Tierfotografie klappt nicht

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Thomas Leibl
    Free-Member
    • 27.03.2003
    • 42

    #1

    Tierfotografie klappt nicht

    ... so, wie ich mir das wünsche!

    Hallo!

    Nachdem jetzt im Sommer ein Urlaub (und damit auch eine Safari) in Kenia ansteht, habe ich mich seit ein paar Wochen daran gemacht, zu üben, wie man Tiere fotografiert.

    Im Studio und bei Landschaften habe ich keine Probleme, bei nicht so statischen Motiven siehts aber anders aus: aus einem Schwung von etwas 50 - 100 Bildern sind so im Schnitt 2-3 dabei, von denen ich sage, dass dort die Schärfe stimmt. Hier mal ein Beispiel, wie es nicht sein sollte:



    Ich habe dabei verschiedene Situationen versucht: ruhige Motive (Tiere, die schlafen) bis zu bewegten Tieren (z.B. Enten im Teich). Mein Objektiv: Canon 4,5/5,6 100-400 L IS USM, auch Versuche mit Kenko 1,4x Telekonverter.

    Jetzt meine Fragen:
    - welche Einstellungen verwendet Ihr an der Kamera (Spiegelvorauslösung, AF-Einstellungen mit welchem Effekt, ...)? V.a. mit dem AF komme ich noch nicht so zurecht.
    - welche Belichtungszeiten und Blenden verwendet Ihr bei sich bewegenden Tieren und v.a. bei welchen Brennweiten (sogar bei 1/100 sind Bewegungen noch unscharf)?
    - verwendet Ihr einen Kabelauslöser?
    - das mit dem IS schein ja wohl zu funktionieren, ist aber auch kein Zaubermittel. Von den manchmal hier angepriesenen 1/60 sec. freihändigen Belichtungszeiten kann aber bei mir keine Rede sein. Mach ich da evlt. was falsch?
    - wann verwendet Ihr ein Stativ? Macht ja nur Sinn, wenn die Tiere auch ruhig bleiben, oder?
    - habt Ihr Tips, wie ich das ganze besser üben kann?

    Sind eine menge (und auch z.T. sehr allgemeine) Fragen, ich bin aber für jede Hilfe (auch in Form von Buchtips) dankbar!

    Viele Grüße
    Thomas
  • Georg
    Free-Member
    • 20.10.2004
    • 2755

    #2
    AW: Tierfotografie klappt nicht

    Zitat von Thomas Leibl.
    - welche Belichtungszeiten und Blenden verwendet Ihr bei sich bewegenden Tieren und v.a. bei welchen Brennweiten (sogar bei 1/100 sind Bewegungen noch unscharf)?
    1/100s sind bei bewegten Motiven und langen Brennweiten viel zu lang! Versuch es mal mit kürzeren Belichtungszeiten im Bereich 1/500s - 1/1000s. Bedenke das sich das Motiv während der Belichtungszeit weiterbewegt und aus dem Schärfentiefenbereich kommt. Die nötige kurze Belichtungsszeit ist von der Bewegungsgeschwindigkeit und des Schärfentiefenbereich (Brennweite & Blende) abhängig.
    Zuletzt geändert von Georg; 20.02.2005, 16:23.

    Kommentar

    • Sven Hüsges
      inaktiver User
      • 27.04.2004
      • 333

      #3
      AW: Tierfotografie klappt nicht

      Zitat von Thomas Leibl
      .
      Nachdem jetzt im Sommer ein Urlaub (und damit auch eine Safari) in Kenia ansteht, habe ich mich seit ein paar Wochen daran gemacht, zu üben, wie man Tiere fotografiert.
      Und du kannst auch wieder damit aufhören. Wer Safaris bucht wird in Kleinbussen (vorne neben dem Fahrer ist das grünste Gesicht) umhergekarrt, fotografiert bei Mittagssonne von oben aus dem Klappdach/Dachluke auf die Touristenviecher und erzählt dann mit einem Drink in der Hand bei bestem Licht auf der Terrasse einer Lodge was für tolle Erlebnisse er hatte.

      Besorge dir ein Fernglas, ein Bestimmungsbuch und eine Digiknipse (Erinnerungsbildchen) für die Hemdentasche. Dann kannst du das Erlebnis genießen. Und das lohnt!

      Zu deinem Bild des Reiherentenerpels: Hast du den im Hafenbecken von oben herab aufgenommen? Freihand ohne Stativ wirst du nicht viel bessere Bilder hinbekommen. Und IS ist etwas um deine Verwacklungen zu korrigieren je weniger zu korrigieren ist umso besser -> stabiles Stativ), Bewegungen des Objektes kann IS allerdings systembedingt nicht ausgleichen.

      Nimm ein paar Bücher zur Hand:

      - Eric Soder: Naturfotografie
      - diverse Bücher von Pölking sind auch nicht schlecht um einen Überblick zu bekommen
      - Armin Maywald...

      Schau in der Bücherei in deiner Stadt nach. (Falls du aus der Bodenseeregion bist, dann kann ich dir auch ein paar Bücher zeigen und auch ein paar Bilder mit Entstehungsgeschichten).

      Und lerne daraus. Es geht auf diesem Gebiet wie auf allen anderen auch nur mit Übung und Geduld voran. Empfehlenswert ist ggf. auch die Zeitschrift Naturfoto.

      Gruß
      Sven

      PS Und lerne das Bestimmen, das Verhalten und die Bedürfnisse der Viecher *vor* dem Fotografieren kennen!

      Kommentar

      • Stöcki
        Free-Member
        • 28.10.2003
        • 256

        #4
        Tierfotografie klappt nicht ???

        Hallo,

        macht ihm den Urlaub nicht so mies und das Fotografieren auch nicht.

        Ich war selbst mehrfach in Kenia und habe dort fotografiert. Die Umstände sind dort ganz anders als hier, wesentlich mehr Licht, daher kürzere Belichtungszeiten.

        Das mit den Bussen stimmt auch nur ab und zu, es kommt darauf an, mit welchem Veranstalter Du reist und ob Du einen "guten Draht" zum Fahrer herstellen kannst.

        Ich würde sofort wieder buchen und fliegen ... lieber heute als morgen !

        Du kannst gerne mit mir Kontakt aufnehmen und ich schildere Dir meine Erfahrungen ...

        Leute, echt ! Es sind nicht alles "Foto-Profies" wie scheinbar die meisten hier, aber alle haben irgendwann mal klein angefangen, nur das scheint der eine oder andere vergessen zu haben !

        Schade eigentlich !

        Stöcki

        Kommentar

        • Sven Hüsges
          inaktiver User
          • 27.04.2004
          • 333

          #5
          AW: Tierfotografie klappt nicht

          Hallo!

          Ich mache ihm den Urlaub nicht mies. Ich rate lediglich zum bedachten Umgang mit den Erlebnissen.

          Da ich dort lebte und arbeitete, konnte ich etwas tiefer in die Umstände des Landes eintauchen als man dies ggf. als Tourist mit Pauschalangebot machen kann.

          Und meine Belichtungszeiten waren in den seltensten Fällen kürzer als hier, denn die lichtintensiven Mittagsstunden nutzte ich zur Ruhe und Beobachtung. Aber da mag man als Safaritourist anders denken. Ich hatte auch neben dem Beanbag ein Stativ und nutzte dieses auch.

          Und so "fies" wie deine Anspielung suggerieren soll sind Beiträge hier selten gemeint - oder?

          Sven

          Kommentar

          • Georg
            Free-Member
            • 20.10.2004
            • 2755

            #6
            AW: Korrektur!

            Zitat von Georg
            Bedenke das sich das Motiv während der Belichtungszeit weiterbewegt und aus dem Schärfentiefenbereich kommt. Die nötige kurze Belichtungsszeit ist von der Bewegungsgeschwindigkeit und des Schärfentiefenbereich (Brennweite & Blende) abhängig.
            Ist nicht richtig, was ich da geschrieben habe. Es liegt nicht an der Schärfentiefe, sondern an den für die Schärfentiefe verantwortlichen Zerstreunungskreis. Dieser beträgt beim APS-formatigen Sensor etwa 1/20mm. Wenn sich Abbildung das bewegte Objekt während der Belichtungszeit um mehr als 1/20mm auf dem Sensor bewegt, wird es unscharf. Man könnte die notwenige Belichtungszeit mit einer Formel bestimmen, wenn man Entfernung, Brennweite, Objektgeschwindigkeit und Bewegungsrichtung (Winkel) zum Sensor angibt. Aber das will bestimmt keiner ausrechnen.

            Kommentar

            • Stöcki
              Free-Member
              • 28.10.2003
              • 256

              #7
              AW: Tierfotografie klappt nicht

              Hallo Sven,

              warum ziehst Du Dir den Schuh an, wenn er Dir nicht passt ? Ich habe keinen persönlich angesprochen ! Es gibt aber immer wieder Leute, die haben eine Ausrüstung für zig tausend Euro und meinen, ihre Bilder werden nun besser. Dabei weiß doch jeder, das die ganze Ausrüstung nur so gut ist, wie die Frau/der Mann dahinter ...

              Die Übung macht den Meister .... meine "erste" Safari habe ich noch mit einer Canon EOS 1000F und nen SIGMA 28-200 mm gemacht - und ich war zufrieden. Ich hatte mich auch nicht mit anderen vergleichen müssen.

              Ich hatte bisher bei den Safaris immer Glück. Es gab auch Leute, welche für teures Geld eine Safari in die/der Massai Mara gebucht hatten. Als wir sie nach einer Woche wiedertrafen, waren diese "stink sauer". Sie hatten nur Regen und kein Tier vor die Linse bekommen. Wir hatte zur gleichen Zeit "The Big Five" in der Nähe des Kilimanscharo fotografiert ....

              Es gab Leute, die waren schon sechsmal am Kilimanscharo und haben ihn nie "oben ohne" (Wolkendecke) gesehen, wir hatten bei unserem ersten Ausflug das Glück. So spielt halt das Leben ...

              Leider sieht ein Betrachter zu selten, wieviel Zeit und wieviele Fotos notwendig sind um ein "wirklich gutes" Bild zu erreichen. In der Tierfotografie kommen in der Regel auf 500 Fotos ein gelungener "Schnappschuß" - ist zumindest bei mir so ....

              Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen ...

              Noch ein Tipp: "Fotoprojekt Massai Mara" von Fritz Pölking. Eine "Broschüre" über seine ersten Safaris nach Afrika, Kosten, Ausrüstung, Planung, Erfahrung, die damit verbundene Arbeit vor und nach der "Safari" ... eine Pflichtlektüre !!!

              Kommentar

              • J.J.
                Free-Member
                • 09.11.2004
                • 74

                #8
                AW: Tierfotografie klappt nicht

                Also wie gut oder schlecht gebuchte Safaris sind helfen doch auch nicht wirklich weiter, oder? Deshalb hier mal ein paar Tipps von mir:

                Jetzt meine Fragen:
                - welche Einstellungen verwendet Ihr an der Kamera (Spiegelvorauslösung, AF-Einstellungen mit welchem Effekt, ...)? V.a. mit dem AF komme ich noch nicht so zurecht.

                Ich benutze bei den bewegten Motiven den AI Servo, der auch dann noch weiter scharfstellt wenn sich das Objekt bewegt. Bei ruhenden Tieren One Shot. Bei bewegten Objekten immer nur das mittlere Autofokusfeld, es sei denn Du kennst die Bewegungsrichtung im voraus, dann kann es auch ein anderes sein. So gut wie nie benutze ich alle vorhandenen AF-Felder gleichzeitig.

                - welche Belichtungszeiten und Blenden verwendet Ihr bei sich bewegenden Tieren und v.a. bei welchen Brennweiten (sogar bei 1/100 sind Bewegungen noch unscharf)?

                Immer die kleinste Blende, weil Du dann die kürzeste Verschlusszeit hast. 1/100stel sind definitiv zu wenig um aus der Hand zu fotografieren, es sei denn Du ziehst mit was allerdings etwas Übung erfordert

                - verwendet Ihr einen Kabelauslöser?

                Nö, nur bei Stativeinsatz oder bei 100-400 mit Telekonverter, aus der Hand bekomme mit der Kombi sonst kein scharfes Foto hin. Ausserdem noch Spiegelvorauslösung, falls mit Konverter.

                - das mit dem IS schein ja wohl zu funktionieren, ist aber auch kein Zaubermittel. Von den manchmal hier angepriesenen 1/60 sec. freihändigen Belichtungszeiten kann aber bei mir keine Rede sein. Mach ich da evlt. was falsch?

                Bei 1/60stel kann man keine Bewegung einfrieren, aber mitziehen, das anivisierte Motiv wird scharf und der Hintergrund verwischt. Erfordert aber etwas Übung, der IS ist dabei sehr hilfreich

                - wann verwendet Ihr ein Stativ? Macht ja nur Sinn, wenn die Tiere auch ruhig bleiben, oder?

                Stimmt! Oder Tiere die sich sehr langsam bewegen


                - habt Ihr Tips, wie ich das ganze besser üben kann?

                Einfach wieder an den Ententeich und üben....und warten bis die Sonne rauskommt, dann funktioniert auch der Autofokus besser als bei Schmuddelwetter

                Kommentar

                • Thomas Leibl
                  Free-Member
                  • 27.03.2003
                  • 42

                  #9
                  AW: Tierfotografie klappt nicht

                  Danke erst mal für alle Tips. Ich glaube, dass ich dadurch herausgefunden habe, wo meine Fehler lagen. Ich werde jetzt, wie vorgeschlagen, wieder zu "meinen" Enten gehen und üben ;-).


                  Viele Grüsse
                  Thomas

                  Kommentar

                  • Sven Hüsges
                    inaktiver User
                    • 27.04.2004
                    • 333

                    #10
                    AW: Tierfotografie klappt nicht

                    Zitat von Stöcki
                    Hallo Sven,

                    warum ziehst Du Dir den Schuh an, wenn er Dir nicht passt ?
                    Weshalb atwortest du auf einen Beitrag von mir, wenn du nicht darauf Bezug nehmen willst?

                    Lies ggf. mal durch, was ich zum Thema Fotosafari geschrieben habe und da stand nichts davon, dass der OP unbedingt Ausrüstung XYZ benötigt.

                    Sven

                    Kommentar

                    • Benutzer

                      #11
                      AW: Tierfotografie klappt nicht

                      Hallo Thomas,

                      du darfst die Flinte (oder das Objektiv) nicht gleich ins Korn werfen.
                      In kaum einem Bereich der Fotografie ist soviel Geduld gefragt wie in der Tierfotografie.
                      Gute Tierfotos entstehen nur selten mal so nebenbei. Außer dem technischen Equipment mit meistens langen Brennweiten und kurzen Verschlusszeiten kommt es in hohem Maße auf die Beobachtung an. Kennt man das Verhalten der Tiere kann man die Reaktion voraussehen und so den hohen Ausschuß an Fotos verringern. Ich kann Dir nur den Rat geben weiter zu üben und das Verhalten der Tiere zu studieren. Mit diesem Wissen und vo allem viel Geduld werden Dir schon irgendwann einige gute Fotos gelingen.

                      Gruß Toni

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X