AW: Hat vielleicht jemand eine Idee besser Lösung für die AF Probleme der R7?
Ich hatte erwogen, mir im Vorfeld einer geplanten Tanzania- Safari die R7 zuzulegen, nachdem ich inzwischen auch das RF 100-500mm Zoom habe. Diese leichtere Kombo sollte v.a für Kleinvögel zum Einsatz kommen, weil die sonst für Wildlife (Löwen, Elefanten, Leoparden usw.) genutzten, lichtstärkeren Tele-Brennweiten (600mm II, 200-400mm +1.4Ext mit der R5 und R3) vor allem bei spontanen Ereignissen, z.B. Vögeln im Flug oder ins Blickfeld kommenden schnellen Kleintieren, mitunter zu unflexibel und zu schwer sind, um aus den Safari-Fahrzeugen heraus schnell genug reagieren zu können. Objektivwechsel sind in der extrem staubigen Umgebung in Ostafrika aber möglichst zu vermeiden und wären bei Aktionen natürlich auch zu zeitintensiv. Die R5 hat überdies im 1.6 Crop Mode um 15 MP und die R3 gibt mit 24 MP im Vollformat nur sehr begrenzten Spielraum für Ausschnitte. Daher hätte die APS-C -R7 mit 33 MP hier auch einen zusätzlichen Vorteil. Soweit die Überlegungen und Zielsetzung. Ich hatte mir gerade vom AF und der Augenerkennung der R7, bes. bei schneller sich bewegenden Motiven, einen deutlichen Fortschritt, bspw gegenüber der 7d2 erhofft.
Ich bin jedoch im Grunde von dem Plan, die R7 zu erwerben, abgekommen, weil die technischen Einschränkungen und Defizite von fast allen seriösen und neutralen Reviewern übereinstimmend aufgezeigt wurden (so von Duade, Wegener und anderen) - und ich habe darüber hinaus so ziemlich alle verfügbaren Testberichte gelesen. So ist die Inkonsistenz der R7 beim AF, auch hinsichtlich der Augenerkennung, besonders beim Tracking von Tieren/Vögeln nahezu übereinstimmend Konsens in den Tests. Die R7 mag ja das AF-System der R3 bekommen haben, aber das Readout des Sensors ist einfach zu langsam. Hinzu kommt im ES-Modus der deutliche rolling shutter, der bspw. bei fliegenden Vögeln abhängig vom Winkel, Nachführgeschwindigkeit und Bildfrquenz oft zu absurd verbogenen Flügeln führt, aber auch zu krummen vertikalen Strukturen (Bäumen etc) im Hintergrund beim schnelleren Nachführen (panning) , - ebenfalls aufgrund der zu langsamen Sensorauslesung. Vor unstrukturiertem Hintergrund, z.B. blauem Himmel, entfält diesbezüglich das Problem natürlich. Bei 30f/sec ist überdies der Puffer nach 1-2 sec voll. 30 frames p second sind ja auch eigentlich overkill und wohl auch eher ein Marketing-Argument bei dieser Kamera. Bei 15 f/sec und cRAW ist etwas mehr Spielraum für Bursts vorhanden, aber selbst dann ist die Puffergröße sehr überschaubar und man muss sehr genau überlegen, wann bzw. wie lange man den Auslöser für Serienaufnahmen drückt. Beim mechanischen Verschluss wiederum fällt der shutter shock ins Gewicht, zumal bei der hohen Auflösung und erfordert trotz IBIS zumindest deutlich kürzere Verschlusszeiten, d. höhere ISOs, gerade bei schlechteren Lichtverhältnissen bzw. am frühen Morgen oder Abend, - die bspw. für Tieraufnahmen und Game-Drives in Afrika ja bevorzugten Zeiten.
All diese Einschränkungen sind den Besitzern ja sicher geläufig und ich erwähne sie nur nochmals. um zu begründen, weshalb die R7 - v.a. wegen der AF-Inkonsistenz und rolling shutter - für meine Zwecke und möglicherweise ähnlich gelagerte Zielsetzungen anderer wohl eher weniger geeignet ist. Insofern ist das vom Themenstarter beschriebene Verhalten wohl leider ein immanentes Problem der R7, kein Anwendungsfehler wie auch in den Tests verschiedentlich manifestiert wurde. Ob dies bei Nachführungen durch eine reduzierte Bildfrequenz oder Änderung des Verschlussmodus evtl abgemildert werden kann, weiß ich nicht, ist aber vielleicht den Versuch wert.
Es sollte aber dennoch betont werden, dass die R7 vor allem in Anbetracht des Preises, keinesfalls eine schlechte Kamera ist, die ich sehr gerne meiner Ausrüstung hinzugefügt hätte - gerade mit dem RF 100-500mm und aufgrund der hohen Auflösung und AF/Augenerkennung. Sie bietet sicher viele interessante Möglichkeiten, auch für Videos. Und die Pre-Raw- Funktion ist bzw. wäre bspw. für abfliegende/landende Vögel eine gute Option. Allerdings kommt auch hier wieder ins Spiel, dass man dann erst mal warten muss, bis der Puffer geleert ist, bevor man wieder fotografieren kann. D.h., man erwischt möglicherweise den Abflug eines Vogels, kann ihn (oder zwischenzeitlich interessante andere Objekte) aber erst nach einer Wartezeit weiterverfolgen und fotograferen. Insgesamt stellt die R7 sicher viele Anwender zufrieden und das hängt natürlich auch vom Anwendungsbereich ab. Man darf selbstverständlich die Erwartungen an die R7 auch nicht in unverhältnismäßige Höhen treiben. Zumindest die AF-Konsistenz, zumal oft auch bei stationären Motive ist aber m.M.n. auch in dieser Preiskategorie nicht akzeptabel. Für mich fallen jedenfalls die o.g. Punkte ins Gewicht, so dass ich eher doch bei meiner 7d2 mit 100-400mm II als leichtere Zusatzoption für die Safari bleibe, obwohl auch diese Kamera in gewissem Umfang eine AF-Inkonsistenz aufweist, aber eben nicht die weiteren Einschränkungen.
Wolfgang
Ich hatte erwogen, mir im Vorfeld einer geplanten Tanzania- Safari die R7 zuzulegen, nachdem ich inzwischen auch das RF 100-500mm Zoom habe. Diese leichtere Kombo sollte v.a für Kleinvögel zum Einsatz kommen, weil die sonst für Wildlife (Löwen, Elefanten, Leoparden usw.) genutzten, lichtstärkeren Tele-Brennweiten (600mm II, 200-400mm +1.4Ext mit der R5 und R3) vor allem bei spontanen Ereignissen, z.B. Vögeln im Flug oder ins Blickfeld kommenden schnellen Kleintieren, mitunter zu unflexibel und zu schwer sind, um aus den Safari-Fahrzeugen heraus schnell genug reagieren zu können. Objektivwechsel sind in der extrem staubigen Umgebung in Ostafrika aber möglichst zu vermeiden und wären bei Aktionen natürlich auch zu zeitintensiv. Die R5 hat überdies im 1.6 Crop Mode um 15 MP und die R3 gibt mit 24 MP im Vollformat nur sehr begrenzten Spielraum für Ausschnitte. Daher hätte die APS-C -R7 mit 33 MP hier auch einen zusätzlichen Vorteil. Soweit die Überlegungen und Zielsetzung. Ich hatte mir gerade vom AF und der Augenerkennung der R7, bes. bei schneller sich bewegenden Motiven, einen deutlichen Fortschritt, bspw gegenüber der 7d2 erhofft.
Ich bin jedoch im Grunde von dem Plan, die R7 zu erwerben, abgekommen, weil die technischen Einschränkungen und Defizite von fast allen seriösen und neutralen Reviewern übereinstimmend aufgezeigt wurden (so von Duade, Wegener und anderen) - und ich habe darüber hinaus so ziemlich alle verfügbaren Testberichte gelesen. So ist die Inkonsistenz der R7 beim AF, auch hinsichtlich der Augenerkennung, besonders beim Tracking von Tieren/Vögeln nahezu übereinstimmend Konsens in den Tests. Die R7 mag ja das AF-System der R3 bekommen haben, aber das Readout des Sensors ist einfach zu langsam. Hinzu kommt im ES-Modus der deutliche rolling shutter, der bspw. bei fliegenden Vögeln abhängig vom Winkel, Nachführgeschwindigkeit und Bildfrquenz oft zu absurd verbogenen Flügeln führt, aber auch zu krummen vertikalen Strukturen (Bäumen etc) im Hintergrund beim schnelleren Nachführen (panning) , - ebenfalls aufgrund der zu langsamen Sensorauslesung. Vor unstrukturiertem Hintergrund, z.B. blauem Himmel, entfält diesbezüglich das Problem natürlich. Bei 30f/sec ist überdies der Puffer nach 1-2 sec voll. 30 frames p second sind ja auch eigentlich overkill und wohl auch eher ein Marketing-Argument bei dieser Kamera. Bei 15 f/sec und cRAW ist etwas mehr Spielraum für Bursts vorhanden, aber selbst dann ist die Puffergröße sehr überschaubar und man muss sehr genau überlegen, wann bzw. wie lange man den Auslöser für Serienaufnahmen drückt. Beim mechanischen Verschluss wiederum fällt der shutter shock ins Gewicht, zumal bei der hohen Auflösung und erfordert trotz IBIS zumindest deutlich kürzere Verschlusszeiten, d. höhere ISOs, gerade bei schlechteren Lichtverhältnissen bzw. am frühen Morgen oder Abend, - die bspw. für Tieraufnahmen und Game-Drives in Afrika ja bevorzugten Zeiten.
All diese Einschränkungen sind den Besitzern ja sicher geläufig und ich erwähne sie nur nochmals. um zu begründen, weshalb die R7 - v.a. wegen der AF-Inkonsistenz und rolling shutter - für meine Zwecke und möglicherweise ähnlich gelagerte Zielsetzungen anderer wohl eher weniger geeignet ist. Insofern ist das vom Themenstarter beschriebene Verhalten wohl leider ein immanentes Problem der R7, kein Anwendungsfehler wie auch in den Tests verschiedentlich manifestiert wurde. Ob dies bei Nachführungen durch eine reduzierte Bildfrequenz oder Änderung des Verschlussmodus evtl abgemildert werden kann, weiß ich nicht, ist aber vielleicht den Versuch wert.
Es sollte aber dennoch betont werden, dass die R7 vor allem in Anbetracht des Preises, keinesfalls eine schlechte Kamera ist, die ich sehr gerne meiner Ausrüstung hinzugefügt hätte - gerade mit dem RF 100-500mm und aufgrund der hohen Auflösung und AF/Augenerkennung. Sie bietet sicher viele interessante Möglichkeiten, auch für Videos. Und die Pre-Raw- Funktion ist bzw. wäre bspw. für abfliegende/landende Vögel eine gute Option. Allerdings kommt auch hier wieder ins Spiel, dass man dann erst mal warten muss, bis der Puffer geleert ist, bevor man wieder fotografieren kann. D.h., man erwischt möglicherweise den Abflug eines Vogels, kann ihn (oder zwischenzeitlich interessante andere Objekte) aber erst nach einer Wartezeit weiterverfolgen und fotograferen. Insgesamt stellt die R7 sicher viele Anwender zufrieden und das hängt natürlich auch vom Anwendungsbereich ab. Man darf selbstverständlich die Erwartungen an die R7 auch nicht in unverhältnismäßige Höhen treiben. Zumindest die AF-Konsistenz, zumal oft auch bei stationären Motive ist aber m.M.n. auch in dieser Preiskategorie nicht akzeptabel. Für mich fallen jedenfalls die o.g. Punkte ins Gewicht, so dass ich eher doch bei meiner 7d2 mit 100-400mm II als leichtere Zusatzoption für die Safari bleibe, obwohl auch diese Kamera in gewissem Umfang eine AF-Inkonsistenz aufweist, aber eben nicht die weiteren Einschränkungen.
Wolfgang
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