Problem gewesen. Dazu habe ich einen Bauchgurt Lowepro mit Tasche und Objektivtaschen. Dort sind auch immer Speicherkarten und viele (!) Ersatzakkus.
    Location wird vorher genau angeschaut und Fotografenpunkte notiert! Wenn möglich auch mit dem Brautpaar, Standesbeamten, Pfarrer abgesprochen.
    Im Pfarrbüro angefragt, ob fotografieren erlaubt ist (in meiner eigenen Kirche ist es ausdrücklich verboten - ja, das gibt es)

    Blitz 580 ist immer drauf und blitzt immer mit!
    Auch draußen. Da muss man natürlich vorher wissen, was man tut.
    Dazu kommen zwei bis drei Slaveblitze 420.
    Manchmal in der Kirche, aber immer bei der Feier.
    Auf Stativen, oder Klemmstativen im Raum verteilt.

    Beim Portraitshooting vorher schon ein Programm haben! "Wir probieren mal was" ist ein no-go. Das Brautpaar erwartet zu recht Anweisungen und jemanden, der schon vorher weiß, wie die Bilder aussehen werden. Man kann vieles improvisieren und die besten Ideen kommen spontan. Aber für den Notfall muss man ein Standardprogramm parat haben.

    Nach der Kirche, oder beim Empfang: Gruppenbilder - unbedingt vorher abgesprochen.
    Von welchen Gruppen will das Brautpaar Bilder?
    Eltern, Trautseugen, Geschwister. Welcher Onkel mit welcher Tante.
    Ganz genauen Plan machen!!!!
    Ich hatte eine Hochzeit, da durfte die Mutter und der Vater auf gar keinen Fall gemeinsam auf ein Bild (Geschieden und in Krach lebend)
    Die (uneheliche) Tochter (16) nicht mit dem neugeborenen Sohn und und und.
    Das Beste war eine Hochzeit, wo sich eine Dame zum Brautpaar und den Eltern stellte. Als ich nachfragte, stellte sich heraus, dass sie keiner kannte und die Dame geistig verwirrt war. Wäre später echt lustig geworden. Jeder dachte, die gehört zum anderen Teil der Familie :-)
    Also hier einen ganz genauen Plan haben und abarbeiten.
    Mir wird heute noch vorgeworfen, dass bei einer Hochzeit eine Tante auf KEINEM Bild zu sehen ist!
    Glücklicherweise war es meine eigene Hochzeit und der Fehler ist mir nie selber passiert.

    Da ich am liebsten Reportagen mache, steht IMMER irgendwo das Notebook und die Bilder laufen bei jedem Kartenwechsel ein. Wenn ein Assi bezahlt wird, macht es das natürlich viel leichter, dann biete ich auch schon am Abend an, Bilder auszudrucken und den Gästen mitzugeben.
    Ansonsten habe ich am nächsten Tag die Bilder nur noch zu sichten und zu bearbeiten.

    Ich habe immer einen weißen oder schwarzen Stoff dabei. (2x3 Meter)
    Damit kann man Leute freistellen, ob Brautpaar oder Gäste. Geschenketisch, oder - ganz häufig: Brautstrauß und oder Ringe.
    Dafür habe ich auch immer mein 100er Makro dabei.
    Beliebtes Bild: Gravur in den Ringen herausstellen.

    Fällt mir noch ein: Vor den Veranstaltungen immer die Tische, Deko, Räume fotografieren. Für Collagen, Fotobücher usw. unentbehrlich.

    Dazu IMMER RAW, höchste Auflösung und am besten schon direkt nach dem speichern ins Notebook eine Sicherungskopie auf eine externe Festplatte.
    Wem das Notebook schon mal abgeraucht ist, ahnt was passieren kann.
    War am Tag NACH der Hochzeit. Glücklicherweise hatte ich noch in der Nacht eine Sicherungskopie erstellt und konnte so am PC einfach weiterarbeiten.

    Sorry, noch etwas zum Portraitshooting: Die Trauzeugen sind bei mir immer mit dabei und bekommen die Aufgabe, die Brautleute zu "überwachen": Sind alle Klamotten ordentlich, sitzt die Fliege, haben sich Mücken unter den Schleier geschlichen...
    In Wirklichkeit nutze ich sie dann als Staffage oder als Assi, die die Reflektoren halten. Spart manchmal den Assi, dauert länger - ist aber sehr witzig.
    Wenn möglich Friseurin / Visagistin einbauen, einladen, mitnehmen. Ansonsten muss die Trauzeugin, Mama, Schwester dabei sein und die "Deko" nacharbeiten.

    Wichtigstes Ausrüstungsstück ist eine Flasche Sekt und ein paar Gläser.
    Das beruhigt alle Anwesenden und lasst das Brautpaar lockerer werden :-)

    Einen Workshop habe ich nie gebraucht, eine Hochzeit ist im Grunde nicht anders als jede andere Veranstaltung: Einziger, entscheidender Unterschied. Bei manchen Dingen hast du nur ein einziges Mal die Chance zum Bild.
    Aber auch wenn du das Kussbild verpasst hast: Stell es nach dem Gottesdienst nach. Den Unterschied sieht später kein Mensch. Auch den Ringtausch kann man nachstellen.
    Also: Kein Stress.

    Bei den ersten Malen mit dem Brautpaar oder Fremden an den Original-Locations üben. Einfach eine Woche vorher entspannt in die Kirche und üben. Sich die Einstellungen merken (ändert sich unter Umständen, wenn dann an der echten Hochzeit andere Wetterbedingungen sind).

    Mach ich auch heute noch so, wenn es Locations sind, die ich noch nie besucht habe. Die Leute sind dankbar für die Mühe und bei der echten Hochzeit wissen sie schon, was auf sie zukommt.

    Ok, war jetzt nicht nur Technik, aber ich hoffe dir geholfen zu haben.

    Gruß
    Jürgen

    P.S.: Das 12-24 nutze ich sehr häufig für extreme 12mm Aufnahmen. Da wird dann zwar nur eins oder zwei wirklich gut, aber die sind dann echt etwas besonderes und finden immer Eingang ins Fotoalbum.

    P.S.S.: Hab gerade mal Lightroom analysieren lassen, wie häufig ich bei Hochzeiten welches Objektiv benutzt habe:
    12-24 : 10%
    24-70 : 40 %
    70-200 : 45%
    100 : 5%
    ab und an auch das 50er 1.2 - benutze ich dann ohne Blitz war auch noch dabei
    Aus dem Bauch hätte ich geschworen, dass ich das 70-200 seltener benutzt habe und viel häufiger das 24-70. Aber das sind ja nur die Bilder, die dem löschen entgangen sind.

    Vile Tipps,auch viele gute dabei.
    Warum aber eigentlich IMMER BLITZ.
    D aschreibe ich etwas anderes: Nach Möglichkeit NIE Blitz oder du kannst es so gut wie Neil Van Niekerk, dann ja :-)

    Versuche immer mit AL zu arbeiten.

    blitze kannst du am Abend beim Tanzen einsetzen mit langer Verschlusszeit so um 1/4 sek,damit genung Umgebungslicht kommt.Das Paar wird durch den Blitz eingefroren.

    Ich würde auch mit 2 Kameras arbeiten.
    Beide am Sniper-Double tragen und fertig.
    24-70 + 70-200 ist sehr gut,obwohl ich selber nur noch mit FB`s arbeite.
    (21f2.8 ,35 f1.4,50 f1.2,100 f2.8,135 f2.0,200 f2.8)

    Viel Spass bei der nächsten Hochzeit.
    Meine dauerte letztens 15 Stunden.

    Gruss.

    P.

    Kommentar

    • engis
      Free-Member
      • 31.07.2005
      • 579

      #32
      AW: Hochzeitsfotografie - Ausrüstung

      ok, war falsch ausgedrückt:

      Immer den Blitz auf der Kamera.
      Anschalten geht rasch. Suchen, aufstecken usw. dauert wieder.

      Und dann muss man natürlich abschätzen, ob mit oder ohne.
      Bei Gegenlicht ist er immer an.

      Ich habe ihn draußen (stark) runtergeregelt um nur ein wenig aufzuhellen und Lichtpunkte in den Augen zu erzeugen (Natürlich nicht, wenn ich mit Reflektoren arbeite). Klar gibt es Bilder und Situationen, die davon leben, dass es eben gerade dunkel ist. Da muss man flexibel sein.
      Und unter Dauerfeuer in wichtigen Augenblicken hast du eh nur alle zwei, drei Bilder einen Blitz und kannst hinterher in Ruhe auswählen, ob das eine oder andere besser war.

      Bei Portraits hat man viel Zeit und kann das am Bildschirm checken.
      Im Kampfgeschehen, wenn es schnell gehen muss, sieht das schwieriger aus.

      Gruß
      Jürgen

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