Mit wachsendem Unverständnis habe ich im Urlaub begonnen die Kommentare zu Canons neuem Meisterstück – der EOS 5 D – im dforum zu lesen. Auch jetzt, fast vier Wochen nach der Vorstellung scheint sich die Freude bei vielen Anwendern immer noch in Grenzen zu halten. Deshalb hier mal eine vielleicht andere Ansicht.
Als ehemaliger Nikon-Anwender, der nach 15 Jahren 1992 Nikon ins EOS-Lager gewechselt ist und seit 1997 ausschließlich digital fotografiert, bin ich immer Sympathisant der „Schwarzgelben“ geblieben, der auch nach wie vor die exzellente „Nikon News“ abonniert. Das genügte die erste „Vollformat“-DSLR des Weltmarktes zu ersteigern, die Fuji(x)/Nikon E2N. Aus der Zusammenarbeit von Fuji und Nikon erwuchsen seit 1995 vier Kameras, die alle dem gleichen Konzept folgten. Mangels Vollformat-Sensor - eine Kodak/Nikon/Canon-DSLR mit Cropfaktor 1,3 kostete zu diesem Zeitpunkt Größenordnung 50.000 Mark/25.000 Euro – projizierte man das Bild in der Kamera mit einer Spezialoptik auf den 6,6 x 8,8 mm 2/3 Inch kleinen Sensor. Diese Technik war Grund für die Anmutung und das Gewicht, das eher an eine 6x7 Mittelformat Mamiya erinnert. Ergebnis war eine 1:1 Brennweitenumsetzung mit allerdings deutlichen Einschränkungen besonders im wichtigen Weitwinkelbreich! Auch war durchaus nicht jedes längerbrennweitige Objektiv für diese Umsetzung geeignet.
Trotzdem gab es in der zweiten Hälfte der 90er Jahre Redaktionen, die beide Systeme einsetzten: eine 1,6 Cropfaktor Kodak/Canon/Nikon DSLR zum Beispiel speziell für Sport und Fuji/Nikons, wenn Weitwinkel und nicht unbedingt große Lichtstärken (Blitzeinsatz) gefordert waren. Denn die Relaisoptik im Nikon E2(N)/s bzw. den baugleichen Fujix oder Fujifilm DS-505A und DS-515A-Kameragehäusen war nur f/6,7 lichtstark. Bei der zweiten Serie (Nikon E3/s bzw. Fujix/Fujifilm DS-560/DS-565) gab es immerhin eine f/4,8 lichtstärkere Vergrößerungsoptik im Body. Ausgeglichen wurde das durch Grundempfindlichkeiten von ISO 800, die sich je nach Fuji/Nikon Modell auf ISO 1600 oder 3200 steigern ließ. RAW gab es für die schnelle Pressarbeit übrigens nicht. Entweder JPEG in drei Kompressionsstufen oder TIFF unkomprimiert. Das Studium der Objektivkompatibilitätsliste für diese DSLRs attestierte beispielsweise allen 20 mm Nikkoren völlige Unbrauchbarkeit, dem 2,8/20-35 mm AF Nikkor aber volle Brauchbarkeit. Ein 20 mm Nikkor samt Nikon F steht als Erinnerungsstück bei mir im Regal, das Zoom wäre zum mal eben Testen ein bisschen zu teuer gewesen. Ich habe stattdessen ein 3,5-4,3/21-35 mm Sigma geliehen. Passend für ein Fotolehrbuch – „Was ist Vignettierung? – sprich die Ergebnisse unter http://hometown.aol.de/tmp050306/homepage/hobby.html inklusive Staub auf der Relaisoptik und damit den Grund für die Überschrift möchte ich nicht vorenthalten.
Und was soll das Ganze? Offensichtlich ist vielen nicht bewusst, was Anno 2005 mit einer EOS 5 D da an Kamera geboten wird. Die vorgestellte Nikon E2N kostete Mitte der 90er Jahre 11.441 Schweizer Franken. Die 40 MB Speicherkarte 1197 Franken. Das waren seinerzeit mindestens 15000 Mark oder eben heute 7500 Euro. Wer 2000 digital mit Canon fotografieren wollte, musste bis zum Photokina-Herbst rund 20.000 Mark/10.000 Euro in eine 2 MP DCS 520 (D 2000) investieren. Was für eine Sensation dann für „nur“ 6000 Mark/3000 Euro Ende 2000 eine EOS D30 erwerben zu können. Insofern verstehe ich das Gejammer um den hohen Preis und die Auslegung der 5 D nicht.
Im Vergleich zu den genannten DSLR-Sauriern der Mitte 90er Jahre ist heute JEDE digitale EOS eine Profikamera. Selbst die 300 D, wenn sie per Russenfirmware-Hack „aufgebohrt“ wurde. Wer einmal die Farbwiedergabe von EOS DCS 3/DCS 520 (D 2000) gegen eine moderne D-EOS verglichen hat, weiß wovon ich spreche. Die 5 D bietet Motivprogramme. Na und? Was hat bei JEDER analogen/digitalen Profi EOS 1 dann die Knipser-/Pocket- äh Programmautomatik zu suchen?
Ich bin froh, das richtige Gras wachsen gehört und der EOS 1 D Mark II widerstanden zu haben, deren Robustheit und 8 B/s ich selbst für Basketball nicht benötige und ich angelegte Reserven auch nicht für den 10-22 mm Canon 1,6 Crop-Kastraten reduziert habe. Ob ab der Photokina 2008 noch jemand von diesen Objektiven spricht? Ich freue mich jedenfalls riesig auf die bestellte 5 D, die für unter 3000 Euro avisiert wurde, und die perfekt zur vorhandenen 20 D passt. Ich bin schon ganz gespannt, ob das alte 2,8/17-35 L wirklich sooooo schlecht ist, wie es ihm in einem Vergleich gegen das 16-35 in einem US-Forum bescheinigt wurde. Viel wichtiger ist mir aber das 12-24 mm Sigma, das mich an der alten mit Negativfilm geladenen EOS 1000 „umgehauen“ hat. Vielleicht habe ich ja ein gutes Exemplar aus der Serie erwischt. Auch ist der Immer-Mitnahme-Blitz 220 EX seit Jahren im Bestand, der unterwegs für die benötigte Aufhellung in Zukunft mit der 5 D sorgen wird. Wie seinerzeit ein 160/200 EZ zur EOS 1.
Ralf Jannke
PS.: Die Fuji/Nikon E2N wurde in völliger geistiger Frische erworben. Die Erfahrungen damit fließen in ein für mich wichtiges Projekt.
Als ehemaliger Nikon-Anwender, der nach 15 Jahren 1992 Nikon ins EOS-Lager gewechselt ist und seit 1997 ausschließlich digital fotografiert, bin ich immer Sympathisant der „Schwarzgelben“ geblieben, der auch nach wie vor die exzellente „Nikon News“ abonniert. Das genügte die erste „Vollformat“-DSLR des Weltmarktes zu ersteigern, die Fuji(x)/Nikon E2N. Aus der Zusammenarbeit von Fuji und Nikon erwuchsen seit 1995 vier Kameras, die alle dem gleichen Konzept folgten. Mangels Vollformat-Sensor - eine Kodak/Nikon/Canon-DSLR mit Cropfaktor 1,3 kostete zu diesem Zeitpunkt Größenordnung 50.000 Mark/25.000 Euro – projizierte man das Bild in der Kamera mit einer Spezialoptik auf den 6,6 x 8,8 mm 2/3 Inch kleinen Sensor. Diese Technik war Grund für die Anmutung und das Gewicht, das eher an eine 6x7 Mittelformat Mamiya erinnert. Ergebnis war eine 1:1 Brennweitenumsetzung mit allerdings deutlichen Einschränkungen besonders im wichtigen Weitwinkelbreich! Auch war durchaus nicht jedes längerbrennweitige Objektiv für diese Umsetzung geeignet.
Trotzdem gab es in der zweiten Hälfte der 90er Jahre Redaktionen, die beide Systeme einsetzten: eine 1,6 Cropfaktor Kodak/Canon/Nikon DSLR zum Beispiel speziell für Sport und Fuji/Nikons, wenn Weitwinkel und nicht unbedingt große Lichtstärken (Blitzeinsatz) gefordert waren. Denn die Relaisoptik im Nikon E2(N)/s bzw. den baugleichen Fujix oder Fujifilm DS-505A und DS-515A-Kameragehäusen war nur f/6,7 lichtstark. Bei der zweiten Serie (Nikon E3/s bzw. Fujix/Fujifilm DS-560/DS-565) gab es immerhin eine f/4,8 lichtstärkere Vergrößerungsoptik im Body. Ausgeglichen wurde das durch Grundempfindlichkeiten von ISO 800, die sich je nach Fuji/Nikon Modell auf ISO 1600 oder 3200 steigern ließ. RAW gab es für die schnelle Pressarbeit übrigens nicht. Entweder JPEG in drei Kompressionsstufen oder TIFF unkomprimiert. Das Studium der Objektivkompatibilitätsliste für diese DSLRs attestierte beispielsweise allen 20 mm Nikkoren völlige Unbrauchbarkeit, dem 2,8/20-35 mm AF Nikkor aber volle Brauchbarkeit. Ein 20 mm Nikkor samt Nikon F steht als Erinnerungsstück bei mir im Regal, das Zoom wäre zum mal eben Testen ein bisschen zu teuer gewesen. Ich habe stattdessen ein 3,5-4,3/21-35 mm Sigma geliehen. Passend für ein Fotolehrbuch – „Was ist Vignettierung? – sprich die Ergebnisse unter http://hometown.aol.de/tmp050306/homepage/hobby.html inklusive Staub auf der Relaisoptik und damit den Grund für die Überschrift möchte ich nicht vorenthalten.
Und was soll das Ganze? Offensichtlich ist vielen nicht bewusst, was Anno 2005 mit einer EOS 5 D da an Kamera geboten wird. Die vorgestellte Nikon E2N kostete Mitte der 90er Jahre 11.441 Schweizer Franken. Die 40 MB Speicherkarte 1197 Franken. Das waren seinerzeit mindestens 15000 Mark oder eben heute 7500 Euro. Wer 2000 digital mit Canon fotografieren wollte, musste bis zum Photokina-Herbst rund 20.000 Mark/10.000 Euro in eine 2 MP DCS 520 (D 2000) investieren. Was für eine Sensation dann für „nur“ 6000 Mark/3000 Euro Ende 2000 eine EOS D30 erwerben zu können. Insofern verstehe ich das Gejammer um den hohen Preis und die Auslegung der 5 D nicht.
Im Vergleich zu den genannten DSLR-Sauriern der Mitte 90er Jahre ist heute JEDE digitale EOS eine Profikamera. Selbst die 300 D, wenn sie per Russenfirmware-Hack „aufgebohrt“ wurde. Wer einmal die Farbwiedergabe von EOS DCS 3/DCS 520 (D 2000) gegen eine moderne D-EOS verglichen hat, weiß wovon ich spreche. Die 5 D bietet Motivprogramme. Na und? Was hat bei JEDER analogen/digitalen Profi EOS 1 dann die Knipser-/Pocket- äh Programmautomatik zu suchen?
Ich bin froh, das richtige Gras wachsen gehört und der EOS 1 D Mark II widerstanden zu haben, deren Robustheit und 8 B/s ich selbst für Basketball nicht benötige und ich angelegte Reserven auch nicht für den 10-22 mm Canon 1,6 Crop-Kastraten reduziert habe. Ob ab der Photokina 2008 noch jemand von diesen Objektiven spricht? Ich freue mich jedenfalls riesig auf die bestellte 5 D, die für unter 3000 Euro avisiert wurde, und die perfekt zur vorhandenen 20 D passt. Ich bin schon ganz gespannt, ob das alte 2,8/17-35 L wirklich sooooo schlecht ist, wie es ihm in einem Vergleich gegen das 16-35 in einem US-Forum bescheinigt wurde. Viel wichtiger ist mir aber das 12-24 mm Sigma, das mich an der alten mit Negativfilm geladenen EOS 1000 „umgehauen“ hat. Vielleicht habe ich ja ein gutes Exemplar aus der Serie erwischt. Auch ist der Immer-Mitnahme-Blitz 220 EX seit Jahren im Bestand, der unterwegs für die benötigte Aufhellung in Zukunft mit der 5 D sorgen wird. Wie seinerzeit ein 160/200 EZ zur EOS 1.
Ralf Jannke
PS.: Die Fuji/Nikon E2N wurde in völliger geistiger Frische erworben. Die Erfahrungen damit fließen in ein für mich wichtiges Projekt.
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